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Kenia
Kapstadt - Kairo

Reise-Infos Kenia

Stand: Dezember 2009

Land und Leute

Kenia ist sehr touristisch, überall im ganzen Land gibt es Nationalparks, wo die zahlreichen ausländischen Touristen ordentlich zur Kasse gebeten werden. (Etwa 13% der Kenianer erzielen ihr Einkommen aus dem Tourismussektor). Natur und Tiere einfach nur so genießen, ohne Eintritt zu zahlen, geht praktisch kaum. Wir hatten das Gefühl, dass in Kenia viele Dinge besser organisiert sind und besser funktionieren als in anderen afrikanischen Ländern. Kenia, vor allem Nairobi, profitiert davon, dass sich in der Hauptstadt die Zentralen der ausländischen Organisationen, Firmen und Botschaften für Ostafrika angesiedelt haben. Es gibt in Nairobi Krankenhäuser europäischen Standards und auch sonst eine gute Infrastruktur (auch außerhalb des Einzugsgebiet von Nairobi) und Kenia hat eine eigene Lebensmittelindustrie, so sind die Preise für Lebensmittel in den gut sortierten Supermärkten okay, ebenfalls die Qualität. (Vorräte bunkern!)
Den Verkehr in Nairobi empfanden wir gar nicht so schlimm, sogar die Wege zu den Botschaften haben wir zum Teil mit dem eigenen Fahrzeug zurückgelegt, kein Problem.

Was könnte man aus diesem Land machen, wenn nicht die sehr hohe Korruption wäre und wenn es nicht regelmäßig während den Wahlen zum Teil sehr heftige und gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Stammesangehörigen gäbe (zuletzt im Dezember 2007).

Visum/Grenzformalitäten

Das Visum ist an der Grenze erhältlich, 25 USD für 3 Monate Aufenthalt. Es gilt für die Länder der EAC (Kenia, Uganda, Tansania, Ruanda) als Multiple-Entry. Man kann z.B. nach Uganda ausreisen und von dort wieder zurück nach Kenia einreisen, gleiches gilt für Tansania. (Am Besten bei Ausstellung des Visum vom Beamten noch mal erklären bzw. bestätigen lassen.)
Einreise von Tansania bei Namanga problemlos, keine Kontrolle. Ausreise bei Illeret (Lake Turkana) nach Äthiopien, s.u. gesonderter Teil.

Roadtax

Hier stellt unser Fahrzeug ein Problem dar, da es weder in die Kategorie privater PKW noch kommerzieller LKW passt. Die Beamten haben diskutiert und uns freundlich erklärt, dass sie gerne Touristen in ihrem Land haben und die Regeln nicht immer so genau befolgen. Deshalb brauchten wir nur 40 USD für einen Monat zu bezahlen (Tarif für private PKW) und durften uns frei im Land bewegen. Wenn man als kommerzieller LKW eingestuft wird, muss man für jeden gefahrenen Kilometer zahlen.

Botschaften/Visa für die Nachbarländer

Wir haben in Nairobi folgende Visa besorgt:
Äthiopien: 3 Monate Gültigkeit vom Ausstellungsdatum, Aufenthalt im Land 2 Monate,  1660 Ksh oder 20 USD, die Gebühren für das Visum müssen bei einer Bank eingezahlt werden (Beleg pro Person), mit diesem Beleg muss man wieder zurück zur Botschaft, 1 Passfoto, 1 Kopie vom Reisepass, 2 Kopien vom Carnet (leere Seite), 2 Kopien vom int. Führerschein, Wartezeit ca. zwei Stunden.

Sudan: Sud. Botschaft, Karbernett-Road, 2 Monate Gültigkeit vom Ausstellungsdatum, 14 Tage Aufenthalt im Land, 4000 Ksh p.P., 2 Passfotos,1 Kopie vom Pass, 1 Kopie vom Carnet, 1 Kopie vom int. Führerschein, Empfehlungsschreiben von der deutschen Botschaft, Wartezeit: ein Tag, Taxifahrt zur Botschaft mit ca. 30 Min. Wartezeit kostet 1.500 Ksh.
Das Empfehlungsschreiben bekommt man bei der Deutschen Botschaft in Nairobi, Riverside-Drive, für eine Gebühr von 20 Euro.

Währung: Kenianische Shilling (Ksh), 1 Euro = 108 Ksh, ATM sind gut verbreitet, max. Betrag sind 40.000 Ksh

Dieselpreis pro Liter: 0,68 €

Übernachtung/Camping

Nairobi: Jungle Junction
deutscher Besitzer, der Treffpunkt für Reisende in Ostafrika schlechthin und somit Infobörse, Camping: 600 Ksh p.P., kleine, nette Campwiese, kostenloser Hotspot, sanitäre Anlagen sind sauber, könnten aber besser ausgestattet sein, Nutzung von Gemeinschaftsräumen und Küche möglich, gute Werkstatt, Waschmaschine, keine „Overlander“
West-Nairobi, Lavington (GPS: S 1° 17.326′ E 36° 45.631′) Zufahrt von Gitanga-Road,
150 m hinter Kreuzung, von Osten kommend rechts in die Amboseli-Road, 2.Tor rechts
Nakumat Supermarkt zu Fuß zu erreichen (15 Min.) (GPS: S 1° 17.920′ E 36° 45.772′)
Ecke Ngong-Road, Gitanga-Road

Alternativ dazu
Upper Hill Campsite, Menengai-Road (GPS: S 1° 18.008′ E 36° 48.698′), die wir aber nicht besucht haben, hier steigen die vielen Overlandtrucks ab.

Nationalparks haben wir in Kenia nicht besucht. Die Nationalparks sind in die Kategorien A – D (D ist am preiswertesten) aufgeteilt. Bsp: Masai Mara, Kategorie A: Eintritt: 60 USD p.P. /Tag (24 Std.) (Studenten zahlen die Hälfte), Fahrzeug 1000 Ksh, LKW bis zu 5000 Ksh, Camping 10 USD p.P. Gute Infos zu den Nationalparks in Ostafrika auf der Seite www.naturetrail.privat.t-online.de.

Ausreise nach Äthiopien über Lake Turkana

Es gibt eigentlich nur einen offiziellen Grenzübergang von Kenia nach Äthiopien. Über Isiolo, Marsabit, Moyale. Die ca. 500 km von Isiolo nach Moyale ist sehr schlechte Piste, mit tiefen Spurrillen und sehr grobem Schotter, bei Regen mit langen Schlammpassagen. Die Strecke galt früher als gefährlich, da oft Überfälle auf die Fahrzeuge stattfanden, daher wurde die Strecke oft nur im Konvoi gefahren, d.h. in zwei Tagesetappen von je ca. 250 km eingeteilt, Übernachtung in Isiolo, Marsabit u. Moyale. Zur Zeit soll es aber relativ ruhig sein, es gibt keine Konvois mehr. Wir haben in Nairobi mehrere Reisende getroffen, die diese Strecke ohne große Probleme gefahren sind.

Alternativ dazu gibt es die Route östlich entlang des Turkana-Sees. Wir haben uns für diese Strecke, wegen den vielen verschiedenen Naturvölkern, denen man auf beiden Seiten begegnet und wegen des Off-Road-Abenteuers, entschieden. Auf kenianischer Seite gibt es keinen Grenzposten, nur einen Polizeiposten in Illeret. Das Carnet muss man sich vorher in Nairobi beim Kenyan Revenue Authority (KRA), Haile Selassie Av, Times Tower, 4th Floor: S 01° 17.410′, E 036° 49.544′ stempeln lassen, was kein Problem darstellte. Den Weg zur Immigration in Nairobi für die Ausreise kann man sich sparen, da man ja noch einige Tage im Land ist und keinen Ausreisestempel bekommt. Beim Polizeiposten in Illeret wird man in ein großes Buch eingetragen, einen Ausreisestempel bekommt man nicht, ist aber kein Problem.
Fährt man die Strecke umgekehrt, müssen die Einreiseformalitäten in Nairobi erledigt werden.
(Immigration Office, Kenyatta Roundabout, Jct. Uhuru Highway, S 01° 17.259′, E 036° 49.122′)

Für die Route ist ein Allrad-Fahrzeug erforderlich. Während der Regenzeit raten wir von dieser Strecke ab, da mehrmals sandige Flussbetten zu durchqueren sind und die Steigung hinter Maralal im Schlamm kaum zu schaffen ist.
Da es ab Maralal bis Konso, also ca. 1000 km über zum Teil sehr schlechte Piste abseits jeglicher Versorgung geht und auch nur sehr wenig Verkehr herrscht (von Baragoi bis Omorate sind uns drei andere Fahrzeuge begegnet), sollte man genügend Vorräte für Treibstoff, Wasser und Lebensmittel mitnehmen. Wir haben von Nairobi bis Omorate 9 Tage benötigt, ca.5 – 7 Tage sollte man auf jeden Fall einkalkulieren. Wasser bekommt man in Maralal, North Horr (kath. Mission) und Loyangalani, auf äthiopischer Seite in Turmi, auf den Campsites. Auf kenianischer Seite ist problemlos Buschcamping möglich, da die gesamte Gegend dünn besiedelt ist. Erst nördlich Illeret, im Grenzgebiet folgen mehrere Siedlungen hintereinander (aufdringliche Leute). Gutes Kartenmaterial für diese Strecke haben wir nicht gefunden. Die Karte vom Reise Know-How Verlag (Word-Mapping-Project) für Äthiopien ist nicht zu gebrauchen. Die Pistenverläufe, Kreuzungen und Kilometerangaben im Gebiet des Omovalley sind völlig falsch eingezeichnet.
Sehr gute Infos zur gesamten Route auch von Kim und Tanja, die diese Strecke von Nord nach Süd gefahren sind und gute Detailkarten mit Kilometerangaben zur Strecke angefertigt haben. (www.hinter-dem-horizont.net)

Von Nairobi gibt es mehrere Strecken, um nach Maralal zu gelangen. Wir sind die direkte Route über Gilgil, Nyahururu, Rumruti gefahren. Die folgenden Kilometer-Angaben sind nur ungefähre Angaben.

Nairobi – Gilgil:  116 km
gute Teerstraße, in Gilgil biegt man bei der Caltex-Tankstelle (Diesel zum normalen Preis, 0,68 €/L.) nach Nyahururu ab.

Gilgil – Nyahururu – Rumuruti – Maralal: 214 km
nach Gilgil schlechte Teerstraße mit vielen Schlaglöchern, ab Rumuruti endet der Teer.
Schlechte, von LKWs ausgefahrene Piste mit vielen Schlaglöchern, in der Regenzeit kann sich der Verkehr stauen, weil die LKWs in den Schlammlöchern feststecken. In Maralal letzte Tankstelle, (Diesel zu 0,82 €/L.) Auf dem Laikipia-Plateau zwischen Kinamba und Kisima viele Zebraherden.

Maralal – Baragoi: 102 km
Sehr schlechte Piste, zum großen Teil felsig, direkt hinter Maralal geht es sehr steil bergauf, bei Regen kaum zu schaffen, weiter über hügeliges Hochland mit Resten von Zederwäldern.
Der Abstecher zum World-Ends-View-Point, wo man einen tiefen Ausblick in das nördliche Riftvalley genießt, lohnt nur bei klarer Sicht. Mittlerweile gibt es dort ein Community-Camp und es wird ein Eintrittsgeld kassiert (ca. 5 USD p.P.) GPS: Abzweig von der Hauptpiste ca. 19 km nördlich von Maralal: N 1° 12.355′ E 36° 36.790′, nach ca. 10 km erreicht man den View-Point N 1° 13.298 E36° 32.477′.

Baragoi – South Horr – Loyangalani: 133 km
Ca. 32 km nördlich von Baragoi wird  die Piste sandiger und somit besser zu befahren. Die Landschaft wird schöner,  in South Horr sieht man viele traditionelle Samburus, der Ort liegt in einem schönen Tal mit dichtem Akazienwald, es gibt ein paar einfache Campsites,
ca. 26 km vor Loyangalani geht die Piste über grobes u. scharfkantiges Vulkangestein hinunter zum Lake Turkana, nur sehr langsames Vorwärtskommen.
In Loyangalani lohnt es sich, einen Führer zu nehmen, der einen durch die Hütten führt und gegen einen vorher auszuhandelnden Preis (ca. 500 Ksh, evtl. auch in USD) kann man ein paar Foto bzw. Filmaufnahmen von den Turkana- oder Rendille-Frauen machen. Wir haben den Führer beim Hotel Bamboo Inn, (N 02° 45.430′ E 36° 43.184′, nach Andrew fragen) angeheuert, Leistung und Bezahlung war okay.

Loyangalani – North-Horr – Illeret
1.Variante: über den Sibiloi-Nationalpark: ca. 281 km
Man verlässt Loyangalani Richtung North-Horr, die Piste ist sehr steinig und schlecht, biegt nach ca. 56 km nach links ab, (N3° 03.623′ E 36° 47.853′) in eine sandige, recht gut zu befahrende Piste, auf der Strecke sieht man Nomaden mit Kamel- und Esel-Herden, nach ca. 40 km, bei N3° 20.710′ E 36° 47.350′ trifft diese „Abkürzung“ auf die Piste, die von North-Horr zum südlichen Karsa-Gate (N 03° 39.414′, E 036° 18.926′) des Sibiloi-NP führt, bis dort noch ca. 80 km.
Eintrittsgebühren: 20 USD p.P./Tag, 2000 Ksh für unseren Deutz (kleine Geländewagen 300 Ksh), Camping im Park 15 USD p.P. Im Norden gibt es kein Gate.

Bis nach Illeret sind es durch den Park ca. 105 km (direkter Weg, nicht über Kobi Fora). Die Piste führt durch mehrere Flussbetten und Senken, bei Regen nur sehr schwer zu befahren.

2. Variante: am Rand des Sibiloi-Nationalpark entlang, ca. 305 km
Steinige Piste von Loyangalani nach North Horr, 90 km, (katholische Mission in North Horr: N 03° 19.410′  E 037° 04.278′), von North Horr über die Oase El Bes (N3° 33.092′ E36° 54.052′) nach Nordosten weiter, die Piste erreicht bei N3° 50.986′ E36° 31.152′ die Parkgrenze, entlang der Grenze geht es nach Norden. Bei der Kreuzung N4° 13.311′ E36° 15.400’mündet von links die Piste aus dem Park ein. Nach ges. 215 km (Angabe grob geschätzt, da wir diese Strecke nicht gefahren sind) erreicht man Illeret, Police Post: N 04° 18.759′, E 036° 13.658′

Im Park gibt es so gut wie nichts zu sehen, die Landschaft ist auch eher langweilig, wir würden nicht noch einmal die Strecke durch den Park wählen, da man sich die Eintrittsgebühren sparen kann, die km auf beiden Strecken sind in etwa die selben. Die Piste außerhalb des Parks soll laut Infos von anderen Reisenden extrem schwierig und steinig sein.

Illeret – Omorate: 80 km
Beim Police Post in Illeret lässt man sich in das große Buch eintragen, einen Ausreisestempel bekommt man hier nicht. Nach 20 km erreicht man den ersten Posten von Äthiopien, N 04° 27.256′, E 036° 13.875′. Der Grenzbeamte hat uns nach einem Schreiben von der kenianischen Polizei gefragt, dieses hatten wir nicht. Für die Strecke nach Omorate haben die Beamten uns einen Soldaten ins Auto gesetzt, Argument, damit wir uns auch ordnungsgemäß in Omorate beim Immigration-Office melden bzw. diesen finden und die Einreiseformalitäten erledigen.
Die Piste führt durch mehrere, große Flussbetten, die zum Teil sehr sandig sind. Bei N 04° 44.896′, E 036° 10.452′ trifft man auf die breite Wellblech-Piste von Turmi nach Omorate. Links ab, nach Omorate sind es noch 20 km. Immigration Office und Zoll: N 04° 48.332′, E 036° 03.052′. Die Grenzabfertigung war korrekt und freundlich, keine Kontrolle des Fahrzeuges. Zu einem schlechten Kurs kann man auf dem Schwarzmarkt USD in Birr tauschen, evtl. gibt es Diesel aus Fässern.

Omorate – Turmi – Key Afer – Konso: 294 km
Die Piste von Omorate nach Turmi ist mehr oder weniger gutes Wellblech, nach Key Afer schlechte Piste, aber problemlos zu befahren, von Key Afer nach Konso wird eine neue Teerstraße gebaut, kurvenreich und steil durchs Gebirge. In Konso gibt es eine Bank und auch eine Tankstelle, die erste auf äthiopischer Seite. In Jinka (von Key Afer 40 km) kann man ebenfalls auf der Bank Geld wechseln und tanken.

Hauptsache unterwegs! Mit dem ersten Sonnenlicht aufwachen, nicht wissen, wem wir heute begegnen und wo wir abends ankommen.

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