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Wüstenelefant Namibia
Südliches Afrika

Reise-Info Namibia

Stand: April 2008

Land und Leute

Namibia ist ca. 2 1/2 mal so groß wie Deutschland, aber es leben nur ca. 2 Mio. Einwohner im Land. „Land der Weite“ wird Namibia daher oft genannt, die schnurgeraden Pisten ziehen sich oft endlos bis zum Horizont. Namibia ist nicht mehr Schwarzafrika, der Müll wird eingesammelt, alles ist ordentlich und sauber, die Straßen werden instand gehalten und der wenige Verkehr verhält sich halbwegs zivilisiert.
Von der schwarzen Bevölkerung wird man weitgehend in Ruhe gelassen, ganz anders als in Westafrika. Viel leichter bekommt man Kontakt zur weißen Bevölkerung, oft wird man auf deutsch angesprochen und spontan eingeladen. Wir haben das, von Angola kommend, als sehr angenehm empfunden. Haben wir doch auf der Strecke durch Zentral-Afrika den sozialen Kontakt zu Menschen aus unserem Kulturkreis vermisst. Auch die Auswahl in den Supermärkten ist paradiesisch, wir haben gemerkt, wie sehr der Mensch der Wohlstandsgesellschaft doch vom guten Essen abhängig ist. Die Lebensmittel sind unterm Strich deutlich preiswerter als in Deutschland und auch ein gutes Essen im Restaurant ist durchaus bezahlbar.
Was uns nervt, sind die Zäune der Farmer, doch wir haben uns damit arrangiert und die vielen positiven Eindrücke von Land und Leute überwiegen für uns deutlich.

Visum/Grenzformalitäten

Für Deutsche ist kein Visum erforderlich. An der Grenze wird eine Aufenthaltserlaubnis von bis zu 3 Monaten ausgestellt, die in Windhuk bei „homeaffairs“ (Independence Av.) noch mal um drei Monate verlängert werden kann.
Anmerkung: die drei Monate gelten pro Kalenderjahr. Fährt man z.B. zwischendurch nach Südafrika und danach wieder zurück nach Namibia im gleichen Kalenderjahr, wird der erste Aufenthalt angerechnet und nur eine Aufenthaltserlaubnis für die restliche Zeit ausgestellt. Dies wird allerdings nicht an allen Grenzübergängen genau eingehalten bzw. der Pass wird nicht genau überprüft, so dass man u.U. noch mal drei Monate genehmigt bekommt. Wir hatten bei der Einreise am Flughafen (Rückflug aus Deutschland) eine genaue Beamtin vor uns, die uns nur noch die restlichen 12 Tage für 2009 ausgestellt hat.

Carnet des Passages

Namibia, Botswana und Südafrika bilden eine Zollunion. Innerhalb dieser Zollunion wird das Carnet nicht abgestempelt. Die Aufenthaltsdauer beträgt ein Jahr. Danach muss man entweder nach Angola, Samiba oder Mosambik (wenigstens für einen Tag) ausreisen und das Carnet abstempeln lassen.

Einreise

Die Einreise von Angola in Oshikango war problemlos und korrekt. Es wird eine einmalige Straßenbenutzungsgebühr (Cross-Border-Charge) von 370 ND (ca. 31 €) verlangt. (Kleinere Fahrzeuge zahlen weniger.) Man bekommt einen Beleg, km-Stand und das Fahrzeuggewicht werden darauf vermerkt. Bei der Ausreise muss man den Beleg vorzeigen. Für Fahrzeuge ab 3,5 t – 7 t wird eine zusätzliche Gebühr von 2,50 ND pro 100 km erhoben, über 7 t = 3,50 ND. Oft wird aber bei der Ausreise von den Grenzbeamten vergessen, diese zusätzliche Gebühr zu kassieren.

(Namibische Dollar kann bei einer Bank an der Grenze oder in einem von Angolanern geführten Restaurant nahe der namibischen Grenzgebäude gewechselt werden. Es werden auch restliche Kwanza in USD oder ND eingetauscht. Korrekter Kurs!)

Dieselpreis (Stand April 2009)
In Walfisbay und Swakopmund am preiswertesten: ca. 0,50 €

Währung (Stand Juli 2008): 1 Euro = 12 Namibian-Dollar, der südafrikanische Rand wird 1:1 akzeptiert.

Übernachtungsplätze/Campsites

Im Kaokoland gibt es keine Zäune, problemlos kann man in freier Natur campen. Südlich von Sesfontein / Kamanjab beginnt das überwiegend von Weißen bewirtschaftete Farmland, welches eingezäunt ist. Freie Übernachtungsplätze zu finden, ist hier weitaus schwieriger, da sich die Zäune links und rechts der Pisten/Straßen entlang ziehen. Da Namibia touristisch gut erschlossen ist, gibt es fast überall Campsites, die allerdings verhältnismäßig teuer sind.

Campsites, wo für uns das Preis-Leistungsverhältnis stimmt
(Angaben der Preise gesamt für unser Fahrzeug und zwei Personen)

Windhuk:
Trans-Kalahari Inn, gute Küche (ca. 20 km Richtung Flughafen) (100 ND)
S 22° 32.914′ E 17° 16.683′

Swakopmund:
3-Sterne Campsite „Alte Brücke“, für jeden Stellplatz sind separate sanitäre Anlagen eingerichtet, zu Fuß in die Stadt ca. 10 Min., Internet im Büro möglich (200 ND)

Spitzkoppe:
Das Gebiet um die Spitzkoppe wird von der Gemeinde verwaltet, welche zwischen den Felsen schöne Campsites angelegt hat. (Versorgung mit Wasser nur am Eingang) Eintritt mit einer Übernachtung: 100 ND

Ruacana:
Kunene Island, direkt am Ufer des Kunene gelegen (90 ND)
S 17° 25.785′ E 14° 09.168′

Warmquelle:
Ongongo-Falls, 6 km von Warmquelle entfernt, mit Natural-Swimmingpool, saubere Toiletten und Duschen (120 ND) S 19° 08.434′ E 13° 49.099′

Outjo:
Oppi-Klippe, auf der M63 von Outjo ca. 3 km, schön zwischen Felsen gelegen, (60 ND) S 20° 09.217′ E 16° 09.594′

Keetmanshoop:
20 km nördlich an der B1, Garas-Park, Netter Buschcampingplatz im Köcherbaumwald, 100 ND p.P. S 26° 25,123’E 18° 11,390’

Namib-Naukluftpark:

Im Namib-Naukluftpark braucht man für bestimmte Strecken eine Genehmigung. Übernachtet werden darf auch nur auf ausgewiesenen Campsites (ohne Versorgung) mit Genehmigung. Die Genehmigung wird ausgestellt: in den Büros von Namibia Wildlife Resorts (NWR) in Windhoek (Independence Av.), in Swakopmund und in Khorixas. Gebühren (April 2008): Auto 10 ND, Pers. 40 ND, eine Übernachtung 80 ND

Sossusvlei:

Die Genehmigung bekommt man direkt am Eingang, Aufenthalt innerhalb des Gebietes von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang (Sommerzeit: 6:00 bis 18:00 Uhr)
Eintritt: 170 ND für 2 Pers.
Übernachtung auf dem staatlichen Camp: 450 ND pro Fahrzeug (Vom Camp aus darf man eine Stunde vor Sonnenaufgang losfahren, ca. 60 km Teerstraße bis Sossusvlei, bzw. man kann nachmittags und am nächsten Morgen nach Sossusvlei fahren). Die letzten 4 km können nur mit einem Allrad-Fahrzeug bewältigt werden. Es stehen Shuttle-Fahrzeuge von der Parkverwaltung zur Verfügung.

Cape Cross:

Besichtigung der Robben-Kolonie von 10:00 bis 17:00 Uhr, Gebühren: 40 ND p. P., 10 ND pro Fahrzeug

Fish-River-Canyon:

Eintritt: 80 ND p.P. + 10 ND pro Auto. Bestes Fotolicht am Morgen, der Ranger hat mitgedacht und wir durften schon vor Sonnenaufgang in den Park fahren, obwohl das Büro noch geschlossen hatte. Wir haben die Gebühr bei der Rausfahrt bezahlt.
Campsite im Park sehr teuer: 200 ND pro Campsite + 100 ND p.P.

Etosha-National-Park:

Eintritt: 80 ND p.P., 10 ND fürs Fahrzeug, Übernachtung Campsite: 100 ND p.P., 200 ND pro Campsite, wobei man auf einer Campsite mit zwei Fahrzeugen stehen kann. Der Eintritt gilt für 24 Stunden mit einer Stunde Toleranzzeit.

Eigentlich kommt man nur mit vorheriger Reservierung beim NWR auf eine der drei Campplätze. Mit viel Glück ist aber trotzdem noch ein Platz frei, wenn man nicht vorgebucht hat. Andernfalls kann man außerhalb der Gates auf einer der vielen Camps/Lodges auch preiswerter übernachten.

Das schönste Camp im Etosha

Das schönste Camp ist zweifellos Okaukuejo. Dort sieht man am Wasserloch die meisten Herdentiere. Viele Tiere sieht man auch an folgenden Wasserlöchern: Gemsbokvlakte, Olifantsbad, Goas und Kalkheuwel. Man kommt nah an die Tiere heran und diese sind Fahrzeuge gewöhnt und hauen daher nicht ab. Vor allem die vielen großen Elefantenherden mit Babys haben uns beeindruckt.
Zur Tierbeobachtung macht es mehr Sinn, früh morgens oder spät nachmittags an ein Wasserloch zu fahren und abzuwarten, was passiert. Auf den „Game-Drives“ sieht man nur wenige Tiere. Beste Chancen, auf Löwen zu treffen, hat man in den ganz frühen Morgenstunden, zum Sonnenaufgang.

Geheimtipp im Caprivi:

Mudumu-National-Park, in Kongola Richtung Süden fahren.
Eintritt: 100 ND p.P. incl. Übernachtung auf einer der drei Campsites (ohne Versorgung), zu zahlen im Büro in Nakatwa (im Süden des Parks gelegen). Von dort kommt man auf die drei Campsites, die sehr schön direkt am Kwando-River liegen. Wir haben große Elefantenherden gesehen, einige Hippos und Paviane. Es sind hier fast keine Touristen unterwegs und man hat das Gefühl, ganz allein mit Natur und Tieren zu sein.
GPS-Punkt Campsite Nr. 3: S 18° 10.833′ E 23° 27.150′

Damaraland: Hoanib-River

Sehr zu empfehlen ist folgende Route: von Sesfontein durch das Flussbett des Hoanib-River. Die Strecke gehört zum Palmwag-Konzessionsgebiet, Genehmigung bekommt man nur bei der Palmwag-Lodge, 80 ND p.P. und 10 ND fürs Fahrzeug.
Über den Tsuxub-River kann man weiter fahren, (kein Konzessionsgebiet mehr) zum Hoarusib-River, die Fahrt durch dessen Flussbett (sehr schön mit Felsentoren) führt nach Puros. Von dort gelangt man über eine normale Piste wieder nach Sesfontein.

In dieser Gegend hat man die Chance, die seltenen Wüstenelefanten zu entdecken. Die Landschaft ist toll, im Hoanib sieht man auch Giraffen, Oryxantilopen und Springböcke. Allrad ist unbedingt erforderlich, am besten während der Trockenzeit zu befahren.
Wichtigste Regel im Kaokoland vor allem während der Regenzeit: Nie in einem Flussbett übernachten, die Riviere (Trockenfluß) können plötzlich und unerwartet „abkommen.“
GPS-Punkte zu der Strecke:
vom Hoanib in Tsuxub-River.: S 19° 20.184′ E 13° 9.282′
Abzweig von Tsuxub-River auf Hauptpiste nach Puros: S 18° 53.812′ E 13° 9.282′
Campsite in Puros: S 18° 44.053′ E 12° 56.535′

Windhuk:

Im Zentrum an der Independence-Av. gibt es einen großen Parkplatz mit geringer Gebühr. Von dort kann man zu Fuß bequem die Innenstadt erkunden.
Baumarkt: Megabuild, Ecke Mandume Highway/Lazarettstr.(S 22° 34.996′ E 17° 4.906′)
Gasfüllung: AFROX, Mandume Highway, vor Überführung rechts oben, vom Süden kommend (S 22° 35.256′ E 17° 4.826′)
Großer Spar-Supermarkt: Centaurus-Road (von Independence-Av. über Robert-Mugabe-Av., nahe dem Baumarkt) neben an gibt es eine preiswerte Laundry.

Zollbüro in Windhuk:
Southern Industrial Area, Voigtstr., gegenüber der Post (S 22° 34,880′ E 17° 04,715′)
Wir haben dort im Juli 2009 ohne Probleme unser altes Carnet des Passages abstempeln und das neue Carnet anstempeln lassen.

Veterinärkontrollen

Es gibt einen Veterinärzaun, der das Land im Norden von West nach Ost durchquert. In der Regel werden Fahrzeuge von Norden nach Süden fahrend, kontrolliert (Kühlschrank). Es dürfen keine frischen Fleisch- und Milchprodukte mitgeführt werden.
Kontrollen an der D3706 bei Palmwag, an der C35 zwischen Galton Gate (Etosha) und Kamanjab, an der B8 ca. 120 km nördlich von Grootfontein. (an der B1, nördlich von Tsumeb ist vermutl. auch eine Kontrolle.)

Hauptsache unterwegs! Mit dem ersten Sonnenlicht aufwachen, nicht wissen, wem wir heute begegnen und wo wir abends ankommen.

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