Expeditionsziel – Fouta Djalon, das Wasserschloss Westafrika
Das Fouta Djalon ist ein Hochland, in der Mitte Guinea gelegen, und umfasst eine Fläche von 80.000 qkm (etwa zwei Mal so groß wie die Schweiz). Das Gebirgsmassiv ist 700 bis 1.500 Meter hoch und bildet das Quellgebiet von bekannten westafrikanischen Flüssen, wie den Senegal (Bafing), Niger, Gambia und Konkoure, dem größten Fluss Guineas.
Durch die hohe Lage ist das Klima kühler als im Rest des Landes und bietet gute Voraussetzungen für den Anbau von Kulturpflanzen. Dennoch wird wenig Ackerbau betrieben, da die hier ansässigen Peul (Fulbe) traditionell Rinderhirten sind.
Für Reisende ins Fouta Djalon sind die zahlreichen Wasserfälle (Chutes) besonders attraktiv. Vor allem kurz nach der Regenzeit, im Oktober und November, wirken die mächtigen Wassermassen sehr beeindruckend. Meist sind die Wasserfälle nur sehr beschwerlich, über viele Pistenkilometer erreichbar, doch der Einsatz lohnt sich.
Über die nachfolgend beschriebene Route lassen sich gleich mehrere imposante Ziele im Hochland mit einander verbinden, dabei werden Hauptstraßen vermieden. Wir sind die Strecke im Januar 2020 gefahren und von Mali, Grenzübergang Kourémalé nach Guinea eingereist.
Mehr Infos zum Visum und zur Einreise siehe hier: Reise Info Guinea.
Chutes de Ditinn
Startpunkt ist Timbo, eine Kleinstadt, 50 km westlich von Mamou. Kommt man von Mali nach Guinea und nutzt die Straße über Dabola nach Mamou, erreicht man Timbo nach knapp 500 Kilometern. Bei der Tankstelle biegen wir rechts auf eine Piste ab, nur wenig Verkehr von Einheimischen.
Mal geht es im Schritttempo über steinige Bergrücken, mal ist die Fahrt ganz passabel, insgesamt nur langsames Vorwärtskommen. Nach 63,5 km holpriger Strecke erreichen wir den Ort Ditinn, den wir aber rechts liegen lassen. Wenig später zweigt links eine schmale Piste ab und führt in einen Talkessel zu den , noch 7 km. Nach dem letzten Dorf befindet sich ein Parkplatz es wurde sogar ein kleines Campgelände eingerichtet. Für die Besichtigung wird eine Gebühr von 10.000 GNF (1 Euro) erhoben. Über einen Pfad (30 Min.) erreicht man den Naturpool am Fuß des Wasserfalls, der 120 Meter hoch ist. Meistens wird man von ein paar Jugendlichen begleitet, die einem unbedingt den Weg zeigen wollen, zu uns waren sie freundlich und nicht aufdringlich.
Zurück auf der Hauptpiste folgt man der Piste weiter nach Westen, und kommt nach 39 km südlich von Pita auf die Hauptverbindung Mamou-Labé.
Chutes de Kambadaga
Die Hauptstraße fahren wir 7 km Richtung Labe und biegen links auf eine Piste ab, die über mehrere Dörfer bis zu den Wasserfällen führt. Während der Trockenzeit kann man die Furt oberhalb des Wasserfalls nutzen und so einen Rundkurs fahren, der nördlich von Pita wieder auf die Hauptstraße kommt. Der Rundkurs gesamt beträgt 40 km.
Bei unserem Besuch wurde in den Dörfern mehrmals der Versuch unternommen, uns anzuhalten und ein Eintrittsgeld abzuluchsen. Leider gab es keine offizielle Regelung, sodass sich gleich mehrere Dorfbewohner (meist Jugendliche) als Guide aufgespielt haben und teils überhöhte Gebühren kassieren wollten, natürlich ohne Quittung. Wir haben die „Sperren“ wegdiskutiert und konnten weiterfahren.
Nach 23 km über holprige Piste, nach den letzten Dorf wird diese noch mal schmaler (soeben Steyr-breit, 2,50m), und schlechter, führt ein Pfad (300 Meter) zu einem Felsvorsprung. Von hier hat man einen fantastischen Blick auf die Kambadaga-Falls, die sich in etwa 650 Meter Ferne befinden und über zwei riesige Felsstufen in die Tiefe stürzen.
Fährt man die Piste weiter, gelangt man nach 1,5 km oberhalb der Fälle auf ein felsiges Plateau. Das Plateau eignet sich gut als Campplatz. Die wenigen Einheimischen, die hier lang kommen, sind freundlich und gehen nach einem kurzen Gruß und Smalltalk ihrer Wege. Während der Trockenzeit kann der Fluss gefurtet werden, auf der anderen Seite ist die Piste in besserem Zustand und führt wieder Richtung Hauptstraße.
Zusätzlich seien noch zwei weitere Naturhighlights erwähnt, die sich nicht weit von der Route befinden.
Aussicht bei Doucki
Fährt man die Piste nördlich des Wasserfalls weiter, trifft man auf die Verbindung Pita-Télimélé, Rechts geht es nach Pita, links nach Westen komm man nach Doucki, 18 km ab der Gabelung.
Das Dorf liegt am Rand des Doucki-Canyon. Vom Aussichtspunkt bietet sich bei klarer Sicht ein weiter Blick über die Abbruchkante hinaus in die Tiefe, imposant vor allem kurz nach der Regenzeit, wenn der Dschungel in saftigem Grün erwächst.
Hassan, der im Dorf wohnt, bietet sich als Touristenführer an. Er ist in Sierra Leone aufgewachsen und spricht daher gutes Englisch. Es führt verschiedene kleine Wanderungen durch, auf seinem Grundstück bietet er Unterkunft in Rundhütten und traditionelles Essen an. Die Preise muss man je nach Umfang aushandeln.
GPS-Koordinaten Aussicht bei Doucki: N 10° 58,850‘ W 12° 35,932‘
Chutes de Sala
Nordwestlich von Labè lohnt sich ein Abstecher zu den Chutes de Sala. Der Abzweig auf die Piste befindet sich auf der Straße von Labé nach Kondara (Hauptverbindung Richtung Senegal), 11 km ab Labé.
Nach knapp 22 km über holprige Piste erreicht man den Fluss oberhalb des Wasserfalls mit herrlichen Badepools und einem kleinen Wasserfall von 20 Metern, Abzweig links. Der eigentliche Wasserfall befindet sich 300 Meter flussabwärts. Fährt man die Piste geradeaus noch ein Stück weiter, gelangt man zu einer natürlichen Aussichtsplattform und hat einen grandiosen Blick auf den 200m hohen Canyon mit üppiger Vegetation, in den sich die Wassermassen ergießen.
GPS-Koordinaten Chutes de Sala:
Abzweig zu den Badepools oberhalb des Wasserfalls: N 11° 17,827‘ W 12° 30,862‘
Aussichtspunkt am Canyonrand: N 11° 17,747‘ W 12° 31,155‘
Karte Guinea – Fouta Djalon
Der Daten-Download
Im kostenlosen Download befinden sich Waypoints und Track im gpx- und kml-Format zum Importieren ins Navigationsgerät. Durch Betätigen des Download Link wird ein Zip-Ordner heruntergeladen. Nach dem Entpacken befinden sich die o.g. Dateien auf deinem Computer.
Download GPS-Daten – Timbo – Pita
Mit nahezu allen GPS-Geräten wird eine einfache Navigationssoftware ausgeliefert (beispielsweise bei Garmin die Software BaseCamp), die den Import/Export von Dateien im gpx-Format via USB-Kabel ermöglicht. Die kmz-Dateien lassen sich in Google Earth importieren.
Die zur Verfügung gestellten Daten sind nur für deinen privaten Gebrauch. Eine Veröffentlichung auf anderen Seiten oder ein Verkauf der Daten in jeder Form ist nicht gestattet.
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