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Zelt in Mauretanien
Mauretanien

Grausame Liebe

Ich weiß nicht, warum mir bei der Suche nach einer Überschrift das Wort „grausam“ einfällt.

Ein Blick ins Wörterbuch klärt auf: Grausamkeit (Adjektiv: grausam) ist eine seelisch-mentale Haltung, die eine Täter-Opfer-Beziehung herstellt, und zwar dergestalt, dass der Täter dem Opfer aus gefühlloser unbarmherziger Gesinnung besondere körperliche oder seelische oder seelisch-körperliche Qualen zufügt. Psychologisch gesehen ist der unmittelbare Auslöser für Grausamkeit die Abwesenheit von Empathie, sei es durch Erziehung, Sozialisation, eingeübte Abstumpfung oder neurotische oder psychotische Vorgänge ausgelöst.

Liebe hingegen ist eine Bezeichnung für stärkste Zuneigung und Wertschätzung.

Diese beiden Worte zusammen in einer Überschrift und nur die beiden Worte, passen nicht, aber mir fällt nichts anderes ein. Die Geschichte dazu:

Wir sind in dem von der Polisario verwaltetem Gebiet der Westsahara unterwegs. Ich möchte eruieren, in wie weit man das Gebiet bereisen kann und habe ein Treffen mit einem Colonel in einem Ort, der sich gut anhört aber nur aus einem Brunnen und maximal zwei Dutzend  Zelten besteht.

Der Empfang ist freundlich, das Treffen war lange arrangiert, süßer Tee wird serviert, gebratenes Hühnchen aufgetischt und weiche Kissen zum Relaxen auf dem Teppich im Zelt gereicht.

Die Deutschen genießen ein hohes Ansehen. Der Colonel spricht offen über die Situation der Sahrauis, die Verständigung ist  in gutem Englisch. Er sieht das Problem der Westsahara differenziert und ich merke schnell, dass ich schlecht vorbereitet bin, mir die einzelnen Verhandlungsergebnisse der letzten Jahre, die Umsetzungen und die Fußnoten nicht bekannt sind. Mir ging es auch nur darum, zu prüfen, ob man diesen Teil der Sahara für Offroad-Reisende öffnen kann. (Dazu demnächst mehr, es stehen noch ein paar Telefonate aus).

Sein Mitarbeiter überbringt am späten Nachmittag eine Einladung zum Tee aus einem der Zelte. Eine Familie möchte uns aus Dankbarkeit  einladen. Wofür sollte man mir dankbar sein?

Im schrottigen Datsun 720 4×4 fahren wir etwa einen Kilometer in die Abendsonne.
Im Zelt erwartet uns ein alter Mann in festlichem Gewand. Seine Ehefrau und Kinder sind ebenso fein angezogen, für die Teezeremonie ist alles bestens vorbereitet.

Nach langer Vorrede und Glückwünschen für uns, unsere Familie, Freunde und die Europäer wird es langsam konkret. Den Dank den wir entgegen nehmen, gilt nicht uns persönlich, sondern stellvertretend den Europäern.
Das große Mädchen mit deutlich europäischem Benehmen holt aus einer Schatulle ein Bild und reicht es mir. Es ist zerknittert, uralt, es ist eine Röntgenaufnahme eines Kopfes in dem Mikrochips eingepflanzt wurden, aufgenommen in einem spanischen Krankenhaus.
Der Colonel übersetzt das perfekte spanisch der jungen Dame.
Sie wurde als taubstummes Mädchen hier im Zelt geboren. Eine spanische Familie stellte sich als Pflegeeltern zur Verfügung .Viele Spanier adoptieren Kinder aus der Westsahara oder sind als Pflegeeltern tätig, so der Colonel. In Spanien wurde das damals achtjährige Mädchen operiert, die Kosten wurden von Spendern übernommen. Mit dem Chip und einem Hörgerät am Ohr, welches mit Hochfrequenz mit dem Prozessor im Gehirn kommuniziert, kann sie hören. Sie hat in ihrer spanischen Familie sprechen gelernt, spanisch natürlich, ging zur Schule, war eine gute Schülerin.

Ich bin ergriffen, sprachlos, von der Technik, von den medizinischen Möglichkeiten, von der Situation jetzt hier im Zelt.
10 Jahre was das Mädchen von ihren Eltern getrennt, ein Besuch war nicht möglich. Vor ein paar Wochen, kurz vor ihrem 18. Geburtstag wollte ihr Vater, der sie über alles liebt und stolz auf sie ist, dass sie zurück in sein Zelt kommt. Zu groß ist die Gefahr für seine liebste Tochter, dass sie in Spanien an einen Falschen gerät, der sie schwängern könnte, ohne sie zu heiraten. Er hat hier im Nichts, 4000 Kilometer entfernt die Verantwortung dafür.
Das gebildete Mädchen spricht kein arabisch, weder ihre Familie noch sonst jemand im Dorf spanisch. Lediglich ihre zweitälteste Schwester lernt etwas spanisch mit einem geschenkten Wörterbuch und übersetzt zwischen Tochter, Mutter und Vater. Der Colonel reagiert auf das Entsetzen in meinen Augen: „Ich weiß, für das Mädchen ist es schwer, hier her zurück zu kehren, aber so ist unsere Tradition. Der Vater musste so handeln, er kann nicht anders. Erst wenn seine Tochter verheiratet ist, ist er von dieser Last der Verantwortung entbunden. Sie kann sich problemlos scheiden lassen und ist dann frei.“
Ich fühle mich hilflos, sage nicht meine Meinung, soweit habe ich mich im Griff, sondern entgegne, dass ich stolz bin seinen Dank den Europäern insbesondere den Spaniern überbringen zu dürfen.

Auf der Rückfahrt im alten Datsun ist nur das Scheppern der ausgeschlagenen Stoßdämpfer zu hören, selbst der Colonel ist nachdenklich.

Mir wird dieser Nachmittag im weißen Zelt lange in Erinnerung bleiben.

Burkhard Koch reiste im Alter von 15 Jahren mit dem Fahrrad und Schlafsack frei durch Deutschland. Die Reiseleidenschaft wurde perfektioniert. Heute reist er ständig mit seiner Frau Sabine und einem Allrad-Lkw. Burkhard Koch schreibt für verschiedene Zeitschriften und Magazine.

This article has 14 comments

  1. Paddy

    Krass! Traurig und toll zugleich. Danke fürs Teilen.
    Da ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig.

  2. Bernd Huhle

    Euch auch alles Gute für 2019.
    Diese Geschichte ist tatsächlich ergreifend, für unser Verständnis kann sicher auch der Begriff „Grausam“ als Kommentar in Frage kommen.
    Aber, so ist das Leben! In dem Fall für diese Familie, nach unserem Verständnis. In anderen Fällen wird genau diese Familie mit ihrer Kultur andere Schicksale nicht verstehen und als „Grausam“ bezeichnen.
    Aufklärung benötigen in dem Fall wir, die wir unsere Kultur als die Wahre bezeichnen.
    Ist das aber wirklich so?
    Weiterhin viele Erfahrungen beim Reisen wünsche ich Euch und allen die auf Reisen ihren Horizont erweitern.

    • Michi

      Hallo,
      @Bernd: da muss ich dir etwas widersprechen oder zumindest relativieren:
      a.) man hat sehr wohl das Recht dies als grausam zu bezeichnen, das ist die persönliche Meinung, vor einer Einmischung oder Verurteilung spricht hier ja niemand, ganz im Gegenteil, Burkhard und Sabine haben sehr wohl kundgetan, sich trotz ihrer Empörung nicht dazu geäußert zu haben.

      b.) Ich denke aber sogar, dass man, abhängig von der Situation, durchaus auch seine Meinung äußern darf und soll…wie oft wird man von gläubigen/konservativen Muslimen vor allem in Marokko aber auch in Mauretanien angesprochen, wo sie die Werte des Islam und des konservativen Familienbildes preisen und sich eher schlecht über die „europäische“ Kultur/Geisteshaltung (EMRK) äußern. Aber das muss wirklich jeder für sich entscheiden.

      c.) und das ist vermutlich das wichtigste: Wir wissen nicht was das Mädchen dabei fühlt, ob sie absolut freiwillig und gerne zurück ist, ob sanfter oder großer familiärer Druck ausgeübt wurde oder ob sogar Drohungen ausgeprochen wurden. Solange man die Position des Mädchen nicht kennt, kann man unmöglich sagen ob es tatsächlich grausam ist oder nicht…

  3. Hans Weber

    Hallo Sabine,hallo Burkhard,
    ich darf mich erst einmal vorstellen :
    geboren 1933 begann ich im Jahr 1959 mit Reisen in ferne Länder.
    Bis jetzt habe ich über 100 Fernreisen zusammen mit meiner Frau hinter mich.
    In Afrika sind wir ungefähr 300000 km anfangs mit kleinen Gruppen,dann mit eigenen Geländewagen unterwegs gewesen.Mauretanien haben wir 5x besucht oder im Zuge anderer Reisen
    gequert.Den Aouker kennen wir unsere Hosentasche.Die interessanteste Mauretanienreise
    haben wir mit dem in Frankreich verehrten Professor Monod unternommen.
    Wir haben viele Tagebücher (aus zeitmangel nicht bearbeitet)Photos ,8mm Filme und Videos in
    unserem Archiv.
    Nun zu meiner Frage :sind reisen nach Mauetanien mit eigenem Geländewagen möglich ?
    Ich lese interessiert Eure Berichte !!

    Herzliche Grüsse Lissy und Hans Weber
    PS wir bereiten gerade eine Reise zur Kumbh Mela,Allahabad Indien vor.

    • Burkhard Koch

      vielen Dank für deinen Kommentar bei Pistenkuh.
      Ja, reisen mit dem eigenen Geländewagen sind in Mauretanien möglich. Korruption der Polizisten ist Vergangenheit, die Menschen sehr freundlich und hilfsbereit.
      Ich halte Mauretanien für sicher.
      Lediglich die Grenzgebiete zu Algerien und Mali sollte man meinen. In der Regel wird man an Checkpoints des Militärs oder Polizei nach seiner Reiseroute gefragt, sollte diese zu dicht an die Grenze führen, wird evtl. eine Eskorte gestellt. Wir waren in Oualata und Nema, dies war problemlos möglich. Wir sollten jedoch keine Pisten nehmen, die Richtung Timbuktou führen, aber das war uns auch so klar.
      Ich kann euch eine Reise nach Mauretanien nur empfehlen.

  4. Michi

    Hallo Sabine und Burkhard,
    finde den Artikel und die Region aktuell besonders interessant, da ich eben gelesen habe, dass der Grenzübergang von Mauretanien nach Algerien wieder offen ist, dass aber die Straße über die West-Sahara läuft…dann sah ich eben, dass es sich um den Polisario Teil handelt und hab mich da mal kurz reingelesen und schon lese ich zuerst im Pelican Bericht und jetzt in diesem Bericht, dass die Polisario Gebiete zu bereisen sind…und ich hatte entlang der Bahnlinie noch Stress, dass ich auf paar Berge nördlich der Bahn steige, weil diese genau an der Grenze sind… und wunderte mich, warum einzelne Spuren so zielstrebig dorthin führen…nun jetzt weiß ich es.
    danke für die Artikel finde ich immer sehr spannend

  5. Rolf Schettler

    „MAURETANIEN?“ – „Südliche Regionen Marokkos?“ – „DARS?“

    Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet man in Deutschland den Teil des „nicht-selbstregierten Gebiets“ (= UNO-Definition) der früheren Kolonie Spanisch-Sahara (Sahara Espanol), die zwischen 1884 und 1975 bestand und die heute zum größten Teil unter marokkanischer Verwaltung steht, als „Westsahara“.

    Die meisten Reisenden, die von Marokko in die Westsahara und eventuell weiter nach Mauretanien fahren, haben jedoch noch nie etwas von der DARS (Demokratischen Arabischen Republik Sahara) gehört, die das Gebiet zwischen der marokkanischen Westsahara und Algerien (etwa einem Drittel der ehemaligen spanischen Kolonie) ausmacht.

    Ich finde es hervorragend, dass Sabine und Burkhard dieses Gebiet zu ihrem ersten Artikel des Jahres 2019 heranziehen, da der Focus darauf sehr wichtig erscheint, um ein seit 1975 schwebendes Problem einer politischen Lösung zuzuführen und nicht weiterhin zu Lasten von 10.000en von Flüchtlingen und Betroffenen durch Wegschauen ruhen zu lassen.

    Zur eigenen Beurteilung sind einige Betrachtungen der Vorgeschichte des Westsahara-Konflikts notwendig.

    Wer sich also über die Problematik des Gebiets informieren will, dem seien zuerst die englische Bezeichnung SADR (Sahrawi Arab Democratic Republic) genannt, unter der man einiges z.B. unter en.Wikipedia.org finden kann.

    Neben Algerien, in deren an der süd-westlichen Grenze liegenden Stadt Tindouf sich die provisorische Regierung und Verwaltung der Saharawis und in deren Umgebung sich über 160.000 Flüchtlinge aus Spanisch-Sahara in fünf großen Flüchtlingslagern angesiedelt haben ( = entspricht fast der Häfte der früheren Einwohner der spanischen Kolonie) , kümmern sich UNHCR und Spanien, bzw. besser Spanier um die Probleme der Saharawis, wie sie Sabine & Burkhard in ihrem Bericht an einem exemplarischen und berührenden Fall ausführten.

    Hier sei deshalb auch die spanische Schreibweise dieses von bereits 40 Staaten anerkannten Landes zur Recherche angeführt:

    Republica Arabe Saharaui Democratica ( = R.A.S.D. oder RASD )

    Als weitere Quelle sei die UN Resolution 690 vom 29.4.1991 und weitere UN Resolutionen angeführt (#2044, 2099, 2152, 2218, 2285, 2351, 2414, 2440), die auch zu der bisher noch laufenden UN-MINURSO-Mission führten, an der auch deutsche Offiziere als Beobachter teilnehmen (siehe z.B. Bundeswehr.de) und für die die Weltgemeinschaft schon mehr als 50 Mio$ für Friedens überwachende Aktionen ausgegeben hat.

    Will man sich von der Seite der Saharawis informieren lassen, so sei auf den Sender Radio Nacional de la R.A.S.D. hingewiesen, der seit 18.12.1975 auf den Frequenzen 1550.0 MHz (Tindouf) und einem Repeater auf 7446.0 MHz in Bir Lehlou sendet.

    Einfacher sind die TV-Sendungen von RASD-TV auf http://www.rasd-tv.com in arabischer und spanischer Sprache zu sehen, ansonsten über INTELSAT 14 11.608 MHz.

    Hoffentlich ist es dem amtierenden UN-Sondergesandten in der Westsahara-Krise, dem deutschen Alt-Bundespräsidenten Köhler möglich, eine erfolgreiche Einigung zwischen den Konflikt-Parteien Marokko und der Polisario zu vermitteln. Ein erstes gemeinsames Gepräch aller Beteiligten nach vielen Jahren an einem Tisch in der Schweiz vor wenigen Wochen sollte ein Hoffnungsschimmer sein!

    Rolf

  6. Rudolf Daniel

    Hallo Sabine und Burkhard,
    zunächst auch von uns ein gutes neues Jahr, Gesundheit und weiterhin viel Freude und tolle Erlebnisse bei Euren Reisen.
    Wir haben diesen sehr interessanten Artikel mit großem Interesse gelesen. Für uns auch besonders informativ, da wir planen, im Herbst d.J. auf der Westroute Richtung Südafrika aufzubrechen und nach dem Lesen Eures Berichtes auch etwas tiefer in die Westsahara eintauchen werden.
    Wir sind gerade (weiß/grauer Unimog) in Portugal unterwegs und werden Anfang Februar nach Marokko verschiffen. Vielleicht kreuzen sich ja unsere Wege!?
    Viele Grüsse von Rudolf und Elke

  7. Bernd Huhle

    Hallo Michi,
    bitte lies doch den Kommentar, so wie in der Schule gelehrt. Nicht wie in der Monte oder Waldorf, einfach deutsch und ehrlich gemeint. Schon erscheint Dir das Ergebnis verständlich.
    Liebe Grüße aus Dresden, der Stadt des Widerstandes, Bernd

    • Jürgen

      Hallo Bernd,
      könntest Du bitte den pauschal in den Raum geworfenen Stempel „Dresden, Stadt des Widerstandes“ näher definieren?
      Als Mit-Dresdner fühlt man sich durch die wohl bewusst gewählte provokative Begrifflichkeit vor einen ideologischen Karren gespannt, der wohl nicht jedermanns präferiertes Reisemobil ist.
      Liebe Grüße aus dem Elbtal,
      Jürgen

  8. Marc Thyssen

    Hallo Sabine und Burkhard,
    die Geschichte des Mädchens ist in unseren Augen kaum vorstellbar krass.
    Wenn ich aber auf meinen Reisen auf unserem Planeten etwas für mich gelernt habe, ist es: Daß wir nicht das Maß aller Dinge/Werte sind!
    Es ist für mich scherzlich – so eine, wie viele andere erlebte und beobachte Verhalten zu begreifen oder auch nicht!?
    Wir sollten uns aber nicht über Sie stellen, sonst sind wir nicht anders – was die Umsetzung unserer Werte – wie Toleranz, betrifft.
    Viele Grüße Marc

  9. Gerald Franze

    Zu dem grausamen Thema Westsahara und deren vergessenen Menschen habe ich einige Dokumentationen sehen können und bin zutiefst bestürzt über das Leid, welches die vergessenen Menschen mit Würde und erhobenen Hauptes ertragen. Und dies schon seit mehreren Jahrzehnten, mit Wissen der UNO und auch Europa, allen voran Deutschland. Ein Bundespräsident hat es noch nicht mal für nötig gehalten, eine Einladung zu einem Kongress über das katastrophale politisch gewollte Problem der Westsahara folge zu leisten, geschweige denn, eine anständige Entschuldigung zum fernbleiben seiner Person zu erbringen. Spanien und Marokko sind die Hauptschuldigen an dieser katastrophalen Lage dieser Menschen, denn sie sind Eigentümer dieser besetzten Gebiete seitens Marokko und Spanien als einstige Kolonialmacht. Als Spanien fluchtartig das Land verließ, hat es sich mit Marokko verbündet und das Land mit finanziellem Vorteil an Marokko verhökert.
    Soviel dazu. Beschämend, wie die Welt sich hier nahezu klammheimlich aus diesem seit mehreren Jahrzehnten schwelenden Konflikt heraus hält. Parallelen gibt es hierzu mit Israel und Palästina.

    • Burkhard Koch

      Spricht man mit Vertretern der Polisario, sehen sie Spanien, Italien und Deutschland eher als Freunde und Vermittler in dem Konflikt. Die Gegner werden in Marokko, Frankreich, Saudi-Arabien und V.A.Emirate gesehen.

      • Rolf Schettler

        Ich kann Burkhards reply nach Reisen und Gesprächen in Algerien nur voll unterstreichen.

        Aber auch im westlichen Teil der Westsahara erlebt man, dass Einheimische, mit denen man näher ins Gespräch kommt und die merken, dass man französisch nicht als Muttersprache beherrscht, natürlich nach der Herkunft fragen. Kann man – wie mein Sohn – dann noch ein bißchen spanisch, wird man leicht zu einer „fiesta“ eingeladen und es öffnen sich nicht nur Türen, sondern auch Herzen.

        Für mich war es dabei sehr bemerkenswert, dass Spanisch, die Sprache der ehemaligen Kolonialmacht. heute bei Betroffenen oder ihren Nachkommen ein Synonym für „Sebstbestimmung“ zu werden scheint.

        Hoffentlich können mit dieser Haltung die ideologisch verhärteten Betrachtungsweisen überwunden und die Konflikt-beladene Ist-Situation friedlich gelöst werden.

        Deutschland kann hier auf der Basis der eigenen politischen Historie hilfreiche Unterstützungsarbeit in der Vermittlung leisten.

        …und es wird auch getan!, ….auch, wenn es bis zu einem positiven Ergebnis Jahrzehnte dauert oder dauern kann.

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