Botswana – Die Kalahari
Glück gehabt
In Upington ist das Glück wieder mal auf unserer Seite. Auf der Suche nach einem „wilden“ Übernachtungsplatz fahren wir eine kleine Piste am Elektrozaun des Augrabies Nat. Park entlang. Vielleicht gelingt es uns, für ein paar Tage einen Platz am Oranje zu finden.
Aber der Weg endet bei einer exklusiven Lodge. Der Besitzer ist erstaunt Fremde zu sehen, denn die Touristen werden wohl eingeflogen. „Was sucht ihr hier?“ „Einen Camp-Platz für die Nacht.“ „Wo kommt ihr her?“ „Aus Deutschland.“ „Dann kommt erst mal rein zu einem Kaffee.“ „Naja, wir suchen einen Platz der nicht viel kostet, am besten gar nichts.“ „Da wird sich schon was finden.“
Der Kaffee ist ausgezeichnet, kommt direkt aus einer italienischen Espressomaschine.
„Kommt mal mit, ich zeige euch das Reservat.“ Mit seinem Landcruiser fahren wir zu den schönsten Stellen. „Wo es euch gefällt, könnt ihr mit eurem Laster hinfahren und bleiben, solange ihr wollt.“ Auf dem fast 200 Quadratkilometer großem Gelände können wir uns kaum entscheiden, welcher Platz der schönste ist. Wir bleiben vier Tage und bekommen zum Schluss die Adresse eines Reifenhändlers in Upington.
Und kaum zu glauben, er kann uns gebrauchte Reifen in der passenden Größe besorgen.
„Die Reifen, die ihr da habt, sind ja wirklich schlecht. Was habt ihr dafür bezahlt?“
„Aha, jetzt will er die Basis fürs abzocken wissen,“ denke ich mir.
Statt den bezahlten 4000 Rand sage ich 3000.
„3000 für diese Reifen, das war viel zu viel. Hier, die Reifen kann ich dir für 2.500 geben.“
Die Reifen, die er mir anbietet sind top. Zwei Jahre alt, 90% Profil. Wir schlagen zu und so dürften wir für die nächsten 30.000 Kilometer keine Reifensorgen mehr haben.
Kalahari-Witz
Seit ein paar Wochen sind wir mit Lothar und Marion unterwegs.
Unser Ziel: Die Kalahari, oder besser gesagt, der Kalahari-Gemsbok-Nationalpark, im äußersten Nordwesten Südafrikas an der Grenze zu Botswana und Namibia. Wir wollen gemeinsam nach Mabuasehube, von dort fahren wir entlang der Cutline weiter nach Osten, während Marion und Lothar ihre Reise nach Norden fortsetzen. Die Landschaft ist eine steppenartige Halbwüste. Das Gebiet zwischen den ausgetrockneten Flussbetten von Nossob und Auob wird von den grasbewachsenen Kalahari-Dünen geprägt und soll große Herden mit Tausenden von Streifengnus, Springböcken, Oryx- und Elenantilopen beheimaten.
Wir haben ein Aussichtscamp für zwei Wochen gebucht und sehen tatsächlich zwei Kudus, eine kleine Gruppe Springböcke, einen Oryx und fünf Gnus. Auf der Farm von Moni und Wolfgang ist mehr Wild zu entdecken als hier. Schade um den verfahrenen Diesel.
Die sechsköpfige Burengruppe, der wir hier begegnen ist von der widerlichsten Art. Für ihren fünftägigen Ausflug sind sie gerüstet als wollten sie die Sahara durchqueren. Ihr Proviant besteht aus einem gevierteltem Rind und einigen Kartons mit je sechs Flaschen Brandwein, den sie sich schon frühmorgens reichlich in ihren Kaffee schütten. Fast jeder Satz beginnt oder endet mit „focken Kaffern“ und Südafrika braucht einen starken Mann, einen wie Hitler, der das Problem mit den focken Kaffern löst und wieder für Ordnung sorgt. Währenddessen hat ihr schwarzer „Boy“ den Aufwasch vom Vorabend zu erledigen.
Um noch etwas Wildlife zu erleben, fahren wir in den Nationalpark Pilanesberg in SA, bevor es über Pretoria nach Mosambik geht. Und hier sehen wir Nashörner, Elefanten und auch ein Löwenmännchen rennt fast vor unser Auto.