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Fort der Fremdenlegionäre in Marokko
Marokko

Fremdenlegion in Marokko

Im 8.Gang zockeln wir dahin. Der Drehzahlmesser steht bei 1400 U/min, die grobstolligen Reifen brummen leise. Die Sonne verstaubt im Westen, Zeit für einen Übernachtungsplatz. Wir durchfahren einen kleinen Ort, südlich von Midelt und finden bald darauf eine weite Schotterebene, die sich zwischen zwei Bergläufen nach Westen erstreckt. „Das ist es doch.“ Kurz darauf drücken die Hydraulikzylinder die Bremsbacken an die Scheiben. Der Steyr steigt durch den Graben und mit dem Tempo eines Mofas rollen wir der Sonne entgegen. Einige Wasserrinnen sind zu queren und hinter einem kleinen Felsen passieren wir zwei dunkelbraune Nomadenzelte.
Noch 1000 Meter, dann sollte die Distanz zur Straße und zu den Nomaden groß genug sein, sodass jeder seine Ruhe genießen kann. Doch recht unvermittelt treffen wir auf eine wenig befahrene Piste, dann hätten wir uns das Geschaukel auch sparen können. Wir folgen der Piste und am Horizont tauchen zwei Türme auf. Da fahren wir hin.

Ein Bauwerk der Fremdenlegion

Ich dachte, uns könne in Marokko nichts mehr überraschen, kennen wir doch jeden Landstrich im Süden recht gut. Doch dann stehen wir vor einem verfallenen Fort im Nichts. Mit dem Kopter fliege ich eine Runde.

Fort der Fremdenlegion in Marokko

Fort der Fremdenlegion in Marokko

Die Bauform lässt auf ein militärisches Gebäude aus der Franzosenzeit schließen, jener Zeit als die Fremdenlegionäre in Marokko stationiert waren (1903 – 1956).

Am nächsten Tag fahren wir zu den Nomaden, lassen uns auf einen Tee einladen und fragen nach dem heute als Schafstall genutzten Fort. Der Alte Nomade bestätigt unsere Vermutung und soweit wir ihn verstehen, wurde das Fort in der Zeit zum Ende des 1. Weltkrieges gebaut.
Später recherchiere ich, dass die Fremdenlegion in der Zeit nach 1918 bis Anfang der 1930er Jahre intensiv mit der Bekämpfung aufständischer Stämme in Marokko beschäftigt war. Mitte der 1920er Jahre erreichten die Auseinandersetzungen im Krieg gegen Abd-el-Krim ihren Höhepunkt.

Bei der Recherche habe ich interessante Infos zu den Bordellen der Fremdenlegion in aller Welt und damals in Meknes gefunden:

http://www.20min.ch/news/dossier/prostitution/story/26666189

Burkhard Koch reiste im Alter von 15 Jahren mit dem Fahrrad und Schlafsack frei durch Deutschland. Die Reiseleidenschaft wurde perfektioniert. Heute reist er ständig mit seiner Frau Sabine und einem Allrad-Lkw. Burkhard Koch schreibt für verschiedene Zeitschriften und Magazine.

This article has 2 comments

  1. Jürgen

    Hey Burkhard, das ist mal wieder eine geile Ecke dort. Da würde ich es einige Tage aushalten. Kannst Du Koordinaten liefern?

  2. Lotfi

    schön,meine Mutter kommt aus Midelt.ich vermisse Marokko sehr.
    Abdelkrim war im norden gegen Spanien.

    Gruss aus Köln
    Lotfi

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