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Thring Rock an der Canning
Australien

Offroad – Canning Stock Route

Die Canning Stock Route (CSR) gilt als eine der längsten Offroad-Strecken weltweit und führt durch extrem abgelegenes Gebiet. Größtenteils fährt man durch sandige Halbwüste, es sind unzählige Sanddünen zu überqueren. Die Dünen sind dicht mit Spinifex Gras und Büschen bewachsen, im Befahrungsjahr war alles tiefgrün und lieferte einen wunderbaren Farbkontrast zur roten Sandpiste.

Geschichtlicher Hintergrund:

In Wiluna wurde um 1900 Gold gefunden. Ein Goldrausch setzte ein. Männer strömten herbei, fanden Arbeit in den Gold-Minen und wurden gut bezahlt. Nur zu kaufen gab es nichts. Die Goldsucher zahlten Höchstpreise für Fleisch. In den fruchtbaren Ebenen der Kimberleys gab es große Rinderfarmen, die Fleischpreise waren niedrig.
Was fehlte, war ein Weg, um die Rinder von Halls Creek nach Wiluna zu treiben.
Alfred Canning wurde 1906 beauftragt, einen Weg durchs Outback zu erschließen.
Canning benötigte vier Jahre, um die 1.500 km lange Strecke anzulegen, in bestimmten Abständen (etwa alle 20-30 km) legte der Bautrupp, bestehend aus 30 Mann, mehr als 52 Brunnen an, damit das Vieh unterwegs mit Wasser versorgt werden konnte. Knapp 50 Jahre wurde der Track genutzt. 1958 kam der letzte Viehtreck in Wiluna an. Heute ist die CSR ein beliebtes Offroad-Abenteuer, bis zu 1000 Fahrzeuge bezwingen in einer Saison die Wüstenroute. Die damals angelegten Brunnen können zum Teil heute noch genutzt werden. Einige sind restauriert, einige aber auch zerfallen.

Distanz und Reisezeit:

Anfangspunkt: Wiluna
Endpunkt: Halls Creek
Distanz: 1747 km, ohne Abstecher
incl. einiger Abstechern sollte mit einer Länge von ca. 2000 km kalkuliert werden
Dauer: ca. 14-16 Tage
Optimale Reisezeit: Mai-September, wobei die Monate April u. Oktober als okay eingestuft sind
Wegen der Regenzeit im Norden und der extremen Hitze ist eine Befahrung von November bis März nicht empfehlenswert.
Orientierung: meist einfach, die wenigen Abzweige sind beschildert, die Wells (Brunnen) nummeriert.
Verkehr: Während der Reisesaison von Mai-September wird man etwa 1-2 Gruppen täglich begegnen, im April u. Oktober sind kaum noch Reisende unterwegs. (Wir sind Anfang April von Wiluna gestartet, begegnet ist uns in den knapp 2 Wochen niemand. Eine Gruppe mit drei Fahrzeugen fuhr ein paar Tage vor uns, die Ersten für die Saison.) November bis März: kein Verkehr
Die Befahrung ist in beiden Richtungen möglich und etwa gleich schwierig, von Nord nach Süd sollen einige Dünenflanken einfacher zu befahren sein.

Schwierigkeitsgrad

Der Schwierigkeitsgrad ist auf einer Skala von 1 (einfach) bis 5 (extrem schwierig) bei 3 einzustufen. Bei Regen können die Gebiete in Senken und Salzseen überschwemmt bzw. schlammig sein und müssen umfahren werden, dann Schwierigkeitsgrad 4. Wir empfehlen die CSR nur für erfahrene Geländefahrer, wegen der extrem abgelegenen Lage (kann in Notsituationen psychisch belastend sein) und der großen Distanz, die ein gewisses Durchhaltevermögen erfordert. Anfänger sollten unbedingt in einer Gruppe mit mindestens einem erfahrenen Geländefahrer reisen.  Der Reifendruck muss deutlich reduziert werden, um die Sanddünen zu überqueren. Schäden am Fahrzeug reduziert man, indem man die Geschwindigkeit reduziert.

Sicherheit

Die meisten Reisenden befahren die CSR in einer Gruppe von mehreren Fahrzeugen. Fährt man allein, ist ein Satellitentelefon oder ein Safety Beacon unbedingt zu empfehlen. UHF radio macht eigentlich nur Sinn, wenn man in einer Gruppe unterwegs ist. Die Reichweite liegt bei ca. 4-5 km. Bei einem Totalausfall des Fahrzeugs sollte man grundsätzlich immer beim Fahrzeug bleiben und warten, bis jemand vorbeikommt bzw. per Satellitentelefon Hilfe anfordern.
Bergewerkzeug: Schaufel, Highjack, Luftkompressor, Reifenflickzeug (mit Werkzeug), Bergegurt, (Seilwinde nützt nur, wenn man mit mehreren Fahrzeugen unterwegs ist.)

Ersatzteile

In vielen Berichten wird die CSR als die Materialschlacht schlechthin bezeichnet. Viele Streckenabschnitte sind brutales Wellblech. Die Australier haben meistens Ersatzteile wie Stossdämpfer, Federn, Reifen, Felgen dabei. Nach unseren Beobachtungen fahren sie oft viel zu schnell. Schnell = kaputt heißt die Regel. Fährt man langsam über die Wellblechstrecken und geht die Dünen nur mit soviel Schwung an wie nötig, sollten Stossdämpfer, Federn etc. die CSR gut überstehen. Reifenflickzeug und etwas Übung in der Handhabung ist wichtig, da man ja meist nur den Platz für ein Ersatzrad hat.

Genehmigung (Permit)

Für die Befahrung ist für alle Reisende eine Genehmigung erforderlich, weil die CSR über verschiedene Aboriginal-Gebiete führt. Wenn es auch einen „public access corridor“ gibt, so erlaubt das Permit, verschiedene Plätze und Wells entlang der CSR zu betreten, die auf Aboriginal Land liegen. Es gibt einige Gebiete, die von der CSR zu erreichen sind, deren Zutritt generell verboten ist und für die auch keine Genehmigung ausgegeben wird. (insgesamt 11 Gebiete, in der Hema-Karte als „restrictet area“ gekennzeichnet, bspw. Carnavon Range, Calvert Range).
Um die Genehmigung zu beantragen, ist extra eine neue Website gestaltet worden:  www.CanningStockRoute.net.au Zwei Permits sind zu beantragen, Kosten insgesamt: 150 AUD, zahlbar mit Kreditkarte.
Es wird empfohlen, die Genehmigung 4-6 Wochen vor Reiseantritt zu beantragen.
1) Permit für Gebiet Well 5-15 und 40-51 = 50 AUD
Informationen u. Beantragung online: www.canningstockroute.net.au/
2. Permit für Gebiet Well 16-39 = 100 AUD
Informationen u. Beantragung online: www.anfwdc.asn.au/
(Website von 4WD Australia die im Auftrag für die Western Desert Lands Aboriginal Corporation (WDLAC) die Genehmigung abwickelt.)
Wir kennen keinen, dessen Permit kontrolliert wurde.

Treibstoff-Versorgung

Die Treibstoffversorgung ist genau zu kalkulieren und sollte nicht zu knapp berechnet werden.
Unser Treibstoffverbrauch auf der CSR, Toyota HZJ 78, Baujahr 2002, 4,2 Liter Dieselmotor:
Von Wiluna bis Kunwarritji 990 km (mit kleinen Abstechern) ca. 165 Liter (16,6 l/100 km),
von Kunawarritji bis Halls Creek 870 km (incl. Wolfe Creek Crater) ca. 150 Liter (17,2 l/100 km). (Auf Teerstrasse liegt der Verbrauch bei ca. 12 l/100 km.)
jeweilige Distanz, (km-Stand gesamt) und Preis pro Liter (Stand April 2013):
Kalgoorlie: 1,54 AUD
Wiluna: 0 km, 1,74 AUD
Well 23: Dieseldepot vom Capricorn Roadhaus bei Newmann, (ein Kilometer nördlich von Well 23): 690 km (Muss weit im Vorraus beim Roadhaus vorbestellt werden, nur für Gruppen geeignet, da 200 Liter Fässer geordert werden können, die beim Depot gelagert werden.)
Kunawarritji (sonntags geschlossen): 259 km (949 km gesamt), 3,40 AUD
Billiluna (samstags Nachmittag u. sonntags geschlossen): 628 km (1577 km gesamt), ca. 2,00 AUD
(plus evtl. 100 km für Umfahrung Lake Gregory)
Halls Creek: 170 km (1747 km gesamt), 1,79 AUD
Kununurra: 1,89 AUD

Trinkwasserversorgung

Wichtig ist die Versorgung mit Trinkwasser. Bei sparsamem Verbrauch rechnet man mit ca. 5-6 Liter pro Person und Tag ( 2-3 Liter Trinkwasser pro Pers., die gleiche Menge als Waschwasser). Ist es sehr heiß, geht man von 4-5 Liter Trinkwasser pro Pers. aus. Generell sollte man eine Kapazität von min. 100 Litern haben und in der Lage sein, im Notfall (Totalausfall des Fahrzeuges) 4-5 Tage mit dem Wasser auszukommen, bis angeforderte Hilfe kommt.
Die damals angelegten Wells (nummeriert von Süd nach Nord) sind heute in total unterschiedlichem Zustand. Einige sind komplett verfallen, andere haben schlechte Wasserqualität und es gibt welche, die restauriert wurden. Die nachfolgend genannten Wells haben alle gutes Wasser, zum Trinken sollte es abgekocht oder gefiltert werden, da viele Blätter u. Blütenstaub auf dem Wasser schwimmen. Bei den Brunnen ist in der Regel ein Eimer mit Seil vorhanden. Zur Sicherheit kann man ein ca. 20 m langes Seil und einen stabilen Eimer (15 L) mitnehmen. Angabe mit Wassertiefe und Distanzen, zu Well 33 und 46 gab es unterschiedliche Angaben, daher zur Sicherheit nur als Waschwasser nutzen. Die längste Etappe ohne Wasser ist zwischen Kunawarritji und Well 49 = 479 km.
In Klammern die Gesamtkilometer
Wiluna (Tankstelle): 0 km
Well 6 (restaurierter Brunnen): 229 km
Well 12 (8 m tief): 130 km (359 km)
Well 15 (6,7 m tief): 63 km (422 km)
Georgia Bore (Bohrloch, von der CRA, gutes Wasser):  247 km (669 km)
Well 26 (7 m tief) : 79 km (748 km)
Kunawaritji: 201 km (949 km)
Well 33 (Tank, nahe Kunawarritji, Wasserqualität?): 4 km (953 km)
Well 46 (6,4 m tief, Wasserqualität?): 370 km (1323 km)
Well 49 (15,2 m tief): 105 (1428 km)
Billiluna: 149  (1577 km)

Lebensmittelversorgung

Für ca. 3 Wochen sollte man Lebensmittel dabei haben. Gute Versorgung in Kalgoorlie und Halls Creek, startet man von Norden, kann man in Kununurra bereits die Vorräte auffüllen. Die Orte Wiluna, Kunawarritji und Billiluna sind Aboriginal Communities mit kleinen Lebensmittelläden, sehr teuer.

Übernachtung/Camping

Well 6 (Pierre Springs) und Durba Springs sind eingerichtete Campsites mit Toiletten und Brunnenwasser. Ansonsten sind keine Plätze ausgewiesen. Es findet sich überall in der freien Natur ein Platz für die Nacht, wobei die „restrictet aeras“ der Aboriginalgebiete aus Respekt unbedingt zu meiden sind. (Meistens handelt es sich um spirituelle Plätze, wo teils auch heute noch Zeremonien abgehalten werden oder die eine bestimmte Bedeutung im Glauben der Aborigines haben.)
In Wiluna gibt es einen Campingplatz mit einfacher Ausstattung. Nahe Kunawarritji kann man bei Well 33 übernachten (7 km), Windrad und Wassertank.

Distanzen zu den Abzweigungen u. Kreuzungen auf der Strecke

Angabe Distanz und (km-Stand gesamt):
1) Wiluna: km-Stand: 0
2) Well 5, Kreuzung Granite Peak: 210 km
3) Well 9, Abzweig Glenayle Station: 79 km (289)
4) Abzweig rechts, Calvert Range: 183 km (472)
5) Abzweig links, Puntawarri Track: 6 km (478)
6) Savory Creek Crossing: 103 km (581)
7) Georgia Bore: 88 km (669)
Abzweig links, Talawana Track, Ausstieg aus der CSR nach Newmann, ca. 400 km
8) Well 23 (Dieseldepot): 21 km (690)
9) Well 24, Abzweig rechts Talawana Track: 17 km (707)
10) Kunawarritji: 242 km (949)
Kreuzung: links Wapet Road, Ausstieg aus der CSR nach Marble Bar, 575 km
rechts Jenkins Track (führt zur Gary Junction Road)
11) Billiluna / Kreuzung Tanami Road: 628 km (1577)
12) Abzweig links, Wolfe Creek Crater hin u. zurück: 41 km  (1618)
13) T-Kreuzung Great Northern Highway: 112 km (1730)
14) Halls Creek: 17 km (1747)

Landkarten:

– Hema Great Desert Tracks, Western Sheet (fast alle Wells, Abzweigungen u. sonstiges sind mit GPS-Koordinaten angegeben)
– Westprint Outback Map and Travelguide (mit vielen GPS-Koordinaten und ausführliche historische Infos zur Strecke)
ausführliche Infos bei: www.exploroz.com

Routenbeschreibung und Umfahrungen:

Wie gut die Route zu befahren ist, hängt sehr stark vom Regen ab. Auch in den regenarmen Wintermonaten können plötzlich auftretende Regenfälle eine Befahrung erschweren bzw. unmöglich machen.
Der Abschnitt von Well 2-5 kann nach schweren Regenfällen für den Verkehr gesperrt sein. Generell gesperrt ist dieser Teil für große Fahrzeuge (lt. Exploroz keine Okas oder LKWs) und Fahrzeuge mit Anhänger. Alternative Einstiegsrouten über private Pisten: Granite Peak (trifft bei Well 5 auf die CSR) oder Glenayle Station (trifft bei Well 9 auf die CSR). Beide Stations erheben eine Gebühr von ca. 20 AUD.
Bis Well 6 verläuft die Piste über steiniges Gelände, die Befahrung ist einfach, einige Auswaschungen, mehrere kleine Creeks sind zu durchfahren. Streckenweise brutales Wellblech. Die Brunnen von Well 5 und 6 wurden restauriert. Schöner schattiger Platz bei Well 6.

Danach sind die ersten kleineren Sanddünen problemlos zu überqueren. Es geht am östlichen Rand des Lake Aerodrome entlang, beim Blick nach Westen ist Wasser auf dem Salzsee zu erkennen. Die Sanddünen werden mehr, kurz vor Well 17 kleiner Abzweig zu Biella Springs, ein Spaziergang zu Fuß ist lohnenswert. Zu den Durba Springs fährt man 5 km (selben Weg zurück). Schöne grüne Oase mit schattenspendenden Bäumen und kaum Fliegen, gut für eine Pause oder Übernachtung.

Savory Creek Crossing: Der Savory Creek ist eine der großen Unbekannten auf der CSR. Der Wasserstand ist vom Regen abhängig. Auch während der optimalen Reisezeit kann der Wasserstand hoch sein, weil kurze, starke Regenfälle auftreten können, die eine Durchquerung erschweren. Das Wasser ist extrem salzhaltig. Für den Fall, dass der Wasserstand für eine Durchquerung zu hoch ist (kommt sehr selten vor), sollte man genügend Diesel einkalkulieren. Von Süden kommend gibt es nur den Weg zurück nach Wiluna. Von Norden kommend bietet sich die Alternative, zurück bis Georgia Bore zu fahren und dort nach Newmann abzubiegen. (Im April 2013 war der Wasserstand sehr niedrig, ca. 15-20 cm, die Durchfahrung war kein Problem.) Die Piste verläuft nach dem Crossing noch ein paar km am Fluss entlang, der in den Lake Dissapointment mündet.
Kurz nach dem der Abzweig zu Well 20 links abgeht (10 km), führt die Hauptpiste entlang des Lake Dissapointment. (Der Salzsee wurde von Frank Hann so benannt, der 1897 die Gegend erkundete, den vielen kleinen Flussläufen folgte und hoffte, einen großen Süßwassersee zu entdecken.) Hier hat man den einzigen Blick auf die weiße Salzpfanne, dessen Größe man nur erahnen kann. Am Nordufer des Sees ist etwas erhöht ein schöner Übernachtungsplatz unter Desert Oaks (Nadelbäume), mit Blick auf den See.

Die Piste führt vom Lake Dissapointment weg nach Norden. Für uns folgte im Befahrungsjahr der spannendste Teil der CSR (zwischen Well 20 u. 22). Mehrmals geht die Strecke mitten durch kleinere Salzpfannen und Senken, die alle noch unter Wasser standen. Man muss eine Umfahrung durchs Gelände suchen, die Gefahr, in dem feuchten Salzschlamm stecken zu bleiben, ist hoch.
Georgia Bore: Hier bekommt man sehr verlässlich gutes Trinkwasser. Das Bohrloch wurde während der 70ziger Jahre angelegt, als das Gebiet nach Ölfeldern durchforscht wurde. Die Handpumpe wurde 2013 durch Motorpumpen ersetzt, es stehen dort zwei große Wassertanks.
Ausstieg nach Newmann: Die ersten 61 km bis zum Abzweig zur Aboriginal Community Parnngurr sind mühsam, da nur sehr wenig befahren. Teils ist die Piste zugewachsen. Danach geht es über trassierte Piste nach Newmann, gesamt ca. 400 km.
Ein Kilometer nördlich des Well 23 befindet sich das Dieseldepot vom Capricorn Roadhouse. Anlaufpunkt für viele Gruppen, deren Dieselvorrat nicht bis Kunawarritji ausreicht.
Kurz vor Well 29 lohnt sich der Abstecher zum Thring Rock. Vom Felsen aus hat man einen schönen Rundumblick in die Landschaft, gut für Sonnenuntergang- und Aufgang.
Kunawarritji, eine kleine Aboriginal Siedlung mitten im Nichts, der einzige Ort der Strecke, um Sprit nachzutanken. Der Spritpreis wird jährlich von der Community selbst festgelegt und liegt bei 3,40 AUD pro Liter. Der kleine Laden ist auf den Tourismus eingestellt und gut sortiert, wenn auch teuer. Auch den Wasservorrat kann man auffüllen und seinen Müll dalassen. Ein warme Dusche kostet 10 AUD p. Person. Für Notreparaturen hat die Community auch eine Werkstatt, Preise sollte man vorher aushandeln. Die ersten 40 km nach Kunawarritji ist extremes Wellblech.

Der Abschnitt von Well 35-45 (ca.320 km) ist der schwierigste Teil der CSR. Unzählige Sanddünen sind zu überqueren, sie sind hoch und der Sand weich, der Spritverbrauch steigt deutlich an. Die Piste verläuft zwischen den Dünenwällen und macht eine 90 Grad Kurve um die nächste Düne zu erklimmen. Nach der Dünenabfahrt geht es wieder 90 Grad rum, es folgen einige Kilometer zwischen den Dünenwällen. Man hat das Gefühl, nicht vorwärts zu kommen. An den Dünenauffahrten benutzen viele Fahrer eine Anlaufbahn, um mit Schwung die Düne hochzufahren.
Ab Well 45 wird die Piste zwischen den Sanddünen steiniger und holpriger, nur langsames Vorwärtskommen. Bald hat man die letzten Sanddünen hinter sich gebracht. Schöner Übernachtungsplatz am Mont Romily, 4 km vor dem Abzweig zu Well 47 (rechte Strecke). Danach folgen schöne Ausblicke auf Tafelberge (Breaden Hills). Nach Well 49 ist die Piste stärker befahren, es geht durch flache, trockene Graslandschaft, man kommt gut voran. Die letzten 100 km bis Billiluna sind schnell gefahren.
Umfahrung im Norden Lake Gregory: Die Passage beim Lake Gregory kann nach starken Regenzeiten überflutet sein. Für die östlich verlaufende Umfahrung sollte man in diesem Fall ca. 100 km extra einkalkulieren. Falls der Diesel nicht bis Halls Creek reicht, kann man in Billiluna (Aboriginal Community) noch mal nachtanken. Die letzten 170 km bis Halls Creek auf dem Tanami Road sind schnell und problemlos zu meistern.  Zum Abschluss der CSR lohnt der Abstecker zum Wolfe Creek Crater, dort kann man auch übernachten. (Der Krater ist der zweitgrößte weltweit, es gibt nur 12 ähnliche. Wissenschaftler vermuten, dass ein Meterorit von ca. 40.000 Tonnen irgendwann während den letzten 500.000 Jahren hier auf die Erde geprallt ist. Der Ring hat einen Durchmesser von 800 Metern und ist 35 Meter höher als die flache Umgebung.)

Kann die CSR mit großen Fahrzeugen (Unimog) befahren werden?

Die Piste ist im gesamten Verlauf nur Landrover breit. Die Dünenkämme sind extrem mit Büschen und Spinifex bewachsen. Viele lange Passagen durch dichtes Buschwerk haben sogar unserem Landcruiser etliche Kratzer verpasst. Die Befahrung mit einem Toyota Hilux und z.B. Apolloaufbau ist wegen des breiteren Aufbaus nicht zu empfehlen. Mit großen Fahrzeugen wie Unimog, MAN etc.(breitere Spurbreite) kann die CSR nur mit großen Schwierigkeiten befahren werden, da man wegen der breiteren Spur immer auf den Büschen fährt und sich einen platten Reifen nach dem anderen einfangen wird.

Bei Australien-Info finden sich auch sehr gute Infos

http://www.australien-info.de/route_canning_stock_route.html

Hauptsache unterwegs! Mit dem ersten Sonnenlicht aufwachen, nicht wissen, wem wir heute begegnen und wo wir abends ankommen.

This article has 1 comment

  1. Reni - Swiss Nomads

    Liebe Sabine, lieber Burkart

    Grosses Kompliment zu euren zwei tollen Berichten über die CSR.

    Wir haben die Canning Stock Route vor knapp 2 Wochen erfolgreich geschafft. Bei der Vorbereitung haben uns eure beiden super Berichte sehr geholfen. Auf der CSR selber haben wir Offline immer wieder euren Bericht hervorgenommen. Hat uns riesig geholfen die Brunnen mit gutem Wasser zu finden. Auch dass der Dieselverbrauch zwischen Billiluna und Kunawarriji am höchsten ist wegen der vielen Sanddünen… oh ja, da waren paar ziemliche Knacknüsse dabei, vorallem nachmittags als der Sand heiss und soft war. Auf jeden Fall war’s ein geniales Erlebnis und ein unvergessliches Abenteuer.

    Witzig war auch, als wir bei euch im Bericht gelesen haben, dass die 40 km vor Well 33/Kunawarritji krasses Wellblech ist, waren wir zumindest voll darauf vorbereitet und so war’s dann nur halb so schlimm 😉

    Herzlichen Dank nochmals und macht weiter so.

    Liebe Grüsse,
    Reni & Marcel, die Swiss Nomads

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