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Lost Place in Marokko
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Lost Place in Marokko – Blei-Minen bei Midelt

Die aufgegebenen Blei-Minen bei Midelt sind ein schöner Lost Place in Marokko, der für Fotografen einige interessante Industrieanlagen bietet. Das Areal, nur wenige Kilometer östlich der Stadt Midelt, ist auch mit „normalen“ Fahrzeugen erreichbar, Allradantrieb ist nicht erforderlich. Die einspurige Asphaltstrecke führt durch eine schöne Schlucht, die Brücken sind auf 15 t Gewicht begrenzt.

Brücke in Marokko

Auf dem Weg zu einem Lost Place in Marokko

Nach etwa 25 km ab Midelt finden sich die ehemaligen Verlade- und Sortieranlagen, sowie einige Häuser der ehemaligen Minenarbeiter.
Viele Stollen haben hier ihren Eingang und sind offen. Für die Erkundung ist ein starke Lichtquelle erforderlich und der Sicherheit wegen sollte man diese Exkursionen nur zu zweit unternehmen und eine weitere Person am Ausgang positionieren oder zumindest jemanden informieren, wenn man in die Unterwelt absteigt.

Teile der alten Blei-Mine bei Midelt

Heute leben einige Männer in den baufälligen Häusern und versuchen mit dem illegalen Abbau der restlichen Vorkommen an Mineralien zu überleben. Sie sind auch gerne bereit, Fotografen oder Besucher in die Stollen zu begleiten (Gage unbedingt vorher vereinbaren) und bieten aufgrund ihrer Ortskenntnis ein höheres Maß an Sicherheit.
Die Piste windet sich aus dem Tal und oberhalb findet sich eine verlassene Arbeitersiedlung. Die Geisterstadt ist menschenleer. In den Häusern gibt es nichts zu entdecken. Türen, Lichtschalter und Elektroleitungen sind aus den Wänden gerissen und genau wie die Blechdächer mitgenommen worden. Aber für den Lost-Place Fotografen bieten die Ruinen ein paar schöne Motive.

Verlassen und verfallen präsentiert sich heute die ehemalige Arbeitersiedlung der Blei Mine bei Midelt

Historie des Lost Place in Marokko

In den Abbaugebieten bei Mibladen und Ahouli (oder Aouli) wurde seit 1926 von den Franzosen Bleierz gefördert. 1970 wurde der Abbaubetrieb eingestellt und seit dem verfallen die Anlagen.  Das Erz wurde zwar hauptsächlich im Tagebau gefördert, dennoch wurde in der Zeit über 600 Stollen in den Berg getrieben. Fördertürme, die heute noch stehen und teils illegal betrieben werden, brachten das Bleierz aus bis zu 80 Meter Tiefe nach oben.
1.500 Arbeiter waren zur französischen Kolonialzeit hier beschäftigt. Das Management und die Aufsicht der Arbeiter erfolgte ausschließlich durch Franzosen. Das abgebaute Blei wurde per LKW direkt zum Hafen von Casablanca für den Export transportiert.
Um die Minen zu betreiben wurde hier im Jahr 1928 das erste Kraftwerk Marokkos gebaut.

Hier spricht der Geologe

„Mibladen ist eine carbonatgebundene MVT-Blei-Baryt-Lagerstätte in den liassischen und cretazäischen Überdeckungen des Kalkstein-Dolomitgestein-Grundgebirges. Der Großteil der Galenit-Baryt-Erze kommt imprägniert vor. Die Mineralisation ist diskontinuierlich. Die Erzanreicherungen in den liassischen Einheiten verteilen sich über ca. 15 km in zwei übereinanderliegenden Horizonten, welche zwei stratigraphischen Niveaus entsprechen.“

Traumplätze

Für die Rückfahrt bietet sich die Fahrt nach Zaida an. So fährt man die Schluchtstrecke nicht doppelt, sondern einen Rundkurs der durch weiteres Bergbaugebiet führt. Aufgegebene Minen erkennt man an den stehen gebliebenen Fördertürmen, die im Wüstenklima nur langsam dahinrosten. Der Stausee Moulouya bietet zudem eine schöne Möglichkeit für ein Camp mit herrlicher Aussicht auf die Ausläufer des Atlasgebirges, welche bis ins Frühjahr schneebedeckt sind.

Der ideale Platz um einfach mal nichts zu tun.

Wo findet man den Lost Place in Marokko?

Im kostenlosen Download befindet sich der Track im gpx-Format zum Importieren ins Navigationsgerät. Durch Betätigen des Download Link wird ein Zip-Ordner heruntergeladen. Nach dem Entpacken befinden sich die o.g. Datei auf deinem Computer.

Download GPS-Daten – Minen bei Midelt

Mit nahezu allen GPS-Geräten wird eine einfache Navigationssoftware ausgeliefert (beispielsweise bei Garmin die Software BaseCamp), die den Import/Export von Dateien im gpx-Format via USB-Kabel ermöglicht. 

Die zur Verfügung gestellten Daten sind nur für deinen privaten Gebrauch. Eine Veröffentlichung auf anderen Seiten oder ein Verkauf der Daten in jeder Form ist nicht gestattet.


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Burkhard Koch reiste im Alter von 15 Jahren mit dem Fahrrad und Schlafsack frei durch Deutschland. Die Reiseleidenschaft wurde perfektioniert. Heute reist er ständig mit seiner Frau Sabine und einem Allrad-Lkw. Burkhard Koch schreibt für verschiedene Zeitschriften und Magazine.

This article has 3 comments

  1. Markus neiert

    Moin,
    Ja das ist faszinierend dort.
    Da war ich schon mehrfach,ich habe Freunde dort,die Mineralien schürfen.zum Teil Blei dort in der Mine,sonst in mbladene und Umgebung alles mögliche. Alles unter abenteuerlichen Bedingungen. Jetzt ändert sich das alles dort,weil EdF dort riesigen Photovoltaik Anlagen baut.

  2. Cordula

    Danke für den Tipp für diese Tour. Wir kamen vom Norden und haben zuerst am Stausee übernachtet, bevor wir zu der aufgegebenen Siedlung und durch das Tal mit den Minen gefahren sind.
    lg
    Cordy

  3. Stefan Wolpmann

    Hey ihr Beiden,
    Ich bin mal wieder begeistert von den tollen Fotos. Waren erst im September letzten Jahres wieder für fünf Wochen im Land unterwegs. Gestern ward ihr wohl der Zeit voraus 😉
    Beste Grüße aus dem kühlen Norden der Republik sendet Stefan

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