Das Seniorenmobil
Die Welt dreht sich, alle 365 Tage, wenn wie aus dem Nichts Gratulationen und Glückwünsche eintreffen, wird man daran erinnert, die Zeit, sie wartet nicht.
Wie fast jeden Abend liegt Sabine in meinem Arm und wir gucken zum geöffneten Dach hinaus in die Weite des Weltalls. Satelliten ziehen ihre Bahn, der abnehmende Mond erscheint später im Osten. Was haben wir für ein geiles Leben, doch wie wird es sich in den nächsten Jahren mit zunehmendem Alter verändern? Welchen Einfluss haben wir, welche Weichen können wir stellen und wichtiger noch, wann stellen wir die Weichen.
Haben wir früher immer gesagt: „Irgendwann kaufen wir ein Haus am See oder in den Bergen und genießen den Rotwein auf der Terrasse“, sind wir uns dessen nicht mehr so sicher, ob wir das wirklich wollen. Und an einem Abend in der Türkei wird die Weiche gestellt. Wir wollen kein Haus am See, wir werden diese Lebensphase überspringen und irgendwann aus dem Fahrzeug gleich ins Pflegeheim ziehen, sofern dieser Schritt sein muss. Der Nomade stirbt auf staubigem Weg, nicht auf einem weißen Laken mit Sauerstoffsonde in der Nase.
Heißt, wenn wir bis zu einem Alter von 80 Jahren rechnen, wären dies nochmals 20 mobile Jahre.
Unser Steyr ist 37 Jahre alt, hat 300.000 km gelaufen und diese nicht nur auf Asphalt. Der treue Gefährte wird der erste sein, der stirbt. Wir lange wird er noch bei uns sein? Noch 5 Jahre? Noch zehn Jahre? Und dann? Dann brauchen wir ein Seniorenmobil für unsere restlichen 10-15 Jahre. Wäre es nicht sinnvoller, die Entscheidung jetzt zu treffen und die „Pistenkuh 3.0“ jetzt zu planen, ohne Zeitdruck, ohne das der Steyr schwächelt?
Die Entscheidung
Die Entscheidung ist getroffen, es wird eine Pistenkuh 3.0 geben, zeitnah. Sagen wir mal in den nächsten 2-3 Jahren.
Auf der Seite „Treppenlift.de“ finden sich Informationen, worauf bei einem Seniorenmobil zu achten ist. https://www.sanimed-treppenlift.de/wohnmobile-fuer-senioren-unabhaengiges-reisen-im-alter/
Aber braucht ein alter Nomade der Wüste wirklich einen Seitenwindassistenten? Braucht man bei nachlassendem Gehör eine zusätzliche Geräuschdämmung des Fahrerhauses?
Mmh, ich weiß nicht. Bei knapper werdender Zeit braucht man doch eher ein paar PS mehr unter der Haube damit man schneller die Paradiese der Erde erreicht. Man braucht ein leichtes Fahrzeug, das mit Allradantrieb über die Sanddünen hinweg gleitet, weil man keine Kraft mehr hat, Sand zu schaufeln.
Nein, die Ideen von Treppenlift.de sind nicht mit unseren Vorstellungen kompatibel.
Anforderungen an Pistenkuh 3.0
Die Anforderungen an die Pistenkuh 3.0 sind:
– violett
– Allradantrieb
– genügend Motorleistung
– keine Assistenz, keine elektrischen Kabel an Motor und Auspuffanlage
– leicht
– robust
– finanziell für Nomaden darstellbar. (rund 150.000,- €)
Und damit beginnt hier eine neue Fortsetzungsstory zum Seniorenmobil für die nächsten 2-3 Jahre.
Wir freuen uns, wenn du als Pistenkuh-Leser dabei bleibst und das Entstehen der Pistenkuh 3.0 verfolgst.
Ideen für deine eigene Planung eines Allrad-Reisemobil findest du auf unserer DVD „Expeditionsfahrzeug„
Wie wäre es statt dessen mit einem Boot ? Viel Platz, auch mit schwächerer Sehkraft steuerbar oder wenn man nicht mehr ganz so kräftig oder gelenkig ist. Eröffnet zudem ganz neue Perspektiven.
Irgendwie muss ich da an einen Ford E 350 allrad denken.
Da gibts coole Umbauten von Ujoint.
Leistung, Komfort, Robustheit, Geschwindigkeit und genug Zuladung für einen komfortablen Ausbau.
Nachteile? Ersatzteilversorgung immer mit etwas Aufwand verbunden…
150t€ mit oder ohne neuer Kabine?
mit Kabine
Interessant die Reihenfolge in eurer Prioritätsliste für eure Altersfahrzeug – aber nach deiner seinerzeitigen, langen Erklärung, warum genau diese Farbe und keine andere, ist das bei euch nachvollziehbar 🙂
Ich bin schon gespannt auf deine neue „Seniorenfolge“, ehrlich! Besonders, weil ich dein vorläufiges „Zielalter“ eigentlich auch bald schon erreiche, werde ich unser Vehikel (mit auch schon 260.000km) doch noch mindestens 5 – 10 Jahre fahren wollen.
Da steckt zu viel Eigenarbeit drin, und das alles nochmals von vorne zu beginnen mag ich eigentlich nicht mehr. Einziges „Problem“ dazu: vor meiner nächsten LKW-Fitness Prüfung für den Führerschein werde ich mich vermutlich um eine „richtige“ Brille kümmern müssen 🙂
Im übrigen, ein Haus am Meer und ein Seniorenmobil sind ja nicht unbedingt zwei nicht miteinander kompatible Dinge. Wenn’s irgendwann einmal wirklich etwas mühsamer mit längerem Fahren wird…. warum stellt ihr euer ideales Seniorenmobil dann nicht für längere Zeit so autark wie möglich am Meer ab und fahrt – wenn’s etwas kälter wird – wie die Zugvögel zu einem neuen Dauerplatz weiter im Süden? Ernst gemeint!
Ich bin schon erschrocken, als ich das Bild ganz oben sah! Drei Zimmer, Küche, Bad auf Rädern hätte so gar nicht zu Euch gepasst.
Ich fange auch gerade an, unser Seniorenmobil zu bauen – nur leichtere Klasse (5-Tonner Sprinter, 4×2 mit Differentialsperre, Euro 5). Viel Spaß!!!
Hey Ihr 2:
Da sind wir aber mächtig gespannt – denn Ihr habt hier ja noch einiges offen gelassen. Ganz persönlich sind unsere Gedanken: vielleicht nicht mehr PS, nicht schneller reisen – sondern langsamer? Einfacher, mit weniger Ballast?
Was auch immer Ihr macht: wir wünschen Euch wie immer ein gutes Händchen dabei und viel Spaß!
Roger und Jutta vom Team fernab