
Abenteuer Alpen – Passo di Tremalzo
Tag 10: Aus dem Ledrotal heraus fahren wir hinauf auf den Passo di Tremalzo. Gar nicht weit von unserem Übernachtungsplatz entfernt, entdecken wir in einer Kehre einen kleinen Picknickplatz mit einem Wiesenstück, dazu kein Verbotsschild. Hier hätten wir auch gut übernachten können.
Die Wolken verfliegen. Wir haben sogar eine halbwegs gute Fernsicht. Nur der Gipfeltunnel liegt noch in Wolken, die aber schon in Fetzen gerissen vertrieben werden. Die Sonne ist auf unserer Seite.
Das schmale, grob geschotterte Wegelchen ist atemberaubend. Spitze Kehren, in denen wir mehrmals reversieren müssen, kleine dunkle Tunnels, haarscharf an der Felswand und am Abgrund entlang und immer wieder eine herrliche Aussicht auf den Gardasee.
Für Motorradfahrer ist die Straße schon lange verboten und viele Geländewagenfahrer sind hier nicht unterwegs, den teilweise ist der Weg etwas zugewachsen. Das war 1991 noch ganz anders. Heute ist der Passo di Tremalzo wohl der Modeberg der Montainbiker. Wir filmen und fotografieren. Zum Glück habe ich eine Festplatte von 1 TB dabei. Wanderer überholen uns und wir sind so langsam unterwegs, dass wir sie nicht mehr einholen.
Nachdem wir das schmale Asphaltband erreicht haben, suchen wir einen Platz für die Nacht. Es ist zwar erst früher Nachmittag, aber wir müssen noch unser Zelt trocknen. Weil wir nur etwas schneller als Schritttempo fahren, entdecken wir ein kleines fast völlig zugewachsenes Wegelchen an einem kühlen Gebirgsbach. Wie für uns gemacht, eine kleine Lichtung, in der wir sichtgeschützt den Land Rover abstellen können und gegenüber ein Wiesenstück mit Feuerstelle direkt am Bachlauf. Hier können wir Bier und Wein kühlen, ein Bad nehmen und uns in der Sonne trocknen.
Tag 11: Der Platz ist so genial, dass wir hier bleiben. Aber das Fahren macht Spaß. Also lassen wir Zelt und alle Utensilien zurück und fahren durch die Brasa-Schlucht an den Gardasee.
Brasa Schlucht
Brasa-SchluchtDie Brasa-Schlucht sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, auch wenn man mit einem normalen Pkw unterwegs ist. Vom Gardsee aus ist sie über Teerstraße zu erreichen.
Blick auf Riva, Fotografieren, Filmen, ein kleines, teures Eis essen und wieder zurück zu unserer Waldlichtung am Bach.
Tag 12: Der Platz ist so traumhaft schön, dass wir überlegen, eine weitere Nacht zu bleiben. Einfach mal nichts tun. Nur Bier und Cola im Bach kühlen. Aber wir wollen nicht sesshaft werden. Wir finden einen nicht ganz so atemberaubenden, alternativen Schotterweg, der ebenfalls auf den Passo di Tremalzo führt. Hinunter ins Ledro-Tal und weiter zum Passo di Spino. Unser Italienisch ist so schlecht, dass wir das Schild nicht verstehen, welches schon im Tal die Unpassierbarkeit des Gipfeltunnels wegen Bauarbeiten ankündigt. Also schrauben wir uns den Berg hinauf und kehren wieder um. Was den Übernachtungplatz betrifft, sind wir heute nicht wählerisch, uns genügt ein kleiner Picknickplatz in einer Kehre.
Nachtrag zum Passo di Tremalzo
Seit 2015 ist der Passo di Tremalzo für alle motorisierten Fahrzeuge gesperrt. es gibt aber eine fast ebenso spannende Alternativauffahrt.
Offroad Strecken in den Alpen
Zu den legal befahrbaren Offroad-Strecken in den Alpen haben wir einen GPS-Offroad-Reiseführer Alpen zusammengestellt. Er enthält eine genaue Pistenbeschreibung, zudem alle Waypoints, Tracks und Routen als GPX-Format auf einem USB-Stick fürs NAVI. Ebenso ist eine Detail-Karte von Freytag und Berndt auf dem Stick.
Zum Einstimmen auf die abenteuerlichen Pisten in den Bergen gibt es einen Reisefilm Offroad Impressionen Alpen von uns.