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Expeditionsziele für 4x4-AbenteuerMauretanien

Expedition: Erg Amatlich in Mauretanien

Hinweis zur Expedition zum Erg Amatlich

Die Strecke zum Erg Amatlich ist nicht für Reise- oder Wüstenanfänger geeignet. Die Strecke kann durchaus als schwierig bezeichnet werden. Da sie kaum und einige Abschnitte überhaupt nicht befahren wird, stellt sie hohe Ansprüche an Navigation und fahrerische Erfahrung in unverspurtem Sand. Unterwegs wird man größtenteils alleine sein, mit Hilfe ist nicht zu rechnen. Das Mobiletelefonnetz hat in den Bereichen von WP04 bis WP08 und von WP10 bis WP41 keine Abdeckung. Es ist eine Reise, die man wohl zu Recht als kleine „Expedition“ bezeichnen kann.

Das ist es, was ich mag, einkaufen auf den Märkten in Afrika. Brot wird in Schubkarren angeboten, Hühner werden in Holzkäfigen durch die engen Gassen getragen und Tomaten, Karotten, Zwiebeln und alles andere was im Garten wächst, stapelt sich in Bastkörben. Am Fleischerhaken hängt ein Dromedar von dem mit der Machete Fleischbrocken abgeschnitten werden. Drei geschickte Machetenhiebe und aus dem Fleischbrocken werden Gulaschstücke, die uns in einer Plastiktüte übergeben werden.

Versorgung auf dem Markt in Atar

Versorgung auf dem Markt in Atar

Gemüsemarkt in Atar

Typischer Marktstand in Atar. Wir versorgen uns mit Gemüse für die Expedition.

Atar bietet alle Versorgungsmöglichkeiten inklusive Tankstellen, um uns für die anstehende Expedition auszurüsten.
Die Holländer Just und Cora betreiben seit vielen Jahren ein Camp am Ortsrand, das sich zu einem Globetrottertreffpunkt entwickelt hat. Just hat nebenan eine kleine Werkstatt und kennt gute Mechaniker, falls am Fahrzeug Reparaturen nötig sein sollten. Für alle Fälle kann man sich die Telefonnummer von Just geben lassen und speichern. „Bab Sahara“, so der Name des Camps, ist zugleich der Startpunkt unserer Expedition.

Checkpoints okay

Wir verlassen Atar auf der Teerstraße in südliche Richtung. Dichter Staub, aufgewirbelt durch die Passatwinde, liegt in der Luft, die Sonne erscheint nur als blas gelbe Scheibe am Firmament. Typisch für die Jahreszeit von Dezember bis März.
Wenige Meter hinter dem Polizeicheckpoint (freundlich und korrekt), biegen wir auf die zur Zeit im Bau befindliche Teerstraße nach Tidjikja ab, WP02. Die neue Straße führt durch eine traumhafte Landschaft mit schwarzen Tafelbergen, bizarren Felsnadeln und wilden Schluchten, in denen gelber Sand angeweht ist und Tamarisken und Akazien wachsen.

Oued et Tezzent

Der Einstieg in den östlichen Ausläufer des Oued et Tezzent ist etwas schwierig und kann sich bedingt durch die Bauarbeiten an der Teerstraße leicht ändern. Wir haben die Trasse der späteren Asphaltstraße bei WP04 verlassen und durch Schutthaufen einen Weg bis zu einer schmalen Fahrspur gesucht, die hinab ins Oued führt. Für kleinere Geländefahrzeuge (Land Cruiser, Land Rover etc.) besteht hier die Gefahr des Aufsetzens, denn die nun folgenden Absätze sind teils großen Treppenstufen gleich. Eventuell muss mit Steinen, die in allen Größen herumliegen, eine kleine Rampe gebaut werden.

Steinplatten Piste

Über Steinplatten hinab in die Schlucht des Oued et Tezzent

Diese erste schwierige Passage ist nur wenige Meter lang und bald darauf bieten sich herrliche windgeschützte Übernachtungsplätze im Talkessel des Canyons. Mit dem Sonnenuntergang hört der Wind auf. Feuerholz liegt zu Hauf herum und ist schnell gesammelt. Der Feuerschein lässt die Felswände orange rot leuchten und zur anderen Seite spiegelt sich das Flackern im Autoblech. Sabine hat Stockbrotteig vorbereitet und in der Pfanne schmort der Dromedargulasch. Der Duft vom Akazienholz mischt sich mit dem vom frisch gebackenen Brot und während ich weitere Holzscheide in die Glut lege, zieht langsam das Sternbild des Orion über den Canyonrand auf.

Mit den ersten Sonnenstrahlen fahren wir auf schwach erkennbaren Spuren im engen Tal des Canyons in Richtung West, unmittelbar am nördlichen Rand der senkrecht abfallenden Felswand. Traumhaft schön.

Oued et Tezzent

Fahrt durch das Tal des Oued et Tezzent

Die Bevölkerung winkt freundlich

oued-et-tezzent

Typisches Streckenbild – gelber Sand vor schwarzem Fels, dazu staubige Luft

Nach etwa zwei Kilometern bei WP06 wird das enge Tal von Sanddünen blockiert, die mit abgelassenem Luftdruck relativ gut zu befahren sind. Fahrspuren sind hier keine zu erkennen, man hält auf WP07 zu, der bereits am anderen Ende der Barriere liegt. Ideale Fotomotive bieten hier die schroffen, schwarz braunen Felsen im gelben Sand.
Das Tal weitet sich und in der Ebene stoßen wir bei WP08 auf eine gut zu erkennende Spur, der wir nach Süden folgen.

Wir passieren einen Brunnen mit einfachen Rundhütten aus Stein gebaut und mit Gras gedeckt. Die Bevölkerung ist zurückhaltend, winkt uns aber freundlich zu.

Ölfass zur Orientierung

Ab hier ist die Spur eine deutliche, steinige Piste, der wir weiter in Richtung Süd folgen. Bei WP09 durchfahren wir eine größere Siedlung, ohne Strom oder sonstige Versorgung, jedoch funktioniert im Umkreis von zwei, drei Kilometern das Mobilfunknetz. Weiter nach Süden. Die Piste gabelt sich in unzählige Spuren auf, die alle in die sandige Ebene führen und wo keine besser zu befahren ist als die andere. Da wir den Reifendruck immer noch auf Sandverhältnisse eingestellt haben, bereitet das Sandfeld und die anschließenden flachen Dünen keine Schwierigkeiten sondern Fahrspaß. Zur Orientierung halten wir auf WP11 zu. Bei unserer Befahrung stand an diesem Waypoint ein altes Ölfass einsam in Sand.

Erinnerungen ans Air-Gebirge

Hier ändern wir die Richtung von Süd auf Südwest und steuern auf einen kleinen Felseinschnitt zu, der sich im schwarzen Gestein der Plateauabbruchkante erkennen lässt. Die Zufahrt führt relativ geradlinig über feste, flache Dünen, die sich mit ihrer leuchtend gelben Farbe deutlich vom schwarzen Gestein der Abbruchkante voraus abheben. Wir fahren gradlinig auf WP12 zu. Hier treffen wir auf deutlich erkennbare Spuren, die in leichtem Slalom einem sandigen Gassi durch die Dünen folgen. An der Plateauabbruchkante angekommen, bietet sich ein malerisches Szenario. Die gelben Dünen blockieren eigentlich die Zufahrt in die Schlucht, doch an der südlichen Felswand bleibt ein etwa 10 Meter breiter Durchschlupf in den dahinter liegenden Talkessel.
Es wäre vermessen zu sagen, die Wüste sei überall schön, aber hier zeigt sie sich in ihrer Erhabenheit, wie ich sie nur an wenigen Orten entdeckt habe. Mich erinnert es an die Fahrt entlang dem Ostrand des Air-Gebirges im Niger. Das Wort „schön“ ist hier zu schwach.

Tifoujar-Pass

Kurz vor dem Tifoujar-Pass. Landschaft wie im Air-Gebirge (Niger)

Traumhafte Übernachtungsplätze

Und genau hier, im Talkessel, in dieser bizarren, traumhaften Wüstenkulisse bieten sich ideale Übernachtungsplätze im feinen Sand unter einer Baumgruppe, WP13.
Die Ausfahrt aus dem Talkessel über den Passe Tifoujar lässt einen im ersten Moment erschaudern. Sand ist an die südliche Flanke des Kessels geweht und bildet dort eine Düne. Diese Düne nutzt man als Auffahrrampe auf das Plateau und Ausstieg aus dem Kessel. Auch wenn es nicht so aussieht, der Sand ist relativ fest und die Auffahrt leichter zu schaffen als es den Anschein hat.

Fahrtipp für wenig Erfahrene: Nicht mit Vollgas die Düne anfahren. Untersetzung, 2.Gang, bei Fahrzeugen mit permanentem Allrad wird das Mittendifferential gesperrt, und dann mit gleichmäßigem Gas und einer Motordrehzahl, die etwas über der Drehzahl liegt, bei der der Motor sein maximales Drehmoment hat, hinauf.
Oben angekommen bietet sich ebenso eine traumhafte Übernachtungsstelle mit Blick in die Schlucht.

Orientierung nicht leicht

Hier erkennt man im steinigen Geröll einen Weg, dem wir folgen. Die Piste ist nicht sehr ausgeprägt und verliert sich oft. Die Orientierung ist nicht schwer, aber eine Passage durch Steinbrocken und Geröll zu finden schon. Bei WP14 ist wieder deutlich eine Piste zu erkennen, in der Ferne sieht man den malerisch gelegenen Palmenhain der Oase El Gleitat. Hinter der lang gestreckten Oase El Gleitat verliert sich die Piste im Spurenwirrwarr durch den weichen Sand des Oued el Hammam. Erst vor der, von nur wenig Menschen bewohnten Oase El Meddah, WP18, bündeln sich wieder Spuren zu einer Piste. Wir folgen weiterhin dem Oued el Hammam, das nun gut sichtbar von schwarzen Schotterhügeln eingerahmt ist.

Ab dem Brunnen Anettim Ogiat wird die Orientierung etwas schwieriger, ist aber immer noch auch für Wüstenneulinge zu meistern. Wir fahren etwa 20 Kilometer in genau südwestliche Richtung auf WP22 zu. Hier ist ein kleiner Pass zu befahren, der keinerlei Schwierigkeiten darstellt, vor dem sich jedoch zahlreiche Spuren zu einer Piste bündeln.
Hinter dem Pass wird die Orientierung für ein kurzes Stück schwierig. Die Piste verliert sich in einer zerfurchten Lehmebene, deren Struktur sich wohl nach jedem starken Regenfall ändert. Im Befahrungsjahr war eine günstige Passage zu WP23 möglich. An diesem WP bietet sich die Möglichkeit, die Richtung auf Süd-Ost zu ändern, an einigen Hüttenansammlungen vorbei zum Brunnen Amazmaz zu fahren und anschließend über die schnell zu befahrende Reg-Ebene die Schlucht Oued Mzeddag zu erreichen und deren Umfeld zu erkunden.

Erg Amatlich

Wir orientieren uns bei diesem WP23 jedoch grob in Richtung West und fahren am Rand einer weiten Kiesebene entlang. Wenig später liegen unzählige kleine Sanddünen, einem Labyrinth gleich, vor uns. Der feste Kiesboden zwischen den Dünen lässt sich mit leicht reduziertem Luftdruck gut befahren und die Orientierung durch das Labyrinth ist einfacher als gedacht. In leichten Schlangenlinien lässt sich die Richtung West gut halten. Die Landschaft ändert sich kurz darauf erneut. Die Spuren bündeln sich zu einer Piste und wir fahren an einer Dünenkette aus hellgelbem Sand entlang.

erg amatlich

Übernachtungsplatz in den Dünen des Erg Amatlich

Keine Orientierungshilfe

Die Dünen am Horizont rücken näher, wir fahren immer noch in Richtung West, und auch von Süden rücken gelbe hohe Dünen auf uns zu. Der Ausstieg liegt im Norden bei WP27, doch dieser ist nicht so einfach zu erreichen und stellt die größte Herausforderung der gesamten Expedition dar. Die weichen Dünen müssen gequert werden. Spuren von anderen Fahrzeugen wird man vergeblich suchen, denn schon leichter Wind verweht hier die Reifenabdrücke in wenigen Tagen. Hier ist niemand und hier kommt niemand, folglich kann man mit keinerlei Orientierungshilfen wie Pisten oder Spuren rechnen. Ich reduziere den Reifendruck auf 1,4 bar und dann stürzen wir uns ins Dünenmeer. Für den Wüstenfreak gehen hier alle seine Träume in Erfüllung.

erg amatlich

Erg Amatlich

Über die WP32 und WP33 erreichen wir die Ebene nördlich des Dünengürtels. Ab hier ist die Fahrt einfach. Fährt man gerade aus nach Norden, wird man nach wenigen Kilometern auf Spuren treffen, die sich zu einer Piste bündeln und weiter zur Asphaltstraße Akjoujt – Atar führen.
Man kann aber auch nördlich der Dünen auf einer Piste weiter nach Westen fahren und kurz vor Akjoujt auf die Asphaltstraße treffen.
Der landschaftliche Reiz, das Fahrvergnügen und das Expeditionsfeeling endet jedoch bei WP34 nördlich der Dünen, wo wir auch den Reifendruck wieder etwas erhöhen können.

Special Infos zur Expedition „Erg Amatlich“

– Versorgung (Treibstoff, Lebensmittel) ist nur in Atar sichergestellt.
– Kein Mobilfunknetz
– evtl. Wasser aus Brunnen
– Zeitbedarf Atar – Atar mindestens 2 Tage, optimal 3-4
– Passatwinde tragen Staub mit sich (Harmattan) und erschweren Sicht und Orientierung
(vor allem von Dez. bis Feb.)
– Der eigentliche Erg Amatlich erfordert Erfahrung im Sandfahren

Die GPS-Daten zum Download im Standard GPX-Format findest du hier: GPS-Download

Interessantes Produkt zum Erg Amatlich:

Expedition Wüstenflug PistenkuhAuf der Expeditionreise entstand die DVD Expedition Wüstenflug zu der unser Quadrokopter von Eaglelive viele Luftaufnahmen beigetragen hat.

 

Burkhard Koch reiste im Alter von 15 Jahren mit dem Fahrrad und Schlafsack frei durch Deutschland. Die Reiseleidenschaft wurde perfektioniert. Heute reist er ständig mit seiner Frau Sabine und einem Allrad-Lkw. Burkhard Koch schreibt für verschiedene Zeitschriften und Magazine.

This article has 3 comments

  1. Peter Lenzen

    Hallo ihr beiden,
    wir lesen oft eure anymierende Berichte und ersehen auch längere Reisen…
    Echt schön.
    Just kann auch Gerstensaft besorgen, vorher bescheid sagen,( wenn wir das gewust hätten würden wir einige cadeaus mehr haben um den älteren Traubensaft über die Grenze zu bekommen), und Cora ist deutsche und steht auf „Kittelschürzen“ also wenn ihr mal wieder vorbei kommt eine mit bringen 😉
    Wir waren auf dem Rückweg aus dem Senegal dort und haben auch noch Tine Wittler getroffen im Bab Sahara die für ihr Buch recherchiert hat, nett.

    Viele Grüße PIT& Natascha

  2. Onno Spinder

    Dear Burkhard and Sabine,

    Many thanks for providing the wonderful track through Erg Amatlich, we have driven this route on 2nd and 3rd January 2019 with the trucks of the Holland Africa Tour (HAT) and it is indeed sometimes challenging, but really worth the effort. We departed on the 22nd of December with the four trucks (four MAN KAT 1’s, two 4×4, one 6×6 and one 8×8), from Nouakchott to Aguilal Fai and Bou Naga, from this departed mining town we drove to the old town of Ksar el Barka and then straight through the desert to Rachid, and from there further north to Chinguetti. While we where doing some repair work on the tires, we saw you passing by. Unfortunately, you did not stop; else we could have a short chat. From there we continued to Ouadane and the eye of the desert, after which we returned to Atar to visit Just and deliver some goods and looked how the new toilet buildings of the school progressed. Then we drove your track and returned to the beach north of Nouakchot where we coincidentally also met Michael Dennig and his wife on the 4th of January. Keep up the good work and enjoy your time in Mauretania, a truly wonderful place.

    Best regards

    Onno Spinder

  3. Michi

    Hi, ha, I saw the KAT fleet in Nouakchott mid-Dec.

    Aber das wollte ich nicht sagen, sondern, auch ich habe diese Route genommen, alleine, ohne ein erfahrener Wüstenfuchs zu sein, aber mit einem potenten Truck, der Saurer 6DM macht trotz des Gewichts mit seinem Wandlerschaltgetriebe eine enorm gute Figur im Gelände und va. im Sand…das hilft natürlich enorm und mit Kupplung und kleinem Motor wär ich vermutlich x-mal stecken geblieben. Möchte aber der Vollständigkeit halber schon erwähnen, dass ich früher viel mit der Enduro unterwegs war, und kein gänzlicher Offroad Novize (bei uns daheim und Island) bin… nur halt neu im LKW Bereich.

    Was ich sagen wollte: die Strecke zum Erg ist in der Zwischenzeit schon gar nicht mehr so einsam, auch abseits der Dörfer findet man immer wieder Zelte der Nomaden, ja sogar eine Bungalow-Anlage für Touristen und auch Kameltouren…ist ja noch nicht so weit von der Straße entfernt und den steilen Einstieg und die Abfahrt über die Dünen ins Tal (entlang der Felswand nicht mehr möglich sondern mittig durch und runter) kann man ja auch umfahren (einfach von Atar kommend einige KM vor dem Pass schon von der Straße abzweigen, dann trifft man auf die Piste, welche dann durchs Tal, vorbei an Dörfern und Oasen führt).

    Bei den Dörfern wird der Sand schon mal tief, Horden von bettelnden Kindern ließen mich aber weiter kämpfen (gekämpft hat nur der Saurer) und erst nach den Siedlungen und Oasen ließ ich Luft weiter ab. der Aufstieg zum Durchstieg ist toll und der dortige Übernachtungsplatz tatsächlich genial, wenn gleich am Plateau 2 Häuser sind (als ich dort war, unbewohnt), ein oder 2 Pick-Ups vorbeifuhren und eine Kamelkaravane vorbeimarschierte, wars dort ansonsten super ruhig und genial zum Spazieren, Wandern, Klettern. Auch auf der weiteren Fahrt zum Erg gab´s sehr „regelmäßig“ (aber seltener als zuvor) Nomadenzelte, Nomaden mit ihren Herden und sogar bettelnde Jugendliche/Männer, das letzte Nomadenzelt war eigentlich kurz (wenige km) vor dem Einstieg in das erste Dünenfeld. Aber hier konnte man in aller Ruhe übernachten. Der Einstieg in das erste Dünenfeld ist nachwievor ziemlich gleich Eurem GPS-Track, danach wählte ich aber eine deutlich andere Spur (klar, sind ja Jahre dazwischen vergangen), in diesem Fall bin ich großteils Kamelspuren gefolgt, hab grob mit der Drohne gescouted und kam ohne Schwierigkeiten und ohne stecken zu bleiben durch (klar, bisschen suchen und mal reversieren und nen anderen Weg nehmen muss man schon, außer man liebt das Schaufeln) . Kurz vor dem Dünenausgang in die Sandebene stieß ich dann tatsächlich auf die Karavane, deren Spuren ich gefolgt war…ich musste lauthals lachen…da ich noch Eure Zeilen: „hier ist niemand und hierher kommt auch niemand “ im Kopf hatte. 🙂

    Dort habe ich dann einen vorher eingefahrenen Platten repariert (=Schlauchwechsel) und traf dann auch „schon“ (3,5h später) den nächsten Nomaden auf seinem Kamel, Luft wieder rauf auf 2,5 bar und weiter gings Richtung 2. Dünenfeld…dort auch übernachtet…HAMMMMER…so unglaublich schön! Kurz nach Sonnenuntergang, es war schon fast dunkel, dann plötzlich Motorengeräusche…und da fährt dann tatsächlich ein Pick-Up voll mit Menschen 50m an mir in den kleinen vorgelagerten Dünen vorbei…bleibt 150m nach mir stehen, die Menschen verteilen sich im Gelände, wahren aber Abstand…ich schieb fast schon Panik…warum machen sie das? überlege, ob Fight, Flight oder Freeze und warte am Dach des LKW beobachtend ab…nach 15min fahren sie weiter…in der Nacht durch das Dünenfeld…am nächsten Morgen, sah ich dann die menschlichen Spuren…WC und Betpause..so gefährlich ist also Mauretanien 😉 .und habe gleich auch noch eine frische Spur durch das zweite Dünenfeld…kann jetzt alles mit Schwung nachfahren die 2.5 bar waren dazu absolut ausreichend.. (Euer Track verläuft fast ident mit der aktuellen Spur, nur wenige 10m Unterschied). Im weiteren Verlauf habe ich dann Eure Route bei den Dörfern abgekürzt und bin direkt zur N1 gefahren (ginge sogar noch direkter)
    Was will ich damit sagen: für mich gestaltete sich die Exkursion(zum Glück) als überraschend einfach (das erste Dünenfeld besteht zwar in Nähe der GPS Tracks va. aus kleinen Dünen, welche es in sich haben und Vorsicht bedürfen, weil man dazwischen immer wieder den flachen Boden hat, war aber dennoch wenn man alles ein bisserl ausfährt gut zu meistern), vor allem war sie nicht ganz so einsam wie geschildert, was natürlich im Falle des Falles sehr gut ist.
    Landschaftlich und vom Fahrerlebnis war die Route der absolute Traum und ich kann diese nur jedem empfehlen. (Möchte aber nochmal darauf hinweisen, dass ich einen extrem geländegängigen LKW habe und sich das mit einem normalen EXMO vielleicht wesentlich schwieriger gestaltet oder es zu einer anderen Jahreszeit dort einsamer ist…)

    DANKE auf jeden Fall für den Tipp, war ein absolutes Highlight!!!

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