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Landstraße
Iran und Arabische HalbinselLandweg nach Indien

Reise-Infos Türkei

Was muss bei einer Offroad-Reise in die Türkei beachtet werden? Hier findest du für deine Planung alle Reise-Infos zur Türkei.

Stand Juni 2025

Anfahrt über den Balkan

Die Anfahrtswege über die Balkanländer sind vielfältig, sie sind allein schon eine Reise wert. Am kürzesten ist die Verbindung Graz (Österreich) – Ljubljana (Slowenien) – Zagreb (Kroatien) – Belgrad (Serbien) – Sofia (Bulgarien) – Erdine (Türkei), früher als „Autoput“ bezeichnet. Von Frankfurt bis nach Erdine rund 2.000 km. In den Sommermonaten muss an den Grenzübergängen mit langen Wartezeiten gerechnet werden, da viele in Europa lebende Türken diese Strecke nutzen, um die Sommerferien in ihrer Heimat zu verbringen. Dennoch ist es vermutlich die schnellste Route.

Bei der Strecke über Ungarn – Rumänien – Bulgarien sind die Grenzübergänge über die Donau zu prüfen, Grenzfluss Rumänien/Bulgarien. Zum Beispiel wird beim Grenzübergang Calafat (RO) – Vidin (BG) eine Brückenmaut von etwa 6 Euro fällig. Da viele LKW-Fahrer diese Verbindung nehmen, um eine zusätzliche Grenze außerhalb der EU (Serbien) zu vermeiden, herrscht auf der überwiegend zweispurigen Landstraße viel Schwerlastverkehr.
Auch über den West-Balkan (Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Albanien, Griechenland) gibt es viele Varianten, die mehr oder weniger zeitaufwendig sind. Generell sind die von Land zu Land unterschiedlichen Mautgebühren zu prüfen, vor allem für Fahrzeuge über 3,5 t wird es teilweise kompliziert.

Von den Häfen in Italien, Ancona,Venedig und Bari gibt es regelmäßige Fährverbindungen nach Igoumenitsa (Griechenland) und Patras (Peloponnes). Frühzeitige Buchung der Überfahrt ist erforderlich.
„Camping an Bord“ ist ab 2025 bei ANEK Line und Superfastferries leider nicht mehr verfügbar.
Eine direkte Fährverbindung von Italien zur Türkei gibt es derzeit nicht.
Wer die Reise mit einem längeren Aufenthalt in Griechenland verbinden möchte, dem bietet sich eine Fähre von einer der griechischen Inseln nach Çesme (TR) an. Hier gibt es viele Möglichkeiten, zum Beispiel die Verbindung Piräus – Chios – Çesme. Kleinere Fähren sind manchmal in der Höhe begrenzt, für große Reisemobile zu beachten.

Mit dem Autozug ab Österreich in die Türkei
Von Villach (AT) verkehrt von Ende April bis Mitte November wöchentlich ein Autozug bis nach Erdine, Reisedauer 35 Stunden. Der Optima Express bietet Liegewagen oder Schlafwagen, zu dem gibt es einen Speisewagen. Eine interessante Alternative für die Anreise, stressfrei und komfortabel.
Link zur Buchung:
https://optimatours.de/

Preis-Kategorien
PKW bis 150 cm Höhe
PKW bis 270 cm Höhe
Motorrad

Visum, Einreise

Für Reisende aus den meisten europäischen Länder gilt: Aufenthalt von 90 Tagen in einem Zeitraum von 180 Tagen, es wird kein Visum benötigt. Als Ausweisdokument wird ein gültiger Reisepass empfohlen.
(Laut dem Auswärtigen Amt ist die frühere Praxis, nach einer eintägigen Ausreise einen erneuten Aufenthalt von 90 Tagen zu begründen, nicht mehr möglich.)

Die Einreise an den beiden Hauptgrenzübergängen von Europa (Griechenland – Türkei, Ipsala und Bulgarien – Türkei, Kapikule) ist für Reisende unkompliziert und zügig.

KFZ-Haftpflicht Versicherung

Die Internationale Versicherungskarte (Grüne Karte) wird anerkannt, jedoch deckt nicht jede Versicherungsgesellschaft den asiatischen Teil der Türkei ab, das sollte man vor der Reise klären.
Alternativ kann an der Grenze eine Haftpflicht-Versicherung abgeschlossen werden.

Straßen / Verkehr / Tanken

Das Straßennetz in der Türkei ist überwiegend sehr gut ausgebaut. Viele neue Schnellstraßen sind entstanden, über moderne Tunnel ist zum Beispiel die Schwarzmeerküste an die Fernstraßen im Landesinneren angeschlossen. Dennoch kann es passieren, dass man im Hinterland mal auf eine Schlaglochstraße trifft oder eine in der Karte als Straße eingezeichnete Strecke sich als Schotterpiste entpuppt. Abgelegene Bergdörfer sind oft nur über unbefestigte Wege zu erreichen.

Der Dieselpreis hängt für uns Reisende vom extrem schwankenden Wechselkurs ab. In den letzten Jahren war der Preis aufgrund der starken Inflation niedriger als in den Nachbarländern wie z.B. Griechenland.
Ein Liter Diesel kostet 1,18 € (Stand April 2025).
Tankstellen gibt es überall, die Versorgung mit Sprit stellt selbst in ländlichen Regionen kein Problem dar, eine zusätzliche Bevorratung mit Ersatzkanistern ist nicht erforderlich. AdBlue ist an den Tankstellen entlang der Fernstraßen gut zu bekommen.

Praktisch sind die Werkstattviertel, die sich am Stadtrand der Städte befinden. Für Reparaturen und Wartungsarbeiten am Fahrzeug findet sich leicht die passende Werkstatt. Auch Ersatzteile sind hier oft zu bekommen. Die Preise sind im Vergleich zu Europa wegen dem geringeren Stundenlohn deutlich niedriger.

Mautgebühr Autobahn

Grundsätzlich sind die Mautgebühren nicht sehr hoch, möchte man schnell voran kommen, macht es durchaus Sinn, Autobahnen zu nutzen. Überquert man den Bosporus über Istanbul, ist die Strecke über die Autobahnen O2/O7/O4 über die Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke empfehlenswert (HGS-System). Einen halben Tag sollte man mindestens einplanen für das Stadtgebiet.
Von Griechenland kommend bietet sich die neue Brücke „1915 Çanakkale Köprüsü“ an, die den Bosporus nördlich von Çanakkale überspannt. Auf asiatischer Seite befindet sich die Zahlstelle, die Brückenmaut beträgt für PKW etwa 16 Euro, mit Allrad LKW (Kategorie 2) zahlt man etwa 20 Euro. (HGS-Guthaben wird berücksichtigt, man kann aber auch ohne HGS-Registrierung die Maut in bar (TYL) bezahlen.

Von West nach Ost ist die Schnellstraße D100 eine gute Verbindung, sie führt von Istanbul bis zur iranischen Grenze, ist vierspurig ausgebaut und mautfrei. Auch andere mautfreie Fernstraßen wie zum Beispiel D200 oder D400 sind über lange Abschnitte vierspurig.

Es gibt zwei verschiedene Systeme der mautpflichtigen Autobahnen, Touristen müssen grundsätzlich das HGS-System benutzen. Die Bezahlung kann über zwei Methoden erfolgen.

  1. Methode
    Vorab kann bei Postämtern (PTT), an bestimmten Raststätten oder Shell-Tankstellen in Grenznähe ein HGS-Klebestreifen gekauft werden, der an die Windschutzscheibe angebracht wird. Dieser wird auf das Fahrzeug registriert und mit einem Mindestguthaben aufgeladen. Die Maut wird automatisch abgebucht.
  2. Methode
    Man benutzt die Autobahn mit HGS-System und bezahlt die Forderung im Nachhinein. Das Kennzeichen wird bei der Autobahnauffahrt automatisch registriert.
    Unter dem Link
    https://hgsmusteri.ptt.gov.tr/mobil/hgs.jsf
    kann man nachschauen, ob eine Forderung vorliegt, das Autokennzeichen wird ohne Bindestrich eingegeben. Innerhalb von 14 Tagen muss die Zahlung per Kreditkarte erfolgen, man bekommt per E-Mail eine Quittung der Zahlung.
    Ansonsten wird eine deutlich höhere Geldstrafe fällig, die bei der Ausreise gezahlt werden muss. Unter dem selben Link kann man auch kontrollieren, ob Forderungen fällig sind, wenn das Guthaben aus dem Klebestreifen nicht ausreicht.

Achtung:
Eine Online-Registrierung bei HGS hat (bei uns) nicht funktioniert, nur mit Registrierung kann die Gebühr beglichen werden. Deshalb empfehlen wir, sich möglichst vorher den HGS-Klebestreifen mit einem Mindestguthaben zu besorgen, dann kann über die o.g. Seite auch Guthaben aufgeladen werden.

Über den angegebenen Link vom ADAC (https://dijital.gib.gov.tr/hizliOdemeler/yabanciAracOdemeleri) (Link des türkischen Finanzamtes) war in unserem Fall mehrere Wochen lang nach der Benutzung kein Eintrag vorhanden, bis schließlich irgendwann die Mautgebühr plus Strafgebühr angezeigt wurde. (Wir sind einen Tag nach der Benutzung der Autobahn ausgereist, deshalb wurde beim Grenzübertritt die Gebühr noch nicht angezeigt.)

Geldumtausch, Währung

Der Wechselkurs der Türkischen Lira (TYL) unterliegt starken Schwankungen, zudem ist die Inflation in der Türkei extrem hoch. Deshalb ist es wichtig, vor Grenzübertritt schnell noch mal den aktuellen Wechselkurs nachzuschauen. ATM sind in den Städten einfach zu finden, mit der Visa-Karte kann problemlos Bargeld abgehoben werden. Allerdings sind die Bankgebühren extrem hoch.
Bargeld kann man übrigens nicht bei einer Bank eintauschen. Dafür geht man zum Juwelier in der Stadt, der meistens einen guten Wechselkurs ohne Gebühr anbietet.
In vielen Supermärkten kann auch mit Kreditkarte gezahlt werden, doch oft kauft man frische Lebensmittel besser auf dem Markt, Türkische Lira in bar dabei zu haben, ist deshalb unerlässlich.

Versorgung mit Lebensmitteln/Wasser

Mit Lebensmitteln kann man sich am besten auf Wochenmärkten und an Straßenständen versorgen. Die Supermarktketten Sok und Bim haben kaum frisches Obst, Gemüse oder Fleisch. Gute Auswahl und Qualität bieten die Migros-Supermärkte, dort gibt es auch Efes-Bier zu kaufen.
Einheimisches Obst und Gemüse ist sehr günstig im Vergleich zu Deutschland, Fleisch, insbesondere Rindfleisch ist selbst mit einem für uns günstigen Wechselkurs teuer.
Restaurantbesuche schlagen auch teuer zu Buche, nicht nur in den Touristenzentren zahlt man europäische Preise für ein Menü.
Wasser kann man oftmals an Tankstellen auffüllen. Ist man in den Bergen unterwegs, bieten sich die glasklaren Quellen an, um den Wasservorrat zu ergänzen. Dafür muss man entweder Kanister dabei haben oder mit Eimer und Pumpe arbeiten, um Wasser in den Tank zu bekommen. Campingplätze gibt es nur in den touristischen Gegenden wie Kappadokien oder in der westlichen Küstenregion.

Telefon / Internet

Mit der Türkei besteht kein Roamingabkommen, telefonieren mit der deutschen (europäischen) Simkarte wird daher teuer. Für den Internetzugang (Datennutzung und Telefonieren über Whatsapp, Signal, etc.) haben wir gute Erfahrungen mit der Simkarte von Turkcell gemacht. Die Abdeckung ist auch in abgelegenen Regionen sehr gut. Die Anschaffung der Simkarte selbst ist im Vergleich zu anderen Ländern teuer. In 2024 haben wir folgenden Deal bekommen: 100 GB, gültig für 3 Monate für etwa 55 Euro, incl. Simkarte.

Direkt an der Grenze werden oft überteuerte Preise für wenig Datenvolumen verlangt. Besser ist es, in der ersten Stadt nach der Grenze direkt in einem Turkcell Shop eine Simkarte zu kaufen, vor allem, wenn viel Datenvolumen benötigt wird.
Zwei Dinge sind zu beachten:

  1. Die lokale Simkarte kann man nur mit einem bei der Einreise registrierten Reisepass kaufen. Beim Kauf erfolgt eine Überprüfung.
  2. Nach 3 Monaten muss eine Registrierung des ausländischen Smartphones bei den Behörden erfolgen, sonst wird dieses für alle türkischen Simkarten gesperrt. Da die Registrierung der IMEI-Nummer (die eindeutige Nummer zur Identifizierung des Geräts) mit einigem Aufwand verbunden ist und eine Steuer zu zahlen ist, bieten sich andere Wege an.
    Abhilfe kann geschaffen werden, in dem man in der Türkei ein Smartphone kauft oder sich ein zweites Smartphone mitnimmt. Wichtig zu wissen, wenn man mehrere Reisen hintereinander oder eine Rundreise in Asien plant und wieder über die Türkei zurück nach Europa kommt.

Starlink funktioniert in der Türkei übrigens nicht, da das System vom türkischen Staat nicht zugelassen ist.

Eine Alternative bietet eine eSIM von E-SIM Vermittler Mobimatter (Sparks)
50 GB Datenvolumen, 30 Tage Gültigkeit für 34,99 USD
https://mobimatter.com/esim-turkey?selected=TR

oder direkt bei Sparks
30 GB Datenvolumen, 90 Tage Gültigkeit für 24,80 Euro
https://sparks.travel/packages/tr

Zur Netzabdeckung bzw. Geschwindigkeit haben wir keine Informationen.

Verständigung / Gastfreundschaft

Die Verständigung auf englisch funktioniert nur in den touristischen Gebieten gut mit den Leuten, die in der Touristikbranche arbeiten. Oftmals ist eine kurze Konversation auf deutsch möglich, den fast in jedem türkischen Dorf findet sich jemand, der schon mal in Deutschland gearbeitet hat oder dessen Kinder in Deutschland leben.

Überwältigend ist die türkische Gastfreundschaft, überall wird man zum Tee (çay) eingeladen. Stellt der Gemüsehändler fest, dass man aus Deutschland kommt, freut er sich riesig und sucht das beste Gemüse heraus. Vom alltäglichen Leben in der Türkei Fotos zu machen, zum Beispiel auf dem Markt oder in der Bäckerei, wird meistens mit einem stolzen Lächeln begrüßt. „Mein Cousin arbeitet in Deutschland“, oder „Ich habe vor 20 Jahre mal bei Opel gearbeitet“, lauten häufig die Antworten und schon ist ein netter Smalltalk im Gange. Fremde Reisende werden überall herzlich willkommen geheißen. „ Ho? geldiniz!“

Ein Grundsatz, an den wir uns unterwegs in fremden Länder halten, lautet: Kein Gespräch über Politik und Religion beginnen. In der Türkei ist es besonders wichtig, sich daran zu halten, denn letztlich weiß man nie, mit wem man es zu tun hat oder wer gerade mithört.

Noch ein paar Begriffe auf türkisch, die einem auf der Reise öfter begegnen.

Gölü = See
Tuz Gölü = Salzsee
Da?lari = Gebirge
Da?i = Berg
Köprü = Brücke
M?LL? PARK = Nationalpark/Naturpark
Ma?aras? = Höhle
Orman = Wald
Tabiat = Natur
Tabiat Park? = Naturpark
Tepesi = Gipfel
Yaylas? = Plateau

Klima und optimale Reisezeit

Das Klima in der Türkei wird vom Mittelmeer, Schwarzem Meer und dem Taurusgebirge beeinflusst, so weißt das Land völlig unterschiedliche Klimazonen auf. In der Westtürkei ist das Klima mediterran, mit heißen, trockenen Sommern und milden, feuchten Wintern. Mit über 2700 Sonnenstunden pro Jahr und angenehmen Wassertemperaturen sind die westlichen Küstenregionen des Mittelmeeres bei Touristen äußerst beliebt.
Im Landesinneren einschließlich der zentralanatolischen Hochebene herrscht Kontinental-Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern vor. Im Sommer können die Temperaturen bis zu 40°C erreichen und im Winter unter den Gefrierpunkt fallen. Zwischen Tag und Nacht gibt es oft erhebliche Temperaturschwankungen.

Die wärmste Region des Landes ist Südostanatolien an der Grenze zum Irak und Syrien mit einem semi-ariden Klima. Während der Sommermonate steigen die Temperaturen nicht selten auf über 45°C und die Regenfälle bleiben oft über lange Zeit aus. Weniger als 600 ml Niederschlag pro Jahr sorgen für ein ausgeprägtes Steppenklima.

In der Schwarzmeerregion ist der kühlste Landstrich der Türkei durch die umliegenden Gebirge von den mediterranen Einflüssen weitestgehend abgeschottet. Das Schwarze Meer sorgt für ein im Jahresverlauf ausgeglichenes und gemäßigtes Klima ohne große Temperaturschwankungen. Die Niederschlagsmengen sind ganzjährig hoch, was zu einer besonders üppigen Vegetation führt. Die Sommer sind warm und feucht, erreichen aber keine Extremwerte. Im Winter ist es ebenfalls mild, aber regnerisch, in höheren Lagen fällt Schnee.

Für die Recherche zu unserem Buch waren wir in den Sommermonaten in fast allen Klimaregionen unterwegs, ausgenommen Südostanatolien. Da wir uns überwiegend im Gebirge bewegt haben, war der Sommer ideal, um mit unserem Defender mit Dachzelt in den Höhenlagen zu campen. Die Wetterlage war größtenteils stabil, nur in den Küstenregionen des Mittelmeeres sowie an den Südhängen des Taurusgebirges war es uns zu heiß.
Die Tages- und Nachttemperaturen hängen stark von der Höhenlage ab. Im Frühjahr muss man bis in den Mai, in extremer Höhe (über 2.500 Meter) auch im Juni noch mit Schneefeldern rechnen, die ein Weiterkommen auf unbefestigten Wegen verhindern. Im Oktober kann bereits der erste Schnee des nahenden Winters fallen. Die alpinen Höhen des Taurus- und Schwarzmeergebirges sind im Winter mit Schnee bedeckt.
Die Angabe der Reisezeit bei den jeweiligen Routen ist grob geschätzt, die aktuelle Wettervorhersage ist vor allem im Frühjahr und Herbst zu beachten, bevor man sich im Gebirge auf hoch gelegene Offroadstrecken begibt. Grundsätzlich sind für eine Reise mit dem Allradler quer durch die Türkei die Monate Mai bis Oktober optimal.

Übernachtung / Camping

Campingplätze gibt es in der Türkei nur in den Küstenregionen und bei den touristischen Sehenswürdigkeiten. Oft sind sie nur während der Saison (Sommermonate) geöffnet. Die Ausstattung variiert stark, in den Sommerferien sind die Plätze von Einheimischen belegt und belasten die sanitären Anlagen.
Vielerorts sind schöne Picknickplätze mit Grillstationen angelegt, denn die Türken lieben Picknick. Leider haben wir die Erfahrung gemacht, das solche Plätze oft vermüllt sind. Ein umweltbewusstes Umgehen mit der Natur ist in der Bevölkerung kaum vorhanden. Für die Übernachtung sind Picknickplätze eher nicht geeignet.

Besser ist es, mit dem Geländefahrzeug autark zu sein, entlang der Offroad-Strecken finden sich leicht wunderschöne Campplätze in freier Natur. Ruhige Lichtungen im Wald, einsame Hochebenen im Taurusgebirge, an einem klaren Bergsee, Möglichkeiten zum Wildcampen gibt es viele. Lediglich in den dicht besiedelten Gebieten und den Küstenregionen wird man nur schwer einen Platz für die Nacht finden.
Die Türken campen selbst gerne (frei) und haben nichts dagegen, im Gegenteil, man spürt auch hier die Gastfreundlichkeit der Leute. Wegen der Sicherheit braucht man in ländlicher Gegend keine Bedenken zu haben. In den Grenzregionen zu den Nachbarländern und nahe Militärgebieten (vor allem in Südostanatolien, Kurdengebiet) empfehlen wir, nicht frei zu übernachten.


Offroad Türkei 4x4

Ausführliche Beschreibungen mit GPX-Daten findest du in unserem 4×4-GPS-Türkei-Tourenbuch. Mehr Infos zum Buch liest du hier: 4×4-Türkei-Tourenbuch.

This article has 5 comments

  1. Usch Reis

    Hallo. Die Reise info über die Türkei hätte ich nicht besser schreiben können. Toll 👍😉. Danke für diese detaillierte Infos. Wünsche euch allzeit gute Fahrt. Gruss aus der Provence

  2. Peter Endres

    Hi eine kleine Ergänzung von uns . Sind aktuell in der Türkei und nutzen zwei verschiedene esim: BNE bzw. Monty. Beide kosten für 50GB für 30 Tage ca 25 bzw 28$. Kann man schon in Griechenland online mit Kreditkarte bestellen und einrichten. Sobald man die Grenze überfährt und in den Bereich von Turkcell kommt aktiviert sie sich. Wenn die GB verbraucht sind kann man mit ein paar Klicks online aufladen. Funktioniert bis aktuell zum Vansee problemlos. Sind reine Datenpakete. Wenn man in andere Länder einreist braucht man keine neue eSIM sondern kauft einfach das passende Paket für das jeweilige Land. Für Telefonate ins deutsche Festnetz nutzen wir die 100 Freiminuten von Satellite. Haben dort eine richtige Nummer bekommen über welche wir auch aus D erreichbar sind. LG Peter und Marion

  3. Stefan Rieker

    Hallo von mir,
    ich lese schon eine ganze Weile hier und auch auf FB und wollte mich erstmal bei euch bedanken für die tollen Denkanstöße und durchdachten Beiträge. Meine Frau und ich haben in unserem Slowenien Urlaub beschlossen, dass die nächste größere (3 Monate für uns) Reise Richtung Kaspisches Meer gehen soll. Wir haben einen alten Mercedes T1 4×4 und freuen uns schon auf die Planung für nächstes oder übernächstes Jahr. Und da kamen die Tipps und das Buch zur Türkei gerade recht 🙂 Da habe ich auch gleich mal eine Großbestellung bei euch abgesetzt 😀
    Bisher waren wir allerdings immer 1-2 die Woche auf einem Platz mit Duschen und Co. Wie macht ihr das denn mit dem Landy? Wir haben eine Trenntoilette an Bord und Spüle/Waschbecken und eine Außendusche. Ich habe da weniger Bedenken aber Claudia meinte, frag doch mal nach.
    Danke & Viele Grüße
    Stefan

    • Burkhard Koch

      Hallo Stefan,
      wir haben einen schwarzen Wassersack im Landy dabei, den wir morgens irgendwo an einer Quelle oder sauberem Bach füllen und auf dem Dach festzurren. Mittags ist das Wasser warm, Nachmittags manchmal fast schon zu heiß. Wir finden eigentlich immer einen ruhigen Platz in der Natur, an dem man mal für 1 Stunde ungestört ist, bzw. oft bleiben wir dort auch für die Nacht. Wir duschen nicht direkt aus dem Wassersack, sondern der Partner übernimmt die Wassermischung. Wir nutzen dafür den Stieltopf. Heißt, der Partner lässt heißes Sackwasser in den Topf, mischt gegebenenfalls kaltes Wasser zu (oder warmes Wasser, welches wir auf dem Gasherd erhitzen) und gießt das über den Partner. Um nicht im Schlamm zu stehen nutzen wir eine Fußmatte (Gummi) aus dem Defender.
      Besuch oder Schaulustige während des duschens hatten wir noch nie.
      Ist das Wetter sehr schlecht (kalter Wind und Regen) gehen wir auf einen Campingplatz. Fast immer gibt es einen Tarif bzw. kann man sich mit dem Besitzer auf einen Preis nur fürs Duschen einigen. Meist zwischen 1 und 5 € pro Person.

      • Stefan Rieker

        Hi Burkhard,
        danke für Info! Das hilft mir sehr. Wir haben auch einen Schlauchanschluss nach draußen von unserer Wasserpumpe und ich will da dann eine Art Y-Mischer nehmen, dann können wir das heiße Wasser aus dem Plastikrohr sozusagen verdünnen. Mal schauen, ob das so funktioniert, wie ich mir das vorstelle.
        Habe länger mit so einem Dachduschzelt geliebäugelt aber dann auch gedacht, da ist doch eh niemand und auf einem Campingplatz hat’s Duschen. Also Gewicht gespart.

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