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Reiseapotheke
Reise-Infos Allgemein

Die Reiseapotheke

Welche Medikamente nehme ich mit auf eine Fernreise?
Grundsätzlich gibt es in jedem Land der Welt gut sortierte Apotheken, auch in den Entwicklungsländern. Als Individualreisender ist man aber oft in entlegenen Gebieten unterwegs, und bewegt sich weit weg von Ballungsräumen. Dort ist medizinische Versorgung deutlich schlechter. Deshalb macht es Sinn, sich zuhause eine Reiseapotheke zusammenzustellen, um im Notfall auch mitten in der Wüste eine Erstbehandlung selbst vornehmen zu können.

Wirksstoffliste

Eine Liste mit den gebräuchlichsten Medikamenten unterwegs zur Hand zu haben, die neben dem Namen auch den Wirkstoff enthält, ist wichtig. Sagt man dem Apotheker in Ouagadogou den Wirkstoff, wird er das passende Medikament aus seinem Sortiment raussuchen können.

Medikamentenfälschungen

Aufpassen sollte man bei Medikamentenfälschungen, die in Asien und Afrika mehr verbreitet sind, als man denkt. Tablettenfälschungen enthalten nicht den wichtigen Wirkstoff, was zu gefährlichen Komplikationen führen kann. Deshalb unterwegs Medikamente nur in einer seriösen Apotheke kaufen, oder noch besser, eine Grundausstattung von zuhause mitnehmen.
Viele Online-Apotheken bieten einen guten Service, so kann man zuhause in Ruhe die selbst zusammengestellte Liste abarbeiten und sich über verschiedene Medikamente, deren Zusammensetzung, Wirkung und Nebenwirkungen informieren. 

Um herauszufinden, welche Medikamente nun in eine Reiseapotheke gehören, muss man sich erst einmal klar machen, welche Gesundheit gefährdende Gefahren unterwegs lauern.

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Magen-Darm-Erkrankungen

An erste Stelle stehen da natürlich Durchfallerkrankungen jeglicher Art. Hat man nur leichten Durchfall, ist dies mit einer Drei-Tage-Diät, bei der man sich hauptsächlich von Zwieback, Keksen und evtl. Bananen ernährt, getan. Wichtig ist es, den Elektrolythaushalt mit entsprechenden Getränken auszugleichen. Dafür gibt es in der Apotheke Elektrolytmittel in Pulverform. Im Notfall kann man sich auch aus einer Wasser-Salz-Zuckerlösung selbst so ein Getränk herstellen. Das bekannte Durchfallmedikament Imodium (Wirkstoff: Loperamid) sollte man nur dann einnehmen, wenn man schnell Ruhe im Darm braucht, weil es die Situation gerade erfordert. Raus müssen die üblen Bakterien aber dennoch, durch die Einnahme der Tabletten braucht es länger, um die Darmtätigkeit wieder in ein gesundes Maß zu bringen. Ein Stuhlgang kann dann auch nach Wochen noch mit heftigen Bauchschmerzen einhergehen.

Amöbenruhr

Hat man sich eine Amöbenruhr oder eine Lebensmittelvergiftung eingefangen, in der Regel durch verschmutzte, roh verzehrte Lebensmittel oder verseuchtes Wasser, hilft nur noch ein starkes Antibiotikum. Unbedingt sollte ein Arzt aufgesucht werden, damit dieser das passende Antibiotikum verschreiben kann. Eine Selbstmedikation mit einem Breitbandantibiotikum wie beispielsweise Bactrim (Wirkstoff: Cotrimoxazol) sollte man nur durchführen, wenn ein Arzt oder Krankenhaus nicht in den nächsten Tagen erreichbar ist.
Vorbeugung ist natürlich die beste Medizin : In den Ländern, wo der Hygienestandard nicht dem unsrigen entspricht, bestellt man in Restaurants bzw. Garküchen nur gekochte oder frittierte Sachen, grüner Salat oder Tomatensalat ist tabu. Auf Eiswürfel in der Cola oder Speiseeis wird verzichtet. In der eigenen Küche lautet bei der Zubereitung von Obst und Gemüse die sichere Regel: „Cook it, peel it or forget it.“ Sind die auf dem Markt gekauften Tomaten schon weich und eingedrückt, sollte man sie nicht mehr als Salat verwenden. Dass Fleisch, egal ob Huhn, Schwein oder Rind immer durchgegart bzw. durchgebraten und auch Fisch nicht roh verzehrt wird, versteht sich von selbst.

Malaria

Die größte Angst haben viele Fernreisende vor einer Malariainfektion, dabei ist bei umfangreicher Information und passenden Medikamenten das Risiko kalkulierbar. Ist man mehrere Monate oder länger in Malaria gefährdeten Ländern unterwegs, ist eine Prophylaxe wenig sinnvoll, da die Tabletten starke Nebenwirkungen aufweisen können und die Leber auf Dauer belasten. Ein Standby Medikament wie z.B. Riamet (Wirkstoffe: Artemether/Lumefantrin oder Malarone (Wirkstoffe: Atovaqoun/Proguanil) gehört auf jeden Fall an Bord um bei beginnendem Fieber schnell handeln zu können. Vor der Reise ist eine Beratung durch einen Tropenmediziner unbedingt zu empfehlen, der auch ein entsprechendes Rezept ausstellen kann.
Die Vorbeugung gegen Mückenstiche ist besonders wichtig, daher in der Dämmerung möglichst lange, weite Hosen und Pullis anziehen. Optimal eignen sich imprägnierte Outdoorhosen, sogenannte G 1000 Hosen, die guten Mückenschutz bieten. Frei bleibende Hautstellen mit einem Mückenrepellent einsprühen, wobei der Deet-Anteil 30% betragen sollte, um auch die aggressivsten Mücken fern zu halten. Übers Bett wird ein Moskitonetz gespannt. Achtung, hier gibt es große Unterschiede. Das Netz sollte aus Synthetik und sehr feinmaschig sein.

Schmerzmittel und sonstige Medikamente

Um starke Schmerzen nach einer Verletzung oder Verstauchung oder auch Zahnschmerzen aushalten zu können, unter Umständen kann es ja auch mal zwei Tage dauern, bis das nächste Krankenhaus erreicht ist, sollte man sich von seinem Hausarzt ein starkes Schmerzmittel verschreiben lassen.
Fehlen noch Mittel gegen die normalen Wehwehchen, wie Erkältung, Kopfschmerzen, Grippe, oder ähnliches, auch die gehören in die Reiseapotheke. Denn ist man erst mal krank, hat man keine Lust im nächsten Ort nach einer Apotheke zu suchen, sondern ist froh, einfach in den Schrank greifen zu können. Vieles lässt sich günstig in einer Online-Apotheke vor Reiseantritt besorgen.

Kleinere Verletzungen

Beim Thema Verletzungen ist ebenfalls Prävention gefragt. So ist beispielsweise auf einer Trekkingtour auf Trittsicherheit zu achten. Sprünge und Gehen über loses Geröll sind möglichst zu vermeiden, denn der nächste Arzt ist weit. Aber auch beim Reifenwechsel hat man sich schnell mal einen Finger eingeklemmt. Daher ist sorgfältiges Arbeiten mit Handschuhen Grundvoraussetzung. Neben verschiedenen Verbandsmaterialien, wie Mullbinden, Dreieckstücher und Kompressen sind Klammerpflaster, (Steri-Stripes von 3M) sehr praktisch um eine größere Schnittwunde selbst versorgen zu können. Gut sind auch Branolind Kompressen, die salbengetränkte Gitterauflage fördert die Wundheilung und ist beim Verbandswechsel einfach von der Wunde zu lösen, sodass schon angeheilte Stellen nicht wieder aufreißen. Um eine Wundinfektion zu verhindern, trägt man eine desinfizierende Salbe wie Betaisodona (Wirkstoff: Povidon- Iod) auf die Wunde auf.

Hauptsache unterwegs! Mit dem ersten Sonnenlicht aufwachen, nicht wissen, wem wir heute begegnen und wo wir abends ankommen.

This article has 1 comment

  1. Klaus

    Hallo Sabine,

    wenn einer eine Reise tut ….

    Einem Durchfall leichterer Art kann man auch mit Kohletabletten oder geriebenem Apfel begegnen, dazu braucht es eine Apfelreibe aus Glas, die in jedem Haushaltswarengeschäft erhältlich ist.

    (Werbung entfernt)

    Liebe Grüße

    Klaus

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