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Geisterschiff „Jernas“ in Oman

Das Geisterschiff „Jernas“ in Oman ist ein hervorragendes Ziel für Drohnenfotografen, Abenteurer und Lost-Place begeisterte.

In fast jedem Küstenland der Erde findet man Schiffswracks, die entweder im Sturm in Seenot gerieten und angelandet sind oder bewusst an Land gesteuert und aufgegeben wurden, um die Verschrottungskosten zu sparen. Bekanntes Beispiel ist z.B. die Dimitris in Griechenland auf der Halbinsel Peloponnes.

In Oman liegt etwas südlich von Salalah eines der best erhaltendsten Schiffe, welche wir bisher erkundet haben. Das Schiffwrack namens „Jernas“ liegt an einer nur vom Seeweg her zugänglichen Stelle und ist daher kaum geplündert oder zerstört worden. Die Tauanlage ist nahezu komplett und angeblich liegen auf der Brücke noch Seekarten auf dem Orientierungstisch des Navigationsoffiziers. Die Bilder, die ich hier zeige sind alle mit der Drohne aufgenommen, daher ist das „Jernas“-Schiffswrack auch ein besonderes Ziel für Drohnenfotografen und in unserer speziellen Rubrik „Ziele für Drohnenfotografen“ aufgeführt.

Die eigentliche Geschichte des 2001 gebauten Frachtschiffs ist schnell erzählt: Das Schiff war am 26. Mai 2018 auf der Rückfahrt aus Jemen kurz vor dem Hafen Salalah in Zusammenhang mit dem Zyklon „Mekunu“ in schwere See geraten, die eine Evakuierung der Besatzung erforderlich machte. In diesen Tagen sagten Meteorologen für Salalah mindestens 200 Liter Regen pro Quadratmeter voraus – mehr als doppelt so viel wie die durchschnittliche Jahresmenge, sowie Windgeschwindigkeiten von 200km/h. In Folge des Unwetters sank ein weiteres Schiff und mit der „Jernas“ liefen zwei Schiffe auf Grund.

Seit dem liegt das Schiff verlassen und nahezu unberührt an der Position: 16.896430° N, 53.907460° E

Kurzinfos zum Geisterschiff „Jernas“ in Oman

Typ: Mehrzweck-Frachtschiff
Baujahr: 2001
Länge: 120,73m
Breite: 21,20m
Tiefgang: 8,55m
Bruttoregistertonnen: 10.132
Ladefähigkeit: 16.181 cbm
Antrieb: MAN-B&W Dieselmotor, 5 Zylinder, 7.340 PS
Flagge: Bahrain
Eigentümer: Tylos Shipping & Marine Servs

Bei der weiteren Recherche bin ich auf einen interessanten behördlichen Schriftverkehr (veröffentlichte E-Mail) gestoßen:
Die 18 Seeleute an Bord bestanden aus 5 Ägypter, 5 Inder, 4 Jordanier, 2 Myanmarer, 1 Syrer und 1 Rumäne.
„Die letzten 3 Besatzungsmitglieder der Jernas sind von Bord gegangen, um der tödlichen Gefahr eines bevorstehenden Zyklons zu entgehen. Trotz der Gefahr zögerten zwei der drei Besatzungsmitglieder, das Schiff zu verlassen, da sie noch ausstehende Heuern in Höhe von 236.675,60 USD hatten. Außerdem werden dort der zuvor ausgeschifften Besatzung USD 116.476 geschuldet. Die omanischen Behörden haben den Seeleuten bei der Evakuierung der Besatzung versichert, dass ihre Forderung gegen das Schiff zu gegebener Zeit anerkannt und bezahlt wird.
Wir können den Fall als strittig betrachten.“

Bilder Geisterschiff „Jernas“ in Oman


Die genaue zufahrt zu dem Platz oberhalb des Wracks findest du auch in unserem 4×4-Tourenbuch „Saudi-Arabien„.

This article has 1 comment

  1. W.S.

    Guten Tag,

    auf der Suche nach meinen ehemaligen Schiffen bin ich auf Ihre Seite gestoßen. Das Schiff MV Jernas ist die ehemalige „Natalie Bolten“ gebaut auf der Werft in Jiangyin/China 2000/2001. Ich war zu der Zeit auf der Werft als Bauaufsicht für dieses Schiff und das Schwesterschiff „Elisabeth Bolten“. Nach Fertigstellung bin ich als Kapitän auf der Natalie Bolten gefahren. Wie man sieht, hat das Schiff ein trauriges Ende gefunden.

    Mit freundlichen Grüßen

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