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Tansania
Kapstadt - Kairo

Reise-Infos Tansania

Stand: November 2009

Land und Leute

Die Amtssprache ist Kisuaheli, sie ist in ganz Ostafrika verbreitet. Dadurch ist die Verständigung nicht immer einfach, weil die Tansanier nicht so gut englisch können. Doch schnell hat man auch ein paar Worte Kisuaheli gelernt. Da ein deutscher Missionar im 19. Jahrhundert die Übertragung des geschriebenen Kisuaheli von arabischen Buchstaben ins lateinische Alphabet vornahm, hat man es als Deutscher leicht bei der Aussprache.
Irgendwie hat man das Gefühl, dass Christen und Moslems, der Anteil in der Bevölkerung hält sich in etwa die Waage, gut miteinander auskommen, vielleicht dadurch bedingt, dass es auf beiden Seiten kaum Fanatismus gibt. In der Regierung war bisher abwechselnd ein Christ und ein Moslem Staatsoberhaupt und Tansania gilt diesbezüglich als positives Beispiel für ganz Ostafrika.
Tansania ist großes, weites Buschland, so genießen wir nach langer Zeit wieder einsames Buschcamping, fernab von Ortschaften. Nationalparks, wie z.B. die berühmte Serengeti, haben wir nicht besucht, da uns Eintritt und Übernachtung zu teuer waren.
Trotz der hohen Einnahmen aus dem Tourismus (in den Game-Reserves auch Jagdtourismus) lebt der überwiegende Teil der Bevölkerung in Armut. Im ganzen Land sind viele internationale Hilfsorganisationen tätig, aber man sieht leider nicht, wo das viele Geld hin geht.

Visum/Grenzformalitäten

Das Visum gibt es an der Grenze, 50 USD, gültig für drei Monate. Es gilt für die Länder der EAC (Kenia, Uganda, Tansania, Ruanda) als Multiple-Entry. D.h. lt. Erläuterung des Beamten an der Grenze kann man z.B. nach Kenia oder Ruanda (für die Länder benötigt man natürlich auch ein Visum, welches an der Grenze erhältlich ist) ausreisen und vom gleichen Land wieder zurück nach Tansania reisen. Was nicht geht ist, nach Kenia ausreisen und über Uganda und Ruanda wieder nach Tansania einreisen, dann braucht man für Tansania wieder ein neues Visum.
Einreise von Malawi bei Tukuyu war zügig und problemlos, wenig bis keine Kontrolle.
Ausreise bei Namanga nach Kenia, keine Kontrolle.

Roadtax

Alle Fahrzeuge müssen bei der Einreise eine Roadtax zahlen. Für kleine, private Fahrzeuge sind das 20 USD (gültig für einen Monat) plus 5 USD (gültig für drei Monate). LKWs zahlen 100 USD plus 5 USD. Diese Regelung gilt allerdings nur für kommerzielle LKWs. Wir haben nach dem offiziellen Papier gefragt, wo genau festgelegt ist, welche Gebühren zu zahlen sind. Auf dieser Gebührenordnung wird nach kommerziellen und privaten Fahrzeugen unterschieden. Wir haben den Beamte davon überzeugen können, dass wir einen privaten LKW haben und somit nur die 20 USD plus 5 USD gezahlt. Bei der Ausreise mussten wir noch mal nachzahlen, da wir 7 Wochen im Land waren. Der Beamte hat sich unsere Quittung angesehen und behauptet, sein Kollege hätte bei der Ausstellung einen Fehler gemacht, wir hätten 100 USD zu zahlen, weil wir einen LKW haben. Nach längerer Diskussion wieder mit dem Argument privat/kommerziell und Verlangen nach der Gebührenordnung haben wir wieder nur 20 USD gezahlt.

Botschaften/Visa für die Nachbarländer

In Dar es Salaam haben wir uns das Visum für Ägypten besorgt, Gardenroad, zu Fuß vom YWCA zu erreichen. Normalerweise wird nur ein Visum ausgestellt, welches 3 Monate Gültigkeit bis zur Einreise hat. Wir haben ausnahmsweise ein 5 Monate gültiges Visum bekommen, 3 Monate Aufenthalt im Land. Kosten: 14.500 Tsh (7,25 €), Wartezeit: ein Tag

Auf der Botschaft vom Sudan sind wir abgewiesen worden, da wir noch zu weit weg seien. Wir sollen das Visum in Addis Abeba beantragen. Auf Nachfrage hätte ein Touristenvisum min. 4 Wochen Wartezeit erfordert, da der Visumantrag nach Khartum geschickt wird.

Straßenverhältnisse/Verkehr

Gefahrene Route: Tukuyu – Uyole – Makambako – Iringa – Mikumi – Chalinze – Dar es Salaam – Bagamoyo – Msata – Serega – Muheza – Boza – Tanga – Korogwe – Lushoto – Same – Moshi – Arusha

Auf dem Tan-Zam-Highway, der Hauptverbindungsroute von Sambia/Malawi nach Dar es Salaam herrscht viel Verkehr. Vor allem die Überlandbusse fahren wie die Helldriver, dadurch ist die Strecke sehr gefährlich. Die Teerdecke ist mal mehr, mal weniger gut, teils mit tiefen Spurrillen und Schlaglöchern durchsetzt. Es gibt im ganzen Land jede Menge Speedbraker, vor allem in den langen Ortsdurchfahrten, die nicht immer gut gekennzeichnet sind.

Polizeikontrollen

Die Verkehrspolizisten sind sehr präsent auf den Straßen und schon von weitem an ihren weißen Uniformen zu erkennen. Uns haben sie meistens durch gewunken, selten mussten wir anhalten, wenn dann nur für einen kurzen Smalltalk. Allerdings haben wir uns auch genau an die Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten, da wir durch andere Reisende vorgewarnt waren. Tatsächlich ist hier Vorsicht geboten, denn einige Polizisten sind mit Radarpistolen ausgestattet. In vielen langen Ortsdurchfahrten gilt 30 km/h, auch oft bei steilen, kurvigen Abfahrten ins Tal.

Währung

Tansanische Shilling (Tsh), 1 Euro = 1.950 Tsh
Geldtausch Euro in Shilling ist in den meisten Banken der größeren Ortschaften möglich. Auch ATM sind mittlerweile gut verbreitet. Den Eintritt in die Nationalparks muss mit USD gezahlt werden, einen entsprechenden Vorrat an USD sollte man dabei haben. In Dar es Salaam ist es bei den kleinen Wechsel-Büros kein Problem, Euro in USD zu einem guten Kurs einzutauschen. In den meisten Hotels/Campsites kann man entweder mit Tsh oder USD zahlen.

Dieselpreis pro Liter: am preiswertesten in Dar es Salaam: ca. 0,68 €, sonst ca. 0,74 €.

Übernachtung/Camping

Buschcamping ist oft problemlos möglich, da weite Gebiete dünn besiedelt sind, so haben wir nur wenige Campingplätze genutzt. Der übliche Preis für Camping beträgt ca. 5.000 – 6.000 Shilling pro Person oder die etwas teureren 5 USD pro Person.

Umgebung von Iringa:
Kisolanza-Farm (Old Farm House) ca. 50 km südlich von Iringa am Tan-Zam Highway, schöner Platz im Wald gelegen, 5.200 Tsh p.P., Essen und Getränke im Restaurant sowie die Farmprodukte sind zu teuer. Management und Service könnte besser sein.
(GPS: S 08° 08,742′ E 35° 24,733′)

Isimilia-Schlucht, ca. 20 km südlich von Iringa, Ausgrabungsstätte von alten Steinwerkzeugen (bis zu 60.000 Jahre alt), viel interessanter ist die Schlucht mit ihren bizzaren Erdsäulen, die sich talaufwärts anschließt. An der Straße nur sehr schlecht ausgeschildert, Eintritt (ohne Quittung): 3.000 Tsh p.P. (GPS: S 07° 53,784′ E 35° 36,280′)

Dar es Salaam

Bewachter Parkplatz, um das Fahrzeug während eines Aufenthaltes auf Sansibar abzustellen beim YWCA, Maktaba Road (GPS: S 06° 48,840′ E 39° 17,280′), man muss mind. für eine Nacht ein Zimmer nehmen, Doppelzimmer mit Bad: 25.000 Tsh (15 €), Parkplatzgebühr: 2000 Tsh (1 €) pro Tag, von hier kann man zu Fuß zum Hafen laufen, wo die Fähre nach Sansibar ablegt (ca. 500 m).

Die Camps an der South-Beach, (Mikadi-Beach oder Sunrise-Beach Resort) haben wir nicht besucht, da die Magogoni-Fähre (tgl. 5 – 23 Uhr) für unseren Deutz 20.000 Tsh (10 €) kosten sollte. PKWs kosten ca. 800 Tsh. Von anderen Touristen haben wir gehört, dass es im Sunrise-Beach-Resort ein Sicherheitsproblem gibt, mehrere Leute sind bestohlen worden.

Silver-Sands Beach Resort, ca. 20 km nördlich von Dar es Salaam an der Bagamoyo-Road, Camp ist insgesamt etwas runtergekommen aber für eine Nacht okay, 6000 Tsh p.P. (GPS: S 06° 39,295′ E 39° 12,734′)

Beim Silver-Sands und beim Sunrise-Beach besteht auch die Möglichkeit, sein Fahrzeug während des Aufenthaltes in Sansibar abzustellen.

Bagamoyo:
Von Bagamoyo waren wir nicht sonderlich beeindruckt, von den alten deutschen Kolonialgebäuden ist nicht mehr viel übrig, das Badeco-Hotel/Camp wurde vor ein paar Jahren aufgegeben und in der Travellers Lode sollte Camping 12 USD p.P. kosten. Der Strandabschnitt bei Bagamoyo lädt nicht zum baden ein.

Nord-Küste

Peponi-Beach-Resort, ca. 28 km südlich von Tanga, Zufahrt entweder von Tanga oder in Muheza auf die Piste Richtung Süd-Ost (Schild: Pangani) abbiegen.
Schön angelegtes Resort mit Bandas und schattigem Campingplatz am Strand (4 USD p.P.), gute sanitäre Einrichtungen, Preisleistungsverhältnis für Getränke u. Essen im Restaurant ist okay. Es werden Dhau-Fahrten zum Schnorcheln für einen günstigen Preis angeboten.
Der Besitzer Denis organisiert auch Mitfahrgelegenheiten auf Dhaus, die von Pangani (ca. 20   km südlich) nach Sansibar aufbrechen (Überfahrt dauert ca. 4 – 6 Std.) und in Nungwi (Nordstrand) an Land gehen. Die Dhau nach Sansibar kostet 120 USD, geteilt durch die Anzahl der Personen, (ca. 8 – 10 Pers.) die mitfahren. Das Auto kann während der Zeit kostenlos oder gegen geringe Gebühr im Resort abgestellt werden.
Nebenan im Capricorn-Resort gibt es einen Hotspot, jedoch sehr langsam und teuer.

Usambara-Berge

Sehr zu empfehlen ist eine Fahrt in die Usambara-Berge, eine gute, kurvenreiche Piste (nicht während der großen Regenzeit im Frühjahr) startet ein paar km südlich von Korogwe (GPS:5° 09,845′ E 38° 27,729′) die über Bumbuli (GPS: 4° 52,085′ E 38° 27,919′) ca. 95 km durch die schöne Bergwelt führt und bei Soni (GPS: 4° 50,791′ E 38° 22,022′) auf die schmale Teerstraße trifft, die von der Hauptstraße nach Lushoto führt. Campingmöglichkeiten bei der Irente-Farm, 5000 Tsh p.P. (GPS: S 04° 47,622′ E 38° 15,932′) ca. 6 km von Lushoto, mäßige Sanitäreinrichtungen, kleine Campingwiese, oder direkt beim Irente-Viewpoint, ca. 500 m weiter.

Moshi/Kilimanjaro:
Moshi selbst bietet keine nennenswerte Campsite, doch vom Honey Badger Restcamp, ca. 5 km östl. von Moshi kann man den Kilimanjaro sehen, bzw. wenn man ca. 50 m raus aufs Feld läuft, hat man einen sehr schönen Blick, beste Chancen am frühen Morgen, bevor der Berg sich für den Rest des Tages in dicke Wolken einhüllt. Camping kostet 5 USD p.P., schlechte sanitäre Anlagen, (GPS: S 03° 21,055′ E 37° 23,020′)

Nationalparks

Wir haben in Tansania keine Nationalparks besucht, da uns der Eintritt zu teuer war. Beispiel: in der Serengeti kostet der Eintritt für zwei Personen (60 USD) und unser Fahrzeug (150 USD) mit einer Nacht auf der Campsite (40 USD) für 24 Std. zusammen 250 USD. Mit kleinen Fahrzeugen kommt man preiswerter weg. Gute Infos zu den Nationalparks in Ostafrika auf der Seite www.naturetrail.privat.t-online.de.

Sansibar

Der Besuch Sansibars war für uns sehr lohnenswert, wir haben uns drei Tage in Stone-Town aufgehalten und sehr wohl gefühlt. Die Orientierung in der Altstadt ist nicht einfach, da die engen verwinkelten Gassen alle gleich aussehen, doch richtig verlaufen kann man sich nicht, da man entweder auf der Creek-Road beim Markt und dem Dalla Dalla-Busbahnhof rauskommt oder am Meer. Die Sansibaris haben erkannt, dass der Tourismus für sie eine gute Einkommensquelle ist. Sie waren immer freundlich und fotografieren und filmen war kein Problem, wenn man vorher gefragt hat. Den Sonnenuntergang genießt man am besten von der Terrasse des Africa-House-Hotel und abends sollte man die tolle Atmosphäre im Forodhani Garden nicht verpassen und von den leckeren Grillspießen mit frischem Fladenbrot probieren. Auch in der späten Nacht sind wir vom Meer aus wieder zurück durch die Altstadt gelaufen und sicher bei unserem Gästehaus angekommen.

Schnellster und einfachster Weg, nach Sansibar (Stone-Town) zu kommen, ist mit der Schnellfähre von Dar es Salaam (90 Min.), Kosten: 30 USD p.P., einfache Fahrt plus 5 USD Hafengebühr, gesamt für 2 Pers. Hin u. Rück also 140 USD. Abfahrt 3 x täglich, erste Fähre morgens um 7:15 Uhr. Für die Rückfahrt kann ein open-return-ticket gekauft werden, so kann man sich offen lassen, an welchem Tag man zurückfährt. Man sollte sich das Ticket möglichst am Vortag schon im Hafen besorgen. Möglichkeiten, sein Auto während des Aufenthaltes auf Sansibar sicher unterzustellen siehe unter Dar Es Salaam.

Eine weitere Möglichkeit ist, mit einer Dhau von Pangani aus nach Sansibar an die Nordküste zu segeln. Infos siehe bei Peponi-Beach-Resort. Allerdings muss man dann von dort mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Taxi die ca. 50 km bis Stone-Town fahren und mit der Fähre wieder nach Dar es Salaam aufs Festland.

Bei der Einreise muss man ein Formular ausfüllen und bekommt einen Stempel in den Pass. Sobald man den Hafenbereich verlässt, wird man direkt von „Schleppern“ umringt, die einen den Weg zu einem der vielen Gäste-Häuser zeigen wollen. Von den Gästehäusern bekommen diese eine Provision, die natürlich auf den Übernachtungspreis aufgeschlagen wird. Die Schlepper sind sehr hartnäckig, man hat kaum Chancen, sie los zu werden.

Preiswerte Gästehäuser in der Altstadt, ruhige Lage:
Flamingo oder Jambo, beide ca. 25 USD für ein Doppelzimmer mit Bad.

Hauptsache unterwegs! Mit dem ersten Sonnenlicht aufwachen, nicht wissen, wem wir heute begegnen und wo wir abends ankommen.

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