Campen auf der Offroad-Reise
Campen auf der Offroad-Reise durch Griechenland ist ein Muss.
Und damit meine ich nicht das Campen auf Campingplätzen, sondern das Freistehen in der Natur. Ein Muss daher, weil es in dem Gebiet, in dem wir hauptsächlich auf Pisten mit unserem Geländewagen unterwegs sind, keine Campingplätze gibt. Die Grenzregion zu Albanien und viele Gegenden im Pindosgebirge sind kaum besiedelt, eine Infrastruktur nur rudimentär vorhanden. Selbst Tankstellen und Einkaufsmöglichkeiten sind rar und erfordern eine Berücksichtigung bei der Routen-Planung im Vorfeld. Außer ein paar Schäfer sehen wir tagelang niemanden. An Touristen haben wir in den letzten 12 Tagen genau einen Nissan Patrol mit Dachzelt und Reiseequipment gesehen. Keine Frage, dass dafür niemand einen Campingplatz unterhält. Die Ausrüstung für Freies Campen auf der Offroad-Reise, ohne jegliche Versorgung – außer Quellwasser – muss daher an Bord sein.
Campen auf der Offroad-Reise
Durch die abgeschiedene Lage der von uns befahrenen Offroad-Pisten ergeben sich nahezu ideale Bedingungen für das freie Campen. Im Sommer bieten sich die Wiesen auf einer Höhe von bis zu 2.000 Metern an. Hier ist es im Juli und August angenehm kühl und die Aussicht oberhalb der Baumgrenze phantastisch.
Campen in den Wäldern
In den riesigen Waldgebieten wird man nicht umhin kommen, die ein oder andere Nacht neben der Piste zu verbringen. Jegliche Form von offenem Feuer verbietet sich hier von selbst. Erst recht in den Sommermonaten und in Nadelwäldern. Aber auch ohne dem romantischem Beiwerk einer Kerze sind die Nächte ein besonderes Erlebnis. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird man Rot- und Schwarzwild beobachten können.
Freies Stehen auf einer Lichtung ist auf den waldreichen Höhen oft die einzige Möglichkeit, die Nacht zu verbringen.
Campen auf der Offroad-Reise
Ab Mitte September fällt jedoch das Thermometer nachts unter 10 Grad. Für den Fall bieten sich die tiefer gelegenen Flusstäler an. Hier ist es jedoch nicht ganz so einfach, einen schönen Platz zu finden. Entweder ist die Schlucht so tief, dass die Piste sich nur fahrzeugbreit in den Hang schmiegt, ohne Möglichkeit diese zu verlassen und hinunter ans Wasser zu kommen. Die wenigen Stellen haben dann auch schon Hirten genutzt und dort ihre Hütte aufgebaut.
In den weiten Tälern gäbe es im Sommer und Herbst die Möglichkeit im breiten Flussbett zu campen. Aber die griechischen Flussläufe sind meistens schwer zugänglich. Kies und Sandbänke, die leicht mit einem Allradfahrzeug befahren werden können, findet man nur selten. Um ehrlich zu sein, wir haben keine einzige leicht befahrbare Stelle gefunden. Oft ist es ein Kraxeln über Felsbrocken, das Allrad, Untersetzung und Bodenfreiheit erfordert, um an die traumhaften Stellen zu gelangen. Einfach ist das alles nicht, doch wenn der Fahrer bzw. das Fahrzeug es geschafft hat, böten sich Plätze zum freien Campen, an denen wahrscheinlich wochenlang niemand in Sichtweite käme.
An einigen Stauseen findet man auch angelegte Stellplätze. Im Frühjahr und Spätsommer wird man an diesen Plätzen alleine sein.
Campen am Meer
Griechenland hat trotz seines stark maritimen Charakters einen Gebirgsanteil von 77,9 % und wird daher als Gebirgsland eingestuft.
Campen am Meer bedeutet daher nicht unbedingt Campen am Strand. Man kann auch auf 700 Höhenmeter sein Camp errichten und einen phantastischen Ausblick über das Meer genießen. Der Vorteil der hoch oben am Rand der Gebirge gelegenen Camps ist, dass man frei in der Natur alleine ist und sich eigentlich niemand an einer Nacht im Camper oder Dachzelt stört.
Campen am Strand
Griechenland hat eine Küstenlänge von etwa 13.500 km. Entfernt man sich von den Städten und den Hotelanlagen findet man viele einsame Buchten und Strände. Natürlich haben inzwischen zahlreiche Wohnmobilisten und Vanlifer die Vorzüge des warmen Klimas und die Gelassenheit der Griechen entdeckt. Leider sind die leicht zugänglichen Buchten und Strände inzwischen überlaufen und vermüllt. Doch wer mit einem 4×4-Mobil unterwegs ist, hat Möglichkeiten sich abzusetzen. Und an diesen, nur mit Allrad zu erreichenden Stränden, scheinen sich die Besucher auch ihrer Verantwortung bewusster zu sein, denn meist sind diese Strände relativ frei von Müll.
Ich beneide Euch – Eure Artikel tun richtig gut, wenn man aus altersbedingten Gesundheitsgründen nicht mehr so kann, wie man selber in meinem Fall ab 1955 mit Käfer Cabrio (! schöner als ein Dachzelt) gelebt hat.
A propos „Leben“:
– auch das schönste Quellwasser sollte grundsätzlich abgekocht werden, auch wenn der Mittelmeerraum nicht so kritisch ist wie z.B. die Appalachen
Kanister außen am Auto platzen beim Gefrieren über Nacht.
– Bachläufe (auch die, die die Piste queren) gefrieren im Herbst manchmal über Nacht und bleiben so bis Ostern -> auf allen 4 Rädern (weil es Spikereifen nicht mehr gibt) spezielle Schneeketten, die AUF der Lauffläche DURCHGEHEND ein Zickzack haben (also Hilfsschwänze die Flanken hinabtauchen, nicht das Fahrgeflecht selbst in die Flanken hinabtaucht) UND dieses Zickzack aus VIERKANTgliedern besteht, die um 45 Grad gekippt sind.
Sowas gab es in den 1970ern von der Innsbrucker Firma PEWAG als UZ SUPER.
Nicht nur Schneeketten montieren vorher üben (sch… heißer Auspuff -> spezielle Handschuhe sinnvoll), sondern auch Schneeketten flicken vorher testen (-> geeignete Zange(n) beschaffen) und das passende Flickzeug (Gliederweite!) dabeihaben.
weiterhin viel Spaß!