Toyo Open Country – MT-Reifen für Land Rover Defender
Wir fahren den Toyo Open Country als MT-Reifen auf unserem Land Rover Defender. Warum wir uns für den Toyo Open Country entschieden haben, dazu habe ich schon etwas geschrieben. Offroad Reifen für Land Rover Defender
Inzwischen sind wir etwas mehr als 40.000 km mit dem Reifen gefahren und werden in E-Mails immer wieder gefragt, wie zufrieden wir mit dem Offroad-Reifen sind und ob wir ihn wieder nehmen würden.
Reifen, gerade Offroad-Reifen sind immer ein Kompromiss. Sie sollen gute Performence im Gelände, egal ob Sand, Schlamm oder Geröll bringen, aber auch auf Asphalt leise laufen, eine hohe Laufleistung haben und bei Regen kurze Bremswege und stabile Kurvenfahrten ermöglichen.
Bei dem Toyo Open Country MT (MUD-Terrain) ist der Kompromiss meiner Meinung nach gut gelungen. Man kommt in allen Situationen mit ihm zu recht. Man könnte es aber auch anders ausdrücken, er kann nichts wirklich 100% gut.
Auf schlammigen Wald- und Wiesenwegen kommt er schnell an seine Grenzen, dies haben wir in Rumänien mehrfach erlebt. Hier hätte ich mir einen griffigeren Reifen mit gröberem Profil gewünscht. Der BFGoodrich KM3 wird hier vielleicht besser sein und natürlich Stollenreifen wie der MV Extrem erst recht.
Wäre ich Reiseveranstalter in Rumänien oder Sibirien, würde ich mir nicht den Toyo Open Country MT kaufen.
Im Sand sind wir den Reifen kaum gefahren. in Griechenland mal ein Stück am Sandstrand mit reduziertem Luftdruck. Obwohl unser Defender reisefertig mit 2,9 t relativ schwer ist, kam der Reifen mit dem Gewicht im Sand relativ gut zurecht. Klar, in der Dimension 255/85R16 ist sein Durchmesser auch relativ groß, was im Sand einer der entscheidenden Faktoren ist. Aber natürlich wäre auch hier ein reiner Sandreifen dem Toyo überlegen.
Die Reifen sind jetzt 3 Jahre montiert und haben ziemlich genau 40.000 km gelaufen. Sie waren immer an der gleichen Radposition, ich habe sie nicht diagonal getauscht und das Ersatzrad war auch nicht in einen Reifenumlauf eingebunden. Die Vorderräder haben noch 3 mm Profil, die Hinterräder etwa 5 mm. Ich denke, man könnte den Reifen noch rund 10.000 km im Sommer fahren, so dass man von einer Gesamtlaufleistung von rund 50.000 km aus gehen kann.
Auf der Sommertour in Griechenland, in Spanien und auf den alten Militärstraßen der Westalpen gab es keine einzige Situation, in der der Reifen an seine Grenzen kam. Auf der langen Autobahnfahrt empfand ich ihn angenehm ruhig und leise, klar wird er nie so leise wie ein AT-Reifen sein. Auf regennasser Fahrbahn hatte ich nie das Gefühl den Reifen beim Bremsen oder in schnellen Kurven zu überfordern. Da bin ich mit dem Pirelli PS22, den wir auf unserem Steyr 12M18 montiert haben, ein Stollenreifen ohne Lamellen, deutlich konzentrierter und vorsichtiger unterwegs.
Und im Schnee und Eis sollte sich die Lamellenanordnung des Toyo erst recht positiv bemerkbar machen.
Im nächsten Frühjahr steht für uns ein Neukauf von Reifen an, da die nächste Sommertour etwa 15-18.000 km betragen wird.
Die geplante Reise geht über den Balkan, die Türkei nach Georgien und weiter gen Norden über Russland, Ukraine und Polen. Da wir auf dieser Reise wahrscheinlich einen hohen Asphaltanteil haben werden und die Reise im Sommer auf der Nordhalbkugel statt findet, wir also mit wenig Schlammstrecken rechnen, werde ich wieder den Toyo Open Country nehmen, sofern sich das Preisgefüge innerhalb der MT-Reifen nicht ändert. Heißt, sofern es den Toyo Open Country MT für um die 125,- Euro gibt und der BFGoodrich KM3 rund 100,- Euro teurer ist.