Mercedes 1017 A
Den Mercedes 1017 A, das A steht für Allrad, kann man (noch) günstig bekommen. Wer ein preiswertes Basisfahrzeug für sein zukünftiges Expeditionsmobil sucht, sollte sich mal näher mit dem 12 Tonner von Mercedes beschäftigen. Als Basis für ein Reisefahrzeug ist er nahezu ideal.
Die Stärken des Mercedes 1017 A
Seine Stärken liegen in dem weltweiten Bekanntheitsgrad und der guten Ersatzteilversorgung. Fast alle Militärs rund um den Globus haben oder hatten dieses Fahrzeug in ihrem Bestand. In Deutschland bekommt man Fahrgestelle mit Pritsche für um die 10.000 Euro. Sie sind Baujahr 1985-1990 mit Kilometerleistungen zwischen 10 und 80 Tausend.
Das Alter dürfte bei guten Depotfahrzeugen keine Rolle spielen. An diesem Fahrzeug wird man einige Jahre (Jahrzehnte) und mehrere 100.000 Kilometer Freude haben. Mit einer leichten Kabine kann man das Fahrzeug auf 7,49 Tonnen ablasten. Der Motor OM-352 A kennt keine Elektronik, verträgt alles an Diesel, was irgendwo auf der Welt in Fässern rumsteht und verrichtet seinen Dienst ohne Ärger zu machen. Die Versorgung mit Ersatz- und Gebrauchtteilen zu diesem Motor dürfte weltweit nicht schwer sein.
Mercedes 1017 Allrad
Die verwindungsfreie Stahlpritsche ist 5 m lang und 2,38 m breit.
Motordaten:
Diesel
6 Zylinder Reihe
wassergekühlt
Turbo
5675 ccm Hubraum
172 PS bei 2800 U/min
560 NM Drehmoment bei 1600 U/min
20 Liter / 100km auf Teer
Fahrzeugdaten:
12.200 kg zul. Gesamtgewicht
5.200 kg Leergewicht (ohne Pritsche)
5 Gänge synchronisiert
Allrad zuschaltbar
100% Diff-Sperre an Hinterachse
Trommelbremse
Halbelliptik-Blattfedern
87 km/h
50 cm Wattiefe (80 cm beim Steyr 12m18)
Nachteile des Mercedes 1017 A
Der Motor verfügt nur über 170 PS. Bei einem zu erwartendem Reisegewicht von etwa 9,5 Tonnen ist das im weichen Sand und in Dünengebieten an der untersten Grenze. Fahrzeuge mit 220 oder gar 280 PS sind hier im Vorteil.
Der Motor ist Turbo-Aufgeladen und ihm fehlt im ganz unteren Drehzahlbereich etwas Drehmoment.
Bei der Bundeswehr wurden die Fahrzeuge größtenteils mit Zwillingsbereifung gefahren. Eine Umrüstung auf (größere) Einzelbereifung verursacht zuzätzliche Kosten.
Die Wattiefe beträgt nur 500 mm.
Keine grüne Plakete
Vorteile des Mercedes 1017 A
- Günstiger Dieselverbrauch (20 Lit./100km)
- simpler Motor, keine Computersteuerung
- Ersatzteilversorgung weltweit
- Ersatzteile auf Schrottplätzen verfügbar
- Mercedes Qualität
- Derzeit noch gutes Preis/Leistungsverhältnis
Was ist bei der Planung eines Expeditionsfahrzeuges wichtig? Was bewährt sich auf Expeditionen und was nicht? Auf unserer DVD Expeditionsfahrzeug findest du viele Anregungen und Ideen.
Hallo Burkhard,
zuerst einmal möchte ich dich zu deinem sehr informativen Blog beglückwünschen. Macht echt spaß zu lesen.
Mich würde mal interessieren, was man für ein so „kurzes“ Mercedes 1017 Wohnmobils
wie oben im Bild auf deiner Seite (https://pistenkuh.de/expeditionsmobil/bis-7-5-t/mercedes-1017-a/) so investieren müsste. Und welche Firma diesen Umbau durchgeführt hat.
Ich informiere mich gerade zu diesem Thema und suche daher erst einmal nach den passenden Infos.
Lieben Gruß und gute Fahrt
Richard Sinkemat
Hallo Richard,
ich habe vor ca. 2 Jahren einen 1019 gekauft. Hat 190 PS, noch nicht neu eingestellt, käme aber dann auf 210 PS. Preis knapp 10000 Euro als Feuerwehr mit 9 Mann Kabine. Allerdings kostet der fertige Auf- und Umbau dann 190000 Euro. Kabinenausbau in Eigenleistung.
VG
Gerd
Hallo Burkhard
auch wir haben schon fast alles gelesen, was du veröffentlicht hast. Wir besitzen auch einen MB 1017af und sind mit etwas über 10T reisefertig auf der schweren Seite. Etwas mehr Bums wäre also nicht schlecht. Du schreibst auch von „den Motor neu einstellen gibt ca. 20PS und einiges an Drehmoment“. Wo oder wer kann so etwas machen (lassen)? Allenfalls im Süddeutschen Raum. Vielen Dank für Tipps, allenfalls per E-Mail.
Herzliche Grüsse vom Bodensee – Schweizer Seite
Roland