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Mauretanien

Ärger bei Pelican-16 – Mauretanien

Die Pelican-16, jenes südafrikanische Aufklärungsflugzeug, das in der Sahara notlanden musste, ist eines der Highlights in unserem Offroad Tourenbuch Mauretanien.
Im Vorfeld der Recherche hatten wir mit Vertreten der Polisario gesprochen und eigentlich hatte man Interesse, das Wrack Touristen zu zeigen.
Inzwischen haben einige Reisende die Pelican-16 besucht und die Lage vor Ort stellt sich sehr unterschiedlich dar. Von freundlichem Empfang und lockerer Atmosphäre bis hin zu Bedrohung und absurden Geldforderungen für Fotos.
Leider häuft sich in diesem Jahr das negative Feedback in meinem Postfach.
Hier ein Beispiel:

Hallo Sabine, hallo Burkhard,

sind zur Zeit in Mauretanien unterwegs, haben euer Buch dabei und wollen nicht versäumen euch über unsere Erfahrungen auf dem Weg zur Pelikan 16 zu informieren.

Um auf der sicheren Seite zu sein, sind wir am 04.02.20 nach Zouerat gefahren, um das Büro der DARS von unserem Vorhaben zu informieren. Haben das Büro nach einigem Suchen gefunden, dann den dort anwesenden in unserem sehr schlechten Spanisch zu verstehen gegeben, dass wir am nächsten Tag zur Pelikan-16 fahren wollen. Man war sehr hilfsbereit, hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass wir ein GPS haben sollten, sowie genug Diesel. Mit den Offiziellen vor Ort gäbe es keine Problem.
Gesagt getan, am 05.05.20 sind wir dann am Pelikan angekommen. Dort waren 3 „Beamte“, so um die 20 Jahre alt, in Uniformen mit unterschiedlicher Vollkommenheit aber auch mit gut sichtbaren Waffen. Die Herren verstanden, was wir wollten, alles kein Problem, auch fotografieren, auch mit Drohne. Kostet nur 50 Euro. Die Verhandlungen zogen sich in die Länge, mal ging der Preis runter, dann wieder rauf. Nach 10 Minuten hatte ich die Nase voll und bin ohne zu bezahlen gefahren, dabei den Pelikan umrundet, Kamera lief mit, die Ausbeute ist aber eher bescheiden.
Wir hielten dann ca. 1 km weiter noch mal an, stiegen aus um den Pelikan wenigstens mit eigenen Augen noch mal vollständig zu stehen. Das hat die Herren dazu veranlasst einen Schuss abzugeben, ich nehme mal an in die Luft, wollte dann aber nicht ausprobieren ob sie auch gezielt schießen können und bin schleunigst abgefahren. Nervös hat mich zusätzlich gemacht, dass auf dem geparkten Armee-Pickup offensichtlich ein Maschinengewehr montiert war.

Ist mir so in all den Jahren noch nicht passiert. Damit tut sich die DARS keinen Gefallen, man sollte bei der Auswahl seiner ’Soldaten’ etwas wählerischer sein und korrupte Rambos außen vor lassen.

Allezeit gut Fahrt, vielleicht sieht man sich ja mal,
liebe Grüße Jürgen Lauer

 

Was sind deine Erfahrungen beim Besuch der Pelican-16 auf dem Gebiet der Polisario?
Ich freue mich über deinen Kommentar.

 

Burkhard Koch reiste im Alter von 15 Jahren mit dem Fahrrad und Schlafsack frei durch Deutschland. Die Reiseleidenschaft wurde perfektioniert. Heute reist er ständig mit seiner Frau Sabine und einem Allrad-Lkw. Burkhard Koch schreibt für verschiedene Zeitschriften und Magazine.

This article has 7 comments

  1. Manfred

    Erfahrungsbericht:
    Besuch Pelikan 16

    Am 4.1.2020
    wir erreichten die Pelikan am Nachmittag.

    Als wir ankamen war mal Aufregung bei den Soldaten, da sie teilweise in T-Shirt bekleidet waren und ohne Uniform. Diese musste erst mal schnell übergezogen werden.
    Wir wurden begrüßt und bevor wir noch das Fahrzeug verlassen konnten war die erste Ansage
    „NO Foto“. You must pay!
    Ich habe dies mal überhört und startete mit smalltalk.
    Von wo ich komme, tolles Land, freut mich das ich hier bin….bla bla bla….
    Leider sprechen wir kein Spanisch was die Unterhaltung sicherlich erleichtert hätte.
    Danach überreichte ich einige Dosen und Essen und Süßigkeiten!

    Generell waren sie von Beginn an unfreundlich und es ging nur darum money oder no Foto!
    Als ich das Fahrzeug verließ und meine Kamera rausnahm wurden sie gleich sehr unangenehm!
    Generell bekommt Polizei oder Militär kein Schmiergeld von mir.
    Dies ist die Staatsvertretung!

    Es gab danach noch einige Diskussionen mit Händen und Füßen aber ”Sie” wollten Geld!
    Ich habe ihnen die Nahrungsmittel dort gelassen, bin ohne zu fotografieren wieder gefahren aber Kohle kriegen die von mir nicht!
    Ich habe vor Ort ein Fiche gelassen, man kann also meine Anwesenheit nachprüfen!

    Wenn es offizielle Eintrittsgebühr zB 5€ pro Person gibt habe ich kein Problem.
    Es wäre die große Chance der DARS sich in die Öffentlichkeit durch Tourismus zu spielen!
    Wäre generell eine geile unberührte Gegend für uns off-roader zu bereisen.

    Ich hoffe das es in Zukunft klare unkomplizierte Verhaltensregeln dort gibt, und dann würde ich gerne wiederkommen!

    Manfred

  2. Silvia

    Hallo Burkhard, Hallo Sabine,
    wir können die Mail von Jürgen hinsichtlich seines Besuches der Pelican 16 nicht nachvollziehen.
    Wir waren am 10.01.2020 mit 3 Fahrzeugen dort. Die „Soldaten“ waren Buben zwischen 19 und 21 und sprachen verständlich Spanisch. Wir dafür kein Französisch jedoch hatten wir ein Übersetzungs-
    programm dabei. So konnten wir uns mit den Buben darauf einigen, dass pro Fahrzeug 20,– Euro
    für Bilder machen etc. bezahlt werden. Uns tat es nicht weh und wenn es der Sache nutzt war es
    okay. Also machten wir hunderte Fotos von der Pelican und von dem bösen bedrohlichlichen
    Militär-Landcruiser mit Kanone. Wir durften uns sogar hineinsetzen. Nur Probeschüsse mit
    dem Gerät wurden uns nicht gestattet. Wir rauchten ein paar Rillos mit den Soldaten wurden dafür
    zum Tee und Dromedarfleisch essen eingeladen, was wir jedoch freundlich ablehnten, da das zum Trocknen aufgehängte Fleisch uns zu blutig war.
    Wir empfanden den Besuch als sehr freundlich und unproblematisch. Woran es bei Jürgen gelegen hat, weiß man nicht.
    Abschließend möchte ich nochmal erwähnen das die gesamte Reise in Mauretanien von freundlichen und lieben Menschen geprägt war, die uns mit offenen Armen empfingen und hilfsbereit zur Seite standen.
    LG
    Silvia & Klaus

  3. Ulf

    Ich hab spanisch mit Ihnen gesprochen, sie waren sehr nett?
    Sie wollten €10 fürs fotografieren, ich habe Ihnen € 10 gegeben.
    Wäre aber auch ohne gegangen, die waren sehr locker.

  4. Martin Baer

    Liebe Abenteurer
    Tja, eigentlich haben wir es selber in der Hand, wie der Besuch rauskommt. Eines sollte man allerdings nicht vergessen. Wir verlassen illegal ein Land (Mauretanien) und treten illegal in ein anderes, nur teilweise anerkanntes ein. (DARS). Schon aufgrund dessen, sollte man hier ein bisschen ruhig bleiben.

    Ich war im Dezember dort und wir waren 4 Fahrzeuge. Wir hielten auf der Anhöhe vor dem Pelican mal an um von Weitem den silbernen Leib des Flugzeuges zu geniessen. Damit gaben wir auch den Militärs Zeit, sich in Ihre Uniformen zu schmeissen.

    Ankunft und parkiert beim Häuschen und dem LandCruiser mit MG. «Dürfen wir fotografieren». Ja, aber… einen Moment, «espera», warten. Dann hat einer akribisch unsere Daten in ein Heft eingetragen. Dauert natürlich einen Moment, aber macht ja nichts. Er hat uns dann warten lassen und hat mit jemandem gefunkt oder telefoniert. Danach kam er zurück und verlangte 50. «50 was?» «50 von der Währung in deinem Land». Aha. «Aber für die ganze Gruppe». «Ja, das geht in Ordnung»

    Okay. Er gab er uns nur 30 Minuten. Auch okay. Hundert Bilder, rein und raus, nach einer Weile war Schluss. Beim Abschlussgespräch bei den Autos, wurde die Sache freundschaftlich und sie erzählten noch ein bisschen von Ihrem langweiligen Dienst. Am Schluss spendeten wir je ein T-shirt und mit grösster Freude dieser jungen Männer, kam auch noch ein Fussball zum Vorschein. Ihr hättet Ihre leuchtenden Augen sehen sollen. DAS ist doch mal was.

    Händeschütteln herzlich, «hasta la proxima», bis zum nächsten Mal.

    Ein guter Besuch. Eigentlich genau wie bei Euch allen. Kommt halt drauf an, ob man seine Prinzipien durchdrücken will oder nicht. Aber hey, die haben nun einfach nichts. Nichts. Vielleicht müssen sie die Kohle abgeben, vielleicht kauft sich der eine ein neues Handy, wenn er mal – irgendwann nach Monaten – in eine Stadt kommt. Ich fühl mich deswegen nicht ärmer und auch nicht schlecht.

    Zum Schluss: In so einem Gebiet und in Afrika, auch Nordafrika, würde ich mich nicht über die Anordnungen eines Militärs, Zöllner oder Polizisten hinwegsetzen. Einfach drum rum fahren und filmen…es kann mal blöd enden.

    Ich grüsse die Flugzeugfans und die Kenner der Pelican und DARS Geschichte. Fahrt weiter hin, aber verärgert mir die Jungs nicht!

    Martin mit Taurus

  5. Mike

    Hi,
    wir waren am 08.02.2020 bei der Pelican und man hat uns am Militärposten unmissverständlich klar gemacht das hier gar nichts geht. Wir mussten ohne auch nur den Hauch einer Chance auf ein vernünftiges Bild umgehend zurück nach Mauretanien.
    Die ganze Geschichte dazu gibt’s hier:
    https://www.buschtaxi-on-tour.com/2020/02/08/pelican-16/

    Wollen wir hoffen das bessert sich wieder!
    Schöne Grüße
    Mike

  6. Christine Grosche

    Ich war mal auf Bali, da hat uns die Polizei unseren Fahrer abgezockt und die anderen Touriautos natürlich auch, ich fand es amüsant, und ich war auch schon froh mit einem 10 Dollar Schein der ständig in meinen Ausweispapieren plaziert ist, vom singalesischen Militär in der Tamilenzeit weiter gewunken zu werden. Preußisches Denken sollte man in Deutschland lassen.

  7. André Wehrli

    Hallo
    Wir sind heute 5.2.2024 zur Pelican 16 gefahren. Wir haben uns nirgends an- oder abgemeldet.
    Dort angekommen, haben wir kein Militär gesehen und hatten alle Zeit der Welt, Fotos zu schiessen und im Flugzeug rumzuklettern.
    Allerdings sieht das Flugzeug nicht mehr annähernd so gut aus, wie es das auf den Bildern von Pistenkuh noch tat. Trophäen-Jäger haben sich offenbar bedient: Die Heckflügel sind weg, das Heckruder fehlt, Sämtliche Gläser sind kaputt, die Propeller und Motoren sind weg, die Flügelflächen sind durchgebrochen, u.s.w. Da haben auch Vandalen gewütet.
    Trotzdem ist es noch etwas Besonderes, das Flugzeug da liegen zu sehen.
    Andi und Nadja

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