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Mauretanien

Auf den Spuren der Salzkarawane

Route TAY – Auf den Spuren der Salzkarawane

Startpunkt: Tichitt
Endpunkt: Ayoun El Atrous
Länge: 228  km gesamt, davon 228  offroad
Zeit: 2 Tage 
Sterne: 3
Fahrzeugklasse: 1-4
Schwierigkeitsgrad: 3
Voraussetzung an Expeditionserfahrung: Mittel

Die Salzkarawane aus der Vogelperspektive

Die Salzkarawane aus der Vogelperspektive

Einführung

Von Tichitt gibt es einen Salzkarawanenweg, der fast auf einer direkten Linie nach Süden den Erg Aouker bis Ayoun el Atrous durchquert. Im Winter (vermutlich von Mitte November bis Mitte Januar, genaues konnten wir nicht herausfinden) wird in der Salzsenke östlich von Tichitt Salz abgebaut und mit Kamelen nach Ayoun transportiert.

Die Strecke ist eine gute Ergänzung zur Route ELE zum Elefantenfelsen aus unserem Tourenbuch Mauretanien. Man könnte von Tichitt zunächst nach Osten zum Elefantenfelsen fahren (120 km Hinweg), denselben Weg wieder zurück und weiter dem Weg der Salzkarawane folgen.

Der Übergang von der Wüste, Sanddünen mit den für Mauretanien typischen Grasbüscheln bewachsen, in die Sahelzone ist im Verlauf der Strecke gut erkennbar.

Informationen über die Beschaffenheit des Geländes, bzw. der Piste haben wir im Vorfeld nicht gefunden.  In Tichitt erzählen uns die freundlichen Beamten von der Gendarmarie, dass etwa alle 2 Wochen auch einheimische Geländewagen die Strecke nach Ayoun fahren, also sollte das Sandmeer uns vor keine allzu großen Schwierigkeiten stellen. Während der Zeit, in der die Salzkarawane verkehrt, ist der Track immer deutlich erkennbar.

Die Trampelspuren der Dromedare sind im Wüstensand eine gute Orientierung.

Anfahrt nach Tichitt

Von Tidjikja 240 km Sandpiste, teils sehr weichsandig, daher hoher Treibstoff-Verbrauch.

(Erster Teil der Route ELE, Tourenbuch Mauretanien)

Tankstellen gibt es in Tidjikja, Tichitt und Ayoun El Atrous, wobei Benzin nicht immer verfügbar ist, in Tichitt gibt es nur eine Dieseltankstelle.

Routenbeschreibung

Von dem Gendarmarie-Posten, WP TAYP02, der sich am südöstlichen Ortsrand von Tichitt befindet, folgen wir einer Geländewagenspur nach Süden. Es geht über flaches Dünengelände, nach 5 km sind wir sicher, den richtigen Einstieg gefunden zu haben, WP TAYW03. Deutlich hebt sich das Band der Kamelspuren im Sand ab, etwa so breit wie ein Geländewagen.

Für unseren Steyr ist die Spur etwas schmal, öfter müssen wir den Grasbüscheln ausweichen, etwas mühsam, aber dennoch können wir dieser gut folgen. Die ersten 65 Kilometer sind die schwierigsten der gesamten Strecke, nur langsames Vorwärtskommen. Der Weg verläuft oft in den Dünentälern, aber auch sandige Auf- und Abfahrten sind zu meistern, SG 3. Mehrere kurze Abschnitte am Hang entlang erfordern fahrerisches Geschick, um nicht seitlich abzurutschen.

Ab WP TAYW05 werden die Dünen flacher, jetzt SG 2. Durch die Spur der Salzkarawane ist die Orientierung und Befahrung als einfach einzustufen, weicht man von dieser ab, besteht die Gefahr in ein Weichsandfeld zu geraten und stecken zu bleiben. In den Senken befinden sich Rastplätze der Kamele, mit viel Glück trifft man auf eine Salzkarawane, die etwa 5 Tage für die Strecke benötigt.

Beladen der Dromedare mit Salzsäcken am Morgen.

Beladen der Dromedare mit Salzsäcken am Morgen.

Nach der Hälfte der Route bemerkt man die Veränderung der Landschaft, zu den Grasbüscheln gesellen sich immer mehr Akazien. Nomaden sind mit ihren Ziegen- und Schafherden unterwegs.

Am Brunnen Bou Derga, WP TAYW06, sehen wir auch große Rinderherden. Die Senke, in der sich mehrere Brunnen befinden, ist der Treffpunkt der Nomaden.

Die Schwierigkeit liegt darin, von hier den richtigen Weg nach Süden zu finden. Wegen der vielen Tierspuren haben wir zunächst die Karawanenspur verloren und folgen einer Fahrspur, die nach Südwesten führt. Nicht ganz unsere Richtung, deshalb schwenken wir offroad nach Südosten und treffen bald wieder auf eine deutliche Piste Richtung Süden, WP TAYW07. Man kann auch versuchen, von Bou Derga direkt diesen Wegpunkt anzusteuern.

Die Piste durchs Grasland hat nur Land Rover Breite, mit dem LKW ist immer eine Radspur außerhalb der Piste, was die Befahrung etwas holprig macht. Bei WP TAVX08 mündet eine deutliche Piste von links ein, jetzt sind wir sicher, auf dem richtigen Weg nach Ayoun zu sein. Noch mal wird das Gelände sandiger, Dünenzüge mit kurzen Auf- und Abfahrten sind zu queren.

Bei einem Dorf, WP TAYO12 fragen wir die Leute nach dem Weg, da durch die vielen Tierspuren keine Piste erkennbar ist, die weiterführt. Am Rand der Siedlung sind wir wieder auf einer gut befahrenen Piste, WP TAYX13, die jetzt auch für LKWs breit genug ist, noch 30 km bis Ayoun el Atrous.

Kurz vor Ayoun zweigen mehrmals Wege ab, wir bleiben auf dem Hauptweg und erreichen den Rand der Stadt, WP TAYX18, im Kreisverkehr, rechts. Das Stadtleben mit Verkehr, vielen Menschen, Dreck und Müll trifft uns nach der Einsamkeit der Wüste mit voller Wucht. Wir haben die sogenannte „Straße der Hoffnung“ erreicht.

Laden in Ayoun

Der „Supermarkt“ in Ayoun.

Karte: Auf den Spuren der Salzkarawane

Der Daten-Download

Im kostenlosen Download befinden sich Waypoints und Track im gpx- und kmz-Format zum Importieren ins Navigationsgerät und die Wegpunktliste als PDF zum Ausdrucken. Durch Betätigen des Download Link wird ein Zip-Ordner heruntergeladen. Nach dem Entpacken befinden sich die o.g. Dateien auf deinem Computer.

Download GPS-Daten – Salzkarawane

Mit nahezu allen GPS-Geräten wird eine einfache Navigationssoftware ausgeliefert (beispielsweise bei Garmin die Software BaseCamp), die den Import/Export von Dateien im gpx-Format via USB-Kabel ermöglicht. Die kmz-Dateien lassen sich in Google Earth importieren.

Die zur Verfügung gestellten Daten sind nur für deinen privaten Gebrauch. Eine Veröffentlichung auf anderen Seiten oder ein Verkauf der Daten in jeder Form ist nicht gestattet.


Offroad-Tourenbuch Mauretanien

Offroad-Tourenbuch Mauretanien

Weitere Routen und spannende 4×4 Expedition findest du in unserem Offroad Tourenbuch „Mauretanien“.

Burkhard Koch reiste im Alter von 15 Jahren mit dem Fahrrad und Schlafsack frei durch Deutschland. Die Reiseleidenschaft wurde perfektioniert. Heute reist er ständig mit seiner Frau Sabine und einem Allrad-Lkw. Burkhard Koch schreibt für verschiedene Zeitschriften und Magazine.

This article has 1 comment

  1. Axel Cordes

    Danke für all das !
    Habt Ihr eigentlich mal die Drone zum Wegfinden verwendet ?
    Ich bin kein Filmer, denke mir aber, gerade den richtigen DünenWeg zu finden, könnte hilfreich sein – auch sonst ich schwierigen Situationen im Weiterkommen….
    Falls Ihr da Erfahrungen weiter geben könnt ?

    Danke und schöne Grüße aus Wien
    Axel

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