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Allrad-Technik und Tipps

„Bog out“ – Bergetool aus Australien jetzt auch in Deutschland

Australien gilt als die Offroad-Nation, aber wer mal länger dort offroad unterwegs war weiß, auch die Australier kochen nur mit Wasser. Wenn man ihre Fahrkünste  auf Fraser Island oder auf dem Old Telegraph Track beobachtet, weiß man, woher der Ausdruck „Oh my goodness“ kommt.
Aber eines muss man den Australiern lassen, aufgrund ihrer Fahrkünste haben sie Erfahrungen im Fahrzeug bergen und auf dem Gebiet sind sie echt erfinderisch.

Bushcamper in Farbe: So muss ein Land Cruiser aussehen

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Als wir 2012 für zwei Jahre in Australien unterwegs waren, habe ich in einigen Ausrüstungsläden das Bergetool „Bog Out“ gesehen, jene „Strickleiter“ mit der man sich angeblich selbst aus Morast und Schlamm befreien kann. Geglaubt habe ich es nicht, habe stattdessen unseren HZJ-78 mit besserem Fahrwerk, MT-Bereifung und Sperren ausgerüstet. 

Bog Out bei PWS-Offroad

Auf dem Firmengelände der PWS-Offroad GmbH stellen wir regelmäßig unseren Steyr ab, wenn wir mit dem Lila-Defender unterwegs sind. Natürlich gehört zum Kaffeetrinken auch immer ein Gang durch den Showroom dazu. Und diesmal staunte ich nicht schlecht, da liegt das australische Bog Out Bergetool im Scheinwerferspot.
„Wo habt ihr das denn her?“
„Wir sind der Generalimporteur für Europa.“
„Ach.“
So richtig weiß ich nicht, was ich davon halten soll, schiele rüber zur Seilwinde, den TRED-Boards und den 100% Sperren, die ebenfalls im Rampenlicht stehen und eher meine Welt sind. Aus der Lounge klingt das Zischen des Kaffeeautomaten zu uns herüber, erst mal einen ordentlichen Kaffee.

Später im Wald, zuhause in unserem Steyr, schaue ich mir australische Videos an, die das Bog Out Tool nutzen. Die Videos sind beeindruckend, insbesondere das, in dem der HZJ im weichen Sand eines Bachbetts steht. Hier mal der Link: https://youtu.be/ZyFQH5Mb8as. Die Bergesituation kenne ich aus eigener Erfahrung und ohne zweites Fahrzeug, ohne Winch und ohne Sandboards wäre sie kaum zu schaffen. Mit den Bog Out Tool geht es ganz einfach. Einen sehr guten Anwendungsbericht hat Roger von Wohnkabinen-online geschrieben. Da kann ich mir das Schreiben sparen und verlinke mal auf seine Seite: https://wohnkabinen.online/rettungstool/

Meine Meinung:

Toyota Land Cruiser HZJ 78

Auf dem Mount Pinnibar

Für richtig harten Offroadeinsatz mit dem Defender bleibe ich bei meinen bewährten Tools, die aus einer stabilen Schaufel, großen Rädern, TRED-Boards, Seilwinde, Längs- und Quersperren und vor allem Luft ablassen besteht. Der Vorteil der stabilen Nylon-Strickleiter ist im Vergleich zu meinem Setup sicher das deutlich geringere Gewicht und die geringeren Kosten. Wobei Schaufel, Maxtrax oder TRED-Boards wird man sowieso immer in einem Geländewagen dabei haben.

Meine Kaufempfehlung:

Wer nur gelegentlich offroad unterwegs ist und wer weder Seilwinde oder Greifzug dabei hat, für den ist es eine sinnvolle und vor allem mit 3,5 kg leichte Alternative. Das geringe Gewicht ermöglicht es auch, dass Tool immer an Bord zu haben, auch wenn man mit dem Geländewagen nicht voll ausgerüstet unterwegs sein will.
Im Vergleich zu einer Seilwinde auch deutlich preiswerter, wenn man Einbau und Geräteträgerstoßstange mit rechnet. Mir scheint das Bog Out Tool ideal für Camper-Vans, bei denen offroad nicht im Vordergrund steht, die aber dennoch mal auf einen Sandstrand oder eine nasse Wiese fahren und sich zur Not selbst befreien wollen.
Wenn das Fahrzeug über keine Achssperren verfügt, würde ich das Twin-Set nehmen. Auf jeden Fall würde ich IMMER das Set nehmen, in dem Softschäkel und Verlängerungsseile enthalten sind. Und als Mann der Vorsicht würde ich zusätzlich ein Nylon-Verlängerungsseil dabei haben, denn wie bei einer Seilwinde braucht man einen Ankerpunkt und der ist fast immer weiter weg als man meint.

Das original Bog Out Bergetool gibt es hier:
pws-offroad-4×4/Bergetool

Burkhard Koch reiste im Alter von 15 Jahren mit dem Fahrrad und Schlafsack frei durch Deutschland. Die Reiseleidenschaft wurde perfektioniert. Heute reist er ständig mit seiner Frau Sabine und einem Allrad-Lkw. Burkhard Koch schreibt für verschiedene Zeitschriften und Magazine.

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