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Kochen auf Feuer
Reiseküche

Kochen auf Feuer

Kochen auf Feuer gehört eigentlich zu jeder Offroad-Reise dazu wie ein Lagerfeuer am Abend.
Bei Sabine und mir beschränkte sich das Kochen im Freien meist auf grillen oder Stockbrot backen. Beim Reisen mit großen Fahrzeugen überwog oft die Faulheit und die Speisen wurden auf dem Gasherd gekocht. Kochen auf der Außenkochstelle war oft schon das maximale „Adventure“. 

Mit dem kleinen Land Rover Defender ist es anders. Zum einen sind die Reiseziele oft die abseits gelegenen Bergregionen in Zentral- und Osteuropa und diese Gebiete sind mit dichtem Laub- oder Mischwald bewachsen. An Feuerholz mangelt es an fast keinem Abend und so wurde das Grillen ergänzt durch Kochen auf Feuer.

Kochen auf Feuer

Kochen auf Feuer sieht gut aus, macht Spaß, ist aber eigentlich falsch. Viel besser lässt sich die Hitze steuern und der Topf wird nicht so schwarz von Ruß, wenn man nicht auf der Flamme, sondern auf der Glut kocht. Dazu entfacht man ein Lagerfeuer, von dem man immer wieder Glut separiert und unter den Topf legt. Dazu steht der Topf auch nicht in der Glut, sondern auf einem Rost über der Glut.
Damit die Bilder hier im Beitrag etwas schöner werden, heize ich ordentlich ein, auch wenn es nicht ganz korrekt ist.

Kochen auf dem Feuer

Tipp: Feuer entfachen

Dünne Ästchen geschickt aufgeschichtet und es genügt ein Streichholz. Auch im Regen.

Als Anfänger entzündet man ein Feuer am einfachsten mit Anzünder für den Grill aus dem Warenhaus. Unterwegs wird man diesen Brandbeschleuniger jedoch nicht immer bekommen bzw. wird einen der Ehrgeiz packen, es ohne Hilfsmittel, vom Streichholz mal abgesehen, entzündet zu bekommen. Birkenrinde, selbst wenn sie feucht ist, brennt extrem gut. Aus Birkenrinde einen kleinen Knäul geformt, darum kleine Ästchen oder mit dem Beil gefertigte Späne gruppiert und es genügt ein einziges Streichholz für das Feuer.
In Nadelwäldern eignen sich sehr gut die trockenen Ästchen an den Stämmen als Zunder. Wenn es regnet, lässt sich die nasse Rinde durch Reiben zwischen zwei Fingern leicht entfernen. Das Holzstück in der Dicke eines Streichholzes brennt extrem gut. Baut man daraus einen kleinen Scheiterhaufen, lässt sich dieser auch bei Regen mit einem einzigen Streichholz entflammen.

Töpfe zum Kochen auf Feuer

Töpfe aus Gusseisen

Töpfe aus Gusseisen sind die Klassiker, man sieht sie in jedem Western, wenn der Cowboy seine Bohnen im Topf auf dem Feuer gart.
Die gusseisernen Töpfe haben drei kleine Füße und können so direkt in die Glut gestellt werden. Die, auch als Dutch Oven bekannten Töpfe sind extrem stabil und können, wenn man sie pflegt, von Generation zu Generation vererbt werden. Wird der Topf richtig eingebrannt, bildet sich im Laufe der Zeit eine Patina im Topfinneren. Diese verleiht im Gusstopf zubereiteten Gerichten einen besonderen Geschmack.
Der Nachteil, und dies ist auch der Grund, warum wir uns gegen einen Dutch Oven entschieden haben, ist sein hohes Gewicht. Zudem benötigt er etwas mehr Pflege (und ich bin leider ein fauler Sack) als z.B. Emailletöpfe.

Töpfe aus Eisen

Töpfe aus Eisen sind zwar leichter und deutlich billiger als jene aus Gusseisen, jedoch bleibt der Nachteil des hohen Pflegeaufwands. Zudem kann in Eisen- und Gusseisentöpfen kein Alkohol erhitzt werden. Alkohol reagiert sofort mit Eisen und die chemische Reaktion führt zu Korrosion Rost. Wer z.B. Glühwein auf dem Feuer erhitzen will, braucht einen Topf aus Edelstahl oder Emaille.

Töpfe aus Edelstahl

Mit einem Edelstahltopf kann man nicht viel falsch machen. Er ist robust, langlebig und pflegeleicht. Selbst Glühwein lässt sich darin erhitzen. Ich persönlich kenne niemanden, der mit Edelstahltöpfen Probleme hatte. Bei der Recherche zu diesem Artikel habe ich jedoch gelesen, dass Edelstahltöpfe die auf Feuer eingesetzt werden, mindestens eine Wandstärke von 1 mm haben sollten, da sonst der Topf durchbrennen kann. 

Töpfe aus Emaille

Eintopf mit Schweinefleisch

Wir verwenden für das Kochen auf Feuer einen Topf aus Emaille. Unseren Emailletopf haben wir in Rumänien gekauft, hatten uns nicht bewusst dafür entschieden, sondern geguckt, mit was für Utensilien die Waldarbeiter täglich Gulasch und Suppe kochen. 
Wir würden uns wieder für einen Emailletopf entscheiden, die Vorteile überwiegen unserer Meinung nach.
Der Topf ist leicht und einfach zu reinigen. Eine besondere Pflege braucht er nicht. An kalten Abenden kann man darin auch mal auf dem Feuer einen Glühwein zubereiten. 
Nachteilig im Vergleich zu den oben genannten Töpfen ist der etwas empfindliche Emaillebezug. Man sollte daher nur Holzlöffel zum Rühren verwenden. Auch sollte der Topf nicht leer auf das Feuer gestellt werden. Durch die enorme Hitze könnte die Emailleschicht platzen.

Kochen auf Feuer

Ein Kochfeuer ist kein Lagerfeuer. Es genügt eine kleine Flamme um den Kessel am Kochen zu halten.

Warum keine Töpfe aus Aluminium zum Kochen auf Feuer?

Aluminium ist eigentlich ein ideales Material für das Kochen auf Feuer. Es leitet die Wärme gut und vor allem ist es im wahrsten Sinne leicht zu transportieren. Bis vor wenigen Jahren waren Aluminiumtöpfe bei vielen Campern und Wohnmobilisten, den Begriff Vanlifer gab es noch nicht, weit verbreitet. Inzwischen steht Aluminium jedoch im Verdacht, Krankheiten auszulösen oder zu verstärken. Insbesondere wenn Aluminium mit Hitze oder mit Säuren und Salzen in Verbindung kommt, lösen sich Aluminiummoleküle aus der Oxidschicht und können in die Lebensmittel übergehen.
Soweit die Theorie. Allerdings nehmen wir täglich Aluminium mit der Nahrung auf. Ob die als gesundheitlich unbedenklich geltenden Grenzwerte durch Aluminiumkochgeschirr überschritten werden oder nicht, dazu gibt es meines Wissens nach keine evidente Studie.
Vorsorglich habe ich daher keine Aluminium-Töpfe für das Kochen auf Feuer hier vorgestellt.
Mehr Infos z.B. hier: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/aluminium-7609


 
 

Burkhard Koch reiste im Alter von 15 Jahren mit dem Fahrrad und Schlafsack frei durch Deutschland. Die Reiseleidenschaft wurde perfektioniert. Heute reist er ständig mit seiner Frau Sabine und einem Allrad-Lkw. Burkhard Koch schreibt für verschiedene Zeitschriften und Magazine.

This article has 3 comments

  1. Petrec

    Hi ihr zwei beiden,

    sehr schön beschrieben, meine ich. Auch das Schichten des Brennmaterials, anstatt ein „Tipiebau“, funktioniert wirklich viel besser.

    Auch der Tipp des „Glutkochens“ ist super, so schmeckt das Essen auch nicht ganz so „verraucht“.

    Ich nutze auch Edelstahl, allerdings ist mir noch niemals ein Topf „durchgebrannt“, selbst, wenn ich mal die Zeit vergessen habe und der Topf eine zeitlang mit verkochtem/ohne Inhalt auf der Kochglut stand. Ich bin immer davon ausgegangen, das die Dicke des Kochtopfbodens etwas mit der gleichmäßigeren Wärmeverteilung (bei punktuellere Wärmequelle, z.B. kleiner Benzinkocher) dient.

    Viel Spass und geschmackvolle Kochfeuergerichte wünscht euch
    Petrec

  2. Rolf Schettler

    ***meine Wahl: Edelstahl statt Aluminium***

    Vor Jahren habe ich in einer Werkskantine essen dürfen, deren Mahlzeiten in Aluminium-Portionsbehältern vorgekocht und gewärmt serviert wurden.
    Dabei bemerkte ich z.B. bei Blumenkohl, dass das Essen an der Oberfläche schwärzlich verfärbt war.
    Rückfragen bei dem Lieferanten ergaben natürlich: „es ist unbedenklich“.
    (Inzwischen weiß die Lebensmittelindustrie, dass Aluminium durch säure- und salzhaltige Lebensmittel angelöst werden kann.)
    Einige Zeit später fiel mir bei einem Gastaufenthalt an der Stanford-Universität in Palo Alto ein wissenschaftlicher Artikel in die Hände, der über Alu-Ausscheidungen in Gehirnen an Demenz Verstorbener berichtete, die in ihrem Leben längere Zeit aus Aluminium-Gefäßen gegessen hatten. Es wurde der Verdacht geäußert, dass diese Einlagerungen die Ursache für eine spätere spezifische krankhafte Veränderung im Gehirn darstellten.
    Für mich war somit klar, dass ich mein bis dato auf Fernreisen verwendetes Alu-Geschirr konsequent durch Edelstahl ersetzte.
    Inzwischen wird über die Aluminium-Belastung für Organismen stark diskutiert, insbesondere über Aluminium, das in Form von Nano-Partikeln auch in Kosmetika und Deos zu finden ist. Hier gibt es sogar Befürchtungen, dass es zu Alzheimer und Krebs führen könnte.
    Wer sich zu diesem Thema näher informieren möchte, nutze mal die Schlagwörter
    MAK (Maximale Arbeitsplatz-Konzentration)
    BAT-Wert (Biologischer Arbeitsstoff-Toleranzwert)

    Zum Glück gibt es aus Edelstahl nicht nur sehr stabile Kochtöpfe (im Profibereich sogar mit Edelstahlgriffen, die angeblich 600 Grad C aushalten sollen, aber natürlich nicht sehr preiswert sind), sondern auch andere sinnvolle Gefäße.
    Mein letzter Erwerb für meine Reisen sind koreanische doppelwandige Edelstahl-Reisschalen, die gut als Thermo-Suppengefäße / -Terrinen genutzt werden können. Somit bleibt auch an kühlen Tagen der über der Glut des Feuers gekochte Eintopf beim Essen heiß, ohne dass man sich beim Essen die Hände verbrennt.

    Bild der von mir verwendeten koreanischen doppelwandigen Edelstahl Reisschale als isoliertem Suppenteller

    null

  3. Mark

    Ich benutze oft einen Feststoffbrenner ala fibi Style

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