Eisenbahnhistorie: The Old Ghan
Die Great Ocean Road liegt hinter uns, länger als 2000 km zeigt der Kompass ein großes N. Unser nächstes Ziel soll der wahrscheinlich Welt bekannteste Berg im Zentrum Australiens sein, der Ayers Rock oder Uluru in der Sprache der Aboriginies.
Jetzt sitze ich in Alice Springs vorm Bottle Store oder Liquor Store, wie er hier heißt, und warte, dass es endlich 14:00 Uhr wird um die Bude zu stürmen und billiges Bier raus zutragen. Mit mir warten noch etwas zwei Dutzend Aboriginies, dass es endlich Alkohol gibt. Der Unterschied ist nur, dass ich im klimatisierten Land Cruiser sitze und mir einen neuen Schreibblock und einen leicht laufendem Stift gegönnt habe, während sie direkt vor der Eingangstür hocken, gelegentlich an dieser rappeln, um zu prüfen, ob es wirklich noch keine zwei Uhr ist und ihr Geld für Chips ausgegeben haben. Kurz vor zwei wird wie jeden Tag die Polizei und Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma anrücken, um den Alkoholverkauf in geordnete Bahnen zu lenken. Nicht ganz einfach, denn dem Gesetz nach darf Alkohol nicht an besoffene Personen verkauft werden, was aber genau diese Personengruppe am wenigsten versteht. Wegen dem Alkoholproblem der Australier gibt es hier das Gesetz, dass kein Alkohol vor 14 Uhr verkauft werden darf. Also lungern alle rund um den Bottle Store rum; Schwarze auf dem Gehsteig, Weiße in ihren klimatisierten Autos. Wir sind natürlich die Ausnahme, wir warten nicht, weil wir Prozentiges brauchen, sondern aus ökonomischen Gründen.
Drink and Drive
Australien ist teuer, sauteuer. Aber auch das Land der Sonderangebote, Rabatte und Zugaben. In den dreieinhalb Monaten, die wir jetzt unterwegs sind, war Bier immer unerschwinglich und heute dann das Angebot an einer Tankstelle, wahrscheinlich irgendeine Kampagne: „Drink and drive“, „Tanke bis du voll bist“ oder so ähnlich. Wer 48 Dosen Bier kauft, bekommt einen Sonderrabatt von 30 Cent auf jeden getankten Liter Sprit (max. bis 150 Liter).
Unsere beiden Tanks sind fast leer, 160 Liter kann ich abpumpen und voll tanken wollen wir sowieso. Das Bier kostet knapp 70 Dollar, meinen Rabatt abgerechnet, gibt es die 48 Dosen für 20 Dollar. Wir müssen halt nur bis 14 Uhr warten. Die zweieinhalb Stunden Wartezeit nutze ich, um euch zu erzählen, wie wir nach Alice, fast im Zentrum Australiens, kamen.
Die Grampians
Nach der Great Ocean Road fahren wir über schmale Teerstraßen nach Norden. Riesige Rinderfarmen, hellgelbes trockenes Grasland, ein paar Hügel, Wasserpumpen, die mit Windrotoren angetrieben werden. Würden hier noch ein paar Springböcke, Zebras und Oryxantilopen rum springen, wäre es Namibia. Aber hier sieht man nur Rindviecher, mit Glück ein paar Kängurus, die der Farmer mit seiner Flinte noch nicht getroffen hat.
Ein paar Stunden später sind wir in den Grampians. Viele Wanderwege führen durch eine bizarre, schroffe Felsenlandschaft. Es könnte richtig Spaß machen, aber uns sind die Wege zu gut erschlossen, jeder kippelige Stein wurde fest betoniert, jede Engstelle, die weniger als einen Meter breit ist, mit einem massiven Geländer gesichert. Die Wege sind nicht nur gesichert, sie sind idiotensicher, was dazu führt, dass man meint, man würde für einen solchen gehalten, der an der Hand durch die Natur geführt werden muss, weil er sich sonst alle Knochen bricht.
Man könnte natürlich die Pfade verlassen und querfeldein gehen, aber das wäre idiotisch. Man würde sich auf den losen Steinplatten alle Knochen brechen.
Also weiter Richtung Norden, weiter in Richtung Alice Springs, der Stadt im Outback mit besten Versorgungsmöglichkeiten zu normalen, hohen australischen Preisen.
Tankstopp in Peterborough
Peterborough, ein Ort, den man erst mal auf der Landkarte finden muss. Die Touristen, die hier durchkommen, gehen am Ortseingang kurz vom Gas um beim Ortsausgang gleich wieder zu beschleunigen, die meisten sind auf dem Weg in den Flinders National Park. Diejenigen, die anhalten, nutzen die letzte relativ preiswerte Tankmöglichkeit und die Versorgung im einzigen Supermarkt mit noch normalen Preisen, bevor es in den kaum besiedelten Norden geht.
Das große Geld wird in Peterborough wohl nicht verdient. Den Investitions- und Renovierungsstau sieht man den Häusern an. Ein Zettel „Buisness and House with every thing for sale“ hängt im Fenster des Take-away Restaurants, das gleiche drei Geschäfte weiter und ebenso an vielen Häusern. Die Preise sind günstig. Bauland kostet fast nichts, aber wie soll man hier Geld verdienen? 35 Kilometer weiter gibt’s eine Fleischfabrik, die Kängurus eindost, aber hier bangt jeder um seinen Job. „Hier in Peterborough investieren? Lass uns lieber Gas geben.“ Das ist die normale Reaktion auf die Immobiliensonderangebote. Das zugenagelte Bahnhofsgebäude trifft die Stimmung ganz gut.
Steamtown Heritage Rail Centre
Vielleicht fällt es nur mir als Eisenbahninteressierten auf, vielleicht aber auch anderen Reisenden. An den Straßen, die in den Ort führen, stehen neue Eisenbahnmodelle, die an eine Zeit erinnern, als auf Lokomotiven noch Kohlen geschaufelt wurde.
Zu jener Zeit kreuzten sich hier der legendäre Trans Continental Express auf seinem 4.352 km langen Weg von Sydney nach Perth quer durch Australien in Ost-West-Richtung und der Ghan auf dem Weg von Adelaide nach Alice Springs, später bis Darwin in Süd-Nord-Richtung, 2.979 km lang.
Hier in Peterborough, am Kreuzungspunkt der Strecken entstand das größte Betriebs- und Ausbesserungswerk Südaustraliens. Über 100 Lokomotiven wurden hier täglich gewartet, über 1.000 Mann fanden hier Arbeit. Für das Ende dieser Epoche gibt es viele Gründe. Wartungsarme Dieselloks lösten die wartungsintensiven Dampfloks ab. Road Trains erwuchsen zur harten Konkurrenz im Güterverkehr und Fluggesellschaften verkürzten die Reisezeiten für Personen von Tagen auf Stunden.
Das Ende der Dampflokzeit war auch das Ende des Betriebswerkes und damit auch das Ende vom Glanz Peterboroughs. Das Bahngelände wurde als wilder Schrottplatz genutzt, abgestellte Wagons dienten als Abenteuerspielplatz, wurden demoliert und zugemüllt. Irgendwann schlossen sich ein paar Eisenbahner in Peterborough zusammen, räumten den Müll- und Schrottplatz auf, steckten jede freie Minute und jede Menge privater Dollar in das Projekt, restaurierten Lokomotiven und Wagen mit der Idee einen Dampflokbespannten Sonderzug für Touristen zu betreiben. Die Steamtown Preservation Society war gegründet, aus der 33 Jahre später, im Jahr 2009 das heutige Steamtown Heritage Rail Centre entstand.
Und genau deswegen, wegen Steamtown sollte man in Peterborough anhalten und sich das Eisenbahnmuseum ansehen.
Warum?
Okay, die Exponate sind bescheiden, nicht zu vergleichen mit dem deutschen Eisenbahnmuseum in Nürnberg, das Besondere hier ist die individuelle Führung, das haben wir so noch in keinem anderen Museum erlebt. Man muss nicht warten, bis eine Gruppe für eine Führung zusammen gekommen ist, nein, man tritt ins Foyer und ein ehrenamtlicher Mitarbeiter/Mitarbeiterin führt einen 1 ½ Std. durch den dreiundzwanzigständigen Ringlockschuppen. „Kann man auch den Maschinenraum der Diesellok sehen?“ „Kein Problem, hinter dem Führerstand durch die Tür.“ Auf der Dampflok frage ich: “Was ist das für ein Hebel?“, und die Dame erklärt in gut zu verstehendem Englisch, dass er die Fahrtrichtung der Lokomotive steuert. Die Mitarbeiterin kennt sich aus, ich bin überzeugt, sie könnte mit den ganzen Hebeln und Rädern die Dampflok in Bewegung setzen. Aber es ist nicht nur, dass sie sich bis ins kleinste Detail der Technik auskennt, sie hat auch viele menschliche Begebenheiten rund um den Ghan zu erzählen.
Für Eisenbahnfreunde ist das Museum einfach ein Muss. Wer sich für Eisenbahn soviel interessiert wie für Pferderennen, der sollte dennoch beim Steamtown Heritage Rail Centre anhalten. Abends gibt es eine Sound- and Lightshow und die ist absolut beeindruckend. Zuerst wollten wir uns das nicht antun, zu viel schlechte Erfahrung. Da werden für viel Geld ein paar alte Ruinen im Wechsel mit blauem, gelbem und rotem Licht angestrahlt, dazu klassische Musik und das war’s.
Hier sitzt man in einem nostalgischen Personenwagen mit freiem Blick auf eine große Leinwand im Lokschuppen. Der 50 Min. lange Film in Kinoqualität zeigt die Entwicklung und Bedeutung der Eisenbahn in Südaustralien. Der Film ist als Geschichtshintergrund für jeden Australienreisenden sehenswert.
Warum soviel Werbung für das Steamtown Heritage Rail Centre?
Ganz einfach. Uns gefällt die Initiative der freiwilligen Mitarbeiter, nur der Manager und eine Angestellte bekommen ein Gehalt. Nicht jammern und der Zeit nachtrauern, sondern anpacken, gestalten, Ideen entwickeln und umsetzen. Uns gefällt, wie das Mitarbeiterteam einem Heizer gleich unermüdlich Kohlen schaufelt, Dampf im Kessel macht und den Zug in Bewegung setzt. Uns gefällt, wie der Manager die richtigen Weichen stellt, um das Museum auf dem richtigen Gleis ans Ziel zu bringen.
Peterborough 240 km nördlich von Adelaide. Ihr müsst ja nicht gleich ein Haus dort kaufen, aber der Indian Pacific hält an, wenn ihr dem Schaffner signalisiert, dass ihr aussteigen wollt.
Änderung der Reiseplanung
Durch den Besuch im Eisenbahnmuseum inspiriert sieht unsere Reiseplanung nun so aus, dass wir zu einem großen Teil der alten Eisenbahnstrecke folgen werden, jene Schmalspurstrecke, auf der bis 1981 der berühmte Ghan unterwegs war. (Heute ist der Ghan auf einer Normalspurstrecke unterwegs, die weiter westlich verlegt wurde.)
Von Peterborough bis Alice Springs sind es ca.1300 Bahnkilometer. Die ersten 300 km bis Leigh Creek läuft eine breite, geteerte Straße parallel zum alten Bahndamm durch eine langweilige, flache Landschaft. Viel interessanter ist der Gebirgszug der Flinders Ranges etwas weiter östlich. Also lassen wir den langweiligen Teil aus, fahren auf Schotterpisten durch die Flinders, tanken in Leigh Creek nach und folgen der Bahnlinie nach Norden.
Die breit geschobene Schotterpiste, der Oodnadatta Track ist auch mit normalen Pkws zu befahren, Über das „4WD only“ Schild kann man nur lachen. Die ehemalige Bahnstrecke verläuft fast immer in Sichtweite. Die Gleise wurden zwar demontiert, aber die Holzschwellen liegen noch immer im Schotterbett auf den Damm. Auch die teilweise gigantischen Stahlbrücken stehen noch, genauso wie zahlreiche Bahnhofsgebäude und Wassertürme, die im letzten Sonnenlicht gute Fotomotive bieten.
Mit dem Bau der Strecke, der sich über 50 Jahre hinzog, wurde nach und nach der Transport mit Kamelkarawanen abgelöst. Früher holte man Kamele und Kamelführer aus Afghanistan woraus sich später der Name Ghan ableitete, weil die Strecke größten teils der alten Karawanenroute der Afghanen folgt.
Die Streckenführung hatte jedoch ihre Tücken. Nach Regenfällen war sie oft beschädigt. Jeder Zug führte einen Wagen mit Baumaterial mit und Passagiere reparierten die Strecke gemeinsam mit dem Zugpersonal. Verspätungen von mehreren Tagen waren mehr die Regel als die Ausnahme. Im Eisenbahnmuseum erzählte der Manager uns einen treffenden Witz:
Als der Zug wieder einmal feststeckte, ging eine junge Frau zum Schaffner und sagte: „Wann geht der Zug weiter? Ich muss unbedingt nach Adelaide, ich bin schwanger und will das Kind nicht im Zug zur Welt bringen.“ Darauf antwortete der Schaffner: „Gute Frau, wie können sie den in den Zug steigen, wenn sie schwanger sind. Sie wissen doch, dass es zu Verspätungen kommen kann.“ Darauf die Frau: “Als ich in den Zug einstieg, war ich noch nicht schwanger.“
Schlecht recherchiert
Als Grund, warum die Strecke durch solch ein schwieriges Terrain geführt wurde, gibt unser Reiseführer folgende Auskunft: Die Streckenplaner befragten die Anlieger nach den zu erwartenden Niederschlagsmengen. Keiner der Befragten hatte jemals Regen in dem Gebiet gesehen. Die Strecke war noch kein Jahr in Betrieb und schon das erste Mal durch Unterspülungen unterbrochen. Im ersten Moment ist man geneigt, dem Reiseführer zu glauben, zumal sie mit allen anderen gelesenen Reiseführern übereinstimmt. Wenn man sich jedoch etwas weiter mit dem Old Ghan beschäftigt, muss man wohl feststellen, dass einer der Reisebuchautoren schlecht recherchiert hat und alle anderen den Fehler abgeschrieben haben.
Es ist vielmehr so, dass es die einzige mögliche Streckenführung war, bei der die Dampfloks regelmäßig mit Wasser versorgt werden konnten. Erst mit der Einführung der Diesellok war es möglich, die Trasse durch trockenes Wüstengebiet zu führen.
Oodnadatta
In Oodnadatta angekommen, ist es fast ein Muss, im Pink Roadhouse eine Cola zu trinken. Das Roadhouse ist legendär, die Besitzer meistens freundlich und hilfsbereit. Sie kennen die Wettervorhersagen und die Straßenzustände, kein Wunder, in ihrem Pub trifft sich alles, was unterwegs ist.
Von Adam Plate erhoffen wir uns ein paar Informationen zum Gelände entlang der Bahntrasse, denn jetzt wird es schwierig. Die Piste verläuft ab hier deutlich, bis zu 30 km vom Bahndamm entfernt. Aber wir wollen der Bahnlinie folgen, die Piste verlassen und quer Feld ein fahren. Die Information von Adam Plate ist knapp: „Das geht nicht.“
Keine Begründung, keine Erklärung, und er rennt einfach weg in die Werkstatt. Wir warten, bis er nach einer halben Stunde zurück kommt.
„Warum nicht?“ „Ihr braucht Tage, ihr schafft vielleicht 5-10 km die Stunde.“ Dann verschwindet er für 20 Minuten im Büro. Es macht keinen Spaß, jede Information muss man ihm aus der Nase ziehen. „Geht gar nicht, wäre ja Null Kilometer pro Stunde. Fünf Stundenkilometer heißt, es geht doch“, schlussfolgere ich.
Adam Plate wirkt genervt. „Es geht nicht, bei dem Regen in den letzten Tagen steht alles unter Wasser.“ Dann verschwindet er für zehn Minuten im Laden. „Wir haben Zeit, wir können warten“, rufe ich ihm noch hinterher.
„Ihr müsst über das Land dreier Farmen, ihr habt dafür keine Genehmigung und ihr seid keine Aboriginies, die einfach Zäune umlegen dürfen, dafür seid ihr nicht schwarz genug.“
„Ich habe eine schwarze Seele.“ „Und die Farmer schwarzes Pulver.“ „Kann man die Farmer anrufen und um Erlaubnis fragen?“ Widerwillig sucht er uns die Telefonnummern raus. „Warum fahrt ihr nicht den Oodnadatta-Track weiter?“ „Wir wollen es einfach ausprobieren.“ Die beste Information gibt er uns zum Schluss. Wir sind schon in der Tür, als er uns nachruft „Ruft nur bei der ersten Nummer an, der Farmer ist in Ordnung. Die anderen Beiden würden es euch nicht erlauben.“ Wir grinsen uns beide an, zum Schluss verstehen wir uns ja doch ganz gut.
Schlammschlacht
Wir füllen noch mal 50 Liter in den Dieseltank und dann geht es los. Das Gelände ist flach, steinig und vom Regen stehen überall Wasserlaachen, fast schon kleine Seen in den Senken. Wir sind eingehüllt in Schwärmen von Fliegen und Moskitos. Vom „Roten Kontinent“ kann keine Rede sein, alles ist grün. Von Horizont zu Horizont ein einziger grüner Ozean. Öfters sind Wasserpfützen zu durchfahren, die jedes Mal an eine Schlittenfahrt erinnern, so rutscht der Toyo hin und her.
Kaum zu glauben, aber wir bleiben nur ein einziges Mal stecken und das auch nur wegen eines dummen Fahrfehlers, den ich hier nicht weiter erläutern will. Nochmals reduzierter Reifendruck, ein paar alte Bahnschwellen vom Damm in die Schlammfurchen geworfen und der violette Land Cruiser wühlt sich auf festen Grund. Der Toyo überzeugt uns immer mehr.
Die weichen Schlammpassagen sind auch nicht dass, was uns aufhält. Auch Zäune stehen nur selten im Weg, viermal mussten wir einen Zaun umlegen und anschließend wieder aufbauen. Alles harmlose Hindernisse. Die größten Schwierigkeiten bereiten uns die eigentlich trockenen, jetzt aber teils gut gefüllten Wasserläufe, hier in Australien Creeks genannt.
Die Schwierigkeit ist nicht die Wassertiefe und nicht der aufgeweichte Untergrund, sondern die Böschungen. Das Wasser hat zum Teil über einen Meter senkrecht abfallende Uferböschungen geschaffen. Aber auch dass lässt sich meistern, wenn man es erst einmal bis zum Ufer geschafft hat. Die Creeks sind ausnahmslos mit Büschen und oft mit Bäumen bewachsen, die so dicht stehen, dass mit dem Auto kein Durchkommen ist. Okay, Büsche und kleine Sträucher drückt der Toyo einfach um. Aber Bäume sind für uns unüberwindlich und wir folgen oft dem Creek weit ab von der Bahnlinie um ihn in ein paar km Entfernung zu queren und am anderen Ufer wieder die Kilometer zurück zum Bahndamm zu fahren.
Die ehemaligen Versorgungsstationen und Bahnhofsgebäude sind auf diesem Streckenteil total zerfallen. Wellblechplatten, Stahlträger und Ziegelsteine liegen weit verstreut in der Landschaft. An einigen Stationen müssen wohl kleine Feste stattgefunden haben. Feuerstellen, in denen Bahnschwellen verbrannt wurden und viele herumliegende Whiskyflaschen, noch mehr Bierdosen und ausgebrannte Autowracks lassen darauf schließen. Nach dreieinhalb Tagen und 250 km, kurz vor Finke treffen wir wieder auf die breite Piste, die von Oodnadatta hoch kommt. Hier können wir die Untersetzung ausschalten und über eine sandige, aber auch mit „normalen“ Autos zu befahrende Piste, nach Alice fahren. Schön, wieder ein Tempo fahren zu können, das man meint, die Landschaft ziehe an einem vorbei.
So, jetzt ist es drei Minuten vor zwei, ich probier mal, ob die Tür vom Bottle Store schon aufgeht.
Alle Infos mit Streckenbeschreibung, Dieselpreise, GPS-Koordinaten findest du hier:
Offroad Old Ghan
Hier noch der Link zur Steamtown:
www.steamtown.com.au