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Landweg nach Indien

Goa: Wir sind im Paradies

 

Viel zu berichten gibt es von hier nicht. Wir stehen unter Palmen, direkt am Sandstrand des Indischen Ozean.

Goa

Wir stehen hier zusammen mit Freunden, die wir in Pakistan getroffen haben. Walter und Lore sind hier, Hubert und Ana-Laura und einige andere. Insgesamt stehen elf Autos hier und jeder hat vor, einige Monate zu bleiben und so entwickelt sich eine eigene kleine Gemeinde.
ZiegeFür Silvester wurde eine Ziege gekauft, doch niemand wollte das Messer ansetzen und so gehört die Ziege jetzt zur Gemeinschaft und bekommt die Gemüseabfälle. Aber nächsten Samstag ist sie dran, Frank will sie schlachten und alle sammeln schon mal Feuerholz. Aus dem Dorf kommen morgens die Händler gelaufen und versorgen uns mit Brötchen, Obst, Gemüse und allem was wir brauchen. Selbst einmal in der Woche kommt das Bierauto zu uns an den Strand und es ist ein ulkiger Anblick, wie die Touristen mit ihren leeren Bierkisten in einer Reihe stehen und warten. Zudem gibt es auf dem Bierlaster preiswerten und dazu noch guten Whisky und Rum, 0,7 Liter für 1,50 Euro und so mag keiner mehr zurück in die islamischen Länder und auf die leckeren Long-Drinks verzichten.
BiertransportAber nicht das ihr glaubt das Strandleben bestehe nur aus faulenzen und saufen. Immer ist irgendwas zu tun. Kaffeekochen, Kaffeetrinken, schwimmen gehen, Liegestuhl in die Sonne rücken, Bier kalt stellen, Bier trinken, zur Palme gehen und pi…, wieder Bier trinken, Feuer machen, Fisch grillen. Eigentlich ist das hier ein Fulltime-Job, aber wir wollen nicht klagen.

Wirklich beklagenswert ist, dass es hier kein Wasser gibt und da sind wir auch schon bei den 2 % der Zeit, die man nicht in der Hängematte verbringt. Wasser muss aus einem fünf Meter tiefen Brunnen nach oben gezogen und dann ca. 200 Meter weit transportiert werden.
Dummerweise kann man mit dem Auto nicht an den Brunnen ran fahren. Beim ersten mal dachte ich: „Scheiß Arbeit, aber das machst du ja zum Glück nur einmal in deinem Leben“, bis Hubert sagte, „das machst du jetzt alle vier Tage.“ Jetzt könnt ihr auch verstehen warum wir hier am Beach mehr Whisky-Cola als Wasser trinken.

Das Strandleben hat nach fünf Wochen ein Ende.
schlachtungUnsere Ziege ist geschlachtet, gegrillt und gegessen und in dem kleinen Ort Agonda gibt es jetzt auch einige Hühnchen weniger, die alle in die süß-scharfe Suppe wanderten oder in Form von Chicken Chowmein oder Chopsuey auf den Tisch kamen.

Wir sind auf dem Weg nach Norden in die Provinz Rajasthan. An den Verkehr müssen wir uns wieder gewöhnen. Auf der Autobahn bleibt ein Motorradfahrer in einer Kurve mitten auf der Überholspur stehen und telefoniert mit seinem Handy. Auf dem Randstreifen werden Tomaten und Blumenkohl verkauft und die Kunden parken auf der Fahrspur. Also geht´s mit Vollgas und hupend im Slalom über den Highway. Wobei die Hupe so inflationär verwendet wird, das kein echter Inder mehr reagiert und National-Highway ist auch nicht das, was wir uns unter Highway vorstellen, sondern teilweise ein Schlaglochsträßchen das die Tachonadel selten über 40 steigen lässt. Dafür wird dann aber Maut fällig, bzw. wurde, denn wir sind seit ein paar Tagen mit einem Diplomaten-Fahrzeug unterwegs und die sind von der Maut befreit.

Burkhard Koch reiste im Alter von 15 Jahren mit dem Fahrrad und Schlafsack frei durch Deutschland. Die Reiseleidenschaft wurde perfektioniert. Heute reist er ständig mit seiner Frau Sabine und einem Allrad-Lkw. Burkhard Koch schreibt für verschiedene Zeitschriften und Magazine.

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