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Reiseinfo Mali
2020 Mali - Guinea

Reiseinfo Mali

Unsere Reiseinfo Mali ist speziell für Selbstfahrer zugeschnitten, die mit eigenem (Allrad)-Fahrzeug Mali und Westafrika bereisen wollen. 

Visum

An der Grenze ist kein Visum erhältlich, es muss vorab besorgt werden.

Beantragung in Nouakchott, Mauretanien:
Das Touristenvisum haben wir am Vormittag beantragt und konnten darauf warten, etwa 30 Min.
2 Passbilder, 1 Kopie vom Reisepass, Bezahlung in Ouguiya (MRU)
30 Tage, eine Einreise = 600 MRU (ca.15 €)
60 Tage, mehrfache Einreise = 1000 MRU (ca. 25 €)
90 Tage, mehrfache Einreise = 1600 MRU (ca. 39 €)

GPS-Koordinaten Botschaft von Mali in Nouakchott: N 18° 6,478′ W 15° 58,759′

Das Visum kann auch vor der Reise in Deutschland beantragt werden, dabei ist zu beachten, dass das Visum im Regelfall nur 3 Monate nach Ausstellung gültig ist, d.h. bis dahin muss die Einreise erfolgt sein.
Die Bearbeitung beträgt 72 Std. plus Postweg, die Gebühren sind höher als die von der Botschaft in Nouakchott. Mehr Infos auf der Webseite der Botschaft von Mali in Berlin: http://ambassademali.de/fr/visum/

Auch in Rabat, Marokko befindet sich eine Botschaft von Mali, die unkompliziert und schnell Visa ausstellt. Embassy of Mali, 7, Rue Thami Lambaouar, Rabat. Das bietet sich an, wenn Nouakchott nicht auf der Reiseroute liegt.

Gelbfieber-Impfung

Mali gehört zum Gelbfieberinfektionsgebiet, eine Gelbfieber Impfung ist daher vorgeschrieben. Früher hatte die Impfung eine Gültigkeit von 10 Jahren. Gemäß der WHO ist seit 2016 eine Gelbfieberimpfung lebenslang gültig, auch rückwirkend. Leider wird die Empfehlung der WHO bisher nicht in allen betreffenden Ländern umgesetzt, bzw. die lebenslange Wirkung wird nicht akzeptiert. Einige westafrikanischen Länder haben dazu keine Angaben gemacht, d.h. es gilt dort die alte Regel der 10-Jährigen Gültigkeit. Theoretisch könnte es passieren, dass ein Reisender mit einer mehr als 10 Jahre alten Impfung nicht einreisen darf. Praktisch wird sehr selten danach gefragt, weder bei Beantragung des Visums, noch bei der Einreise.

Einreise/Grenzformalitäten

Bei den Reisevorbereitungen zu Mali sind wir auf Informationen gestoßen, dass die Einreise auch über die Route Kiffa – Kankossa – Kayes möglich ist. Einen offiziellen Grenzposten gibt es dort nicht, man meldet sich im letzten Dorf in Mauretanien bei der Polizei ab und beim ersten Dorf in Mali mit Polizeiposten muss man sich um die Einreiseformalitäten kümmern.

Diese „kleine Grenze“ klang für uns verlockender als der Hauptgrenzübergang bei Gogui (südlich von Ayoun el Atrous). Von anderen Reisenden hörten wir, dass die Hauptstraße von Diema nach Bamako in einem katastrophalen Zustand sei und dass es einige Kontrollposten gäbe, bei denen man nur mit vielen Diskussionen um einen Obolus herumkommt.

So war die Entscheidung schnell getroffen, gemütliche Anreise über Piste und kleine Dörfer, wenig Verkehr und keine korrupten Polizisten. Im Nachhinein können wir diesen Weg sehr empfehlen, vor allem wenn man zum ersten Mal nach Mali bzw. Schwarzafrika fährt, ist dies ein guter Einstieg durch schöne Landschaft mit ursprünglichen Ortschaften und freundlichen Leuten.

Ausreise Mauretanien

In Hamoud, dem letzten Dorf auf mauretanischer Seite befindet sich ein Posten der Gendarmarie/Polizei. Dort bekommt man den Ausreisestempel in den Pass. Auf dem Zettel zur temporären Einfuhr des Fahrzeuges wird ein Vermerk geschrieben.

Zusätzlich muss jeder Reisende eine Erklärung in Französisch oder Englisch formulieren, dass man für die Weiterfahrt nach Kayes keine Eskorte benötigt und auf die Gefahren hingewiesen wurde. (Den Wortlaut kann man von anderen Reisenden abschreiben, die Zettel sind in einem Ordner abgeheftet. Auf irgendwelche Gefahren hat uns natürlich niemand hingewiesen.)

Reiseinfo Mali

Reiseinfo Mali – Erklärung der eigenverantwortlichen Weiterreise.

Einreise Mali

Wir hatten im Vorfeld herausgefunden, dass es in einem Dorf, ca. 80 km südlich der Grenze den ersten Polizeiposten gibt, wo man den Einreisestempel in den Pass bekommt, das hat auch geklappt. Für die Zollformalitäten sind wir in Kayes zum Hauptzollamt gegangen, um unser Carnet des Passages abstempeln zu lassen.

(Obwohl Mali nicht dem Verbund der Länder angeschlossen ist, haben wir bei früheren Reisenden das Carnet gestempelt bekommen, so wollten wir es auch diesmal versuchen.)

Beim Zoll in Kayes gestaltete sich das Prozedere als langwierig und schwierig. Wir wurden von einem Büro zum nächsten geschickt, keiner der Chefs wollte unser Carnet abstempeln.  Nach drei Stunden kam endlich Bewegung in die Sache und wir wurden zu einer anderen Zollstelle in der Stadt geschickt.

Der Beamte nahm unsere Daten auf und gab diese telefonisch an einen Zollposten an der Grenze zu Mauretanien im Dorf Melga durch. (Dort kommt man an, wenn man von Kaedi über Selibaby Richtung malische Grenze fährt.)

Dort wurde ein Passierschein (Laisser passer) für unser Fahrzeug ausgestellt und 3 Stunden später konnten wir diesen abholen. Es wurden dafür die doppelten Gebühren kassiert (10.000 CFA) und noch mal 5.000 CFA für den Boten, der den Zettel die 80 km über Piste bis nach Kayes gebracht hat. Unglaublich aber so war es…

Inzwischen haben wir herausgefunden, dass es im ersten Dorf in Mali südlich von Hamoud, in Bafarara einen Posten des Zolls gibt. Dort wurde anderen Reisenden sogar das Carnet des Passages abgestempelt. (Wir sind von Hamoud südwestlich nach Bilikote gefahren und kamen so nicht an dem Zollposten vorbei.)

Um die Einreiseformalitäten für Mali bestmöglich zu erledigen, fährt man von Hamoud erst geradeaus nach Süden bis Bafarara, lässt sich dort das Carnet stempeln oder ein Laisser Passer ausstellen. Dann folgt man der Piste etwa 14 km nach Westen bis nach Nagara und biegt von dort wieder nach Süden ab. Im nächst größeren Ort, in Aourou befindet sich ein Polizeiposten, dort wird der Reisepass gestempelt.
Den Track und die Routenbeschreibung findest du hier: Kiffa – Kayes

 

Reiseinfo Mali – KFZ-Versicherung

Für fast alle westafrikanischen Länder kann man eine einheitliche Haftpflicht-Versicherung für das Auto abschließen, die sogenannte „Carte Brune“. Wir haben die Versicherung in Kayes abgeschlossen und für zwei Monate eine Gebühr von 80.000 CFA (124 Euro) gezahlt. (Beim Hauptgrenzübergang Gougi gibt es ein Versicherungsbüro an der Grenze.)

Fröhliche Menschen

Mali hat uns von den westafrikanischen Ländern immer am besten gefallen, das erste Mal sind wir 2004 durch Mali gereist. Wenn man von Mauretanien kommt, fällt einem sofort die Fröhlichkeit der Leute auf, sie winken und haben immer ein Lachen im Gesicht. Das Lachen ist geradezu ansteckend, es macht einfach Spaß, hier unterwegs zu sein. Auf der beschriebenen Route durch den Westen Malis, der touristisch kaum erschlossen ist, haben wir von den Kindern nur selten das Wort „Cadeau“ gehört, auch das fanden wir sehr angenehm.

Ist beim Buschcamp ein Dorf in der Nähe, kommt der ein oder andere Bewohner vorbei, grüßt freundlich, und fragt, woher wir kommen. Kurzer Smalltalk, wir erklären, dass wir die Nacht hier verbringen wollen. Keine Bettelei und nach ein paar Minuten gehen sie wieder ihrer Wege.

Klima/Optimale Reisezeit

Der südwestliche Landesteil von Mali gehört zur Sahelzone, die sich im Süden an die Sahara anschließt und klimatisch gesehen zu den Tropen zählt. Jahreszeitlich unterschieden wird die Trockenzeit von November bis Mai und die Regenperiode von Juni bis Oktober.

Angenehme Temperaturen herrschen von November bis Februar, optimal für eine Reise nach Mali.

Ab März, kurz vor der Regenzeit wird es extrem heiß, in der Mittagszeit liegen die Temperaturen oft über 40 Grad. Kühler wird es erst wieder im Juli. Während der Regenzeit sind die Pisten sehr verschlammt, was eine Befahrung deutlich erschwert.

Geldumtausch/Währung

Der westafrikanische Franc, CFA, ist in den meisten frankophonen Ländern gültig, die sich zu einer Wirtschafts- und Währungsunion zusammengeschlossen haben. (Benin, Burkina Faso, Guinea-Bissau, Elfenbeinküste, Mali, Niger, Senegal und Togo)
Der Wechselkurs ist fest, da er an den Euro gebunden ist.

1 Euro = 655,95 CFA

(Zukünftig soll der CFA durch eine neue Währung ersetzt werden, erste Schritte dafür sind im Dezember 2019 beschlossen worden.)

In den großen Städten wie Kayes und Bamako gibt es Geldautomaten, die aber auch mal außer Betrieb sein können. Manchmal braucht es mehrere Anläufe, um einen ATM zu finden, der  funktioniert. Der max. Betrag, den man abheben kann, ist 200.000 CFA. Daher macht es Sinn, für den Notfall Bargeld mitzunehmen, um so in der Bank oder bei einem Wechselbüro Euro in CFA tauschen zu können.

Tanken/Straßen/Polizeiposten

Ein Liter Diesel kostet 650 CFA (1 Euro), das Tankstellennetz ist gut ausgebaut.

Die wichtigsten Hauptstraßen sind asphaltiert, aber oft über weite Abschnitte in schlechtem Zustand. Schlaglöcher reihen sich aneinander, denen man kaum ausweichen kann, manchmal wünscht man sich lieber auf einer Piste unterwegs zu sein, als auf einer schlechten Asphaltstraße.

An großen Kreuzungen, ebenso vor großen Städten sind feste Kontrollposten der Gendarmarie installiert. Auf unserer Route (Kiffa – Kayes – Manantali – Bamako – Grenze Guinea) haben wir keine Korruption erlebt, alle Beamten waren korrekt und freundlich.

Internet

Eine Sim-Karte von Orange kostet 1.000 CFA, Guthaben kann man in einem Orange-Laden oder auch in einem Gemischtwarenladen aufladen lassen. Für 2.000 CFA kann man 3 GB Datenvolumen buchen, gültig für einen Monat. Verbindung und Schnelligkeit waren auch nahe kleineren Orten erstaunlich gut, sodass man auch über Skype oder WhatsApp telefonieren kann.

Versorgung mit Lebensmitteln/Wasser

Wasser kann gut in den Dörfern gebunkert werden. Öfter haben wir neu installierte Solarpumpen gesehen, an den Hahn lässt sich mit etwas Bastelei auch ein Schlauch anschließen. Um das Wasser als Trinkwasser nutzen zu können, sollte es gefiltert werden.

Die Auswahl an Gemüse und Obst ist während der Trockenzeit eingeschränkt. Tomaten, Zwiebeln Kohl und Bananen bekommt man häufig. Am besten kauft man frische Sachen ein, wenn in einem Ort gerade Markttag ist. Brot gibt es in Form von Baguette in unterschiedlicher Qualität zum günstigen Preis.

In Bamako gibt es Supermärkte mit gutem Sortiment, davon viele Importprodukten aus Frankreich. Die Preise für Importware sind unvorstellbar hoch, so kostet ein Liter H-Milch 2,90 €. Das Rindfleisch im Supermarkt kann man als Gulasch oder Gehacktes gut verwenden, zu annehmbarem Preis.

Übernachtung/Camping

Wir haben immer frei irgendwo fernab der großen Orte im Busch übernachtet. Dabei haben wir darauf geachtet, möglichst nicht von der Straße gesehen zu werden. Ist die Gegend mehr besiedelt oder die Vegetation zu dicht, kann man sich auch in der Nähe eines Dorfes hinstellen. Der Dorfchef hat in der Regel nichts dagegen, wenn man auf seinem Feld die Nacht verbringt.

Vorsicht beim Buschcamping

In Westafrika werden die Bäume mit der Machete gefällt, übrig bleibt ein spitzer Stumpf, der im hohen Gras schnell übersehen ist. Durch den Waldbrand wird der Stumpf steinhart und birgt die Gefahr, die Reifenflanke aufzuschlitzen. Daher möglichst nicht in hohem Gras fahren oder vorher den Platz für die Nacht zu Fuß auf Baumstümpfe kontrollieren.

Campingplätze gibt es keine. In Bamako ist die angesagte Adresse das Hotel Sleeping Camel. Für große Fahrzeuge wie unseren Steyr ist auf dem Gelände allerdings kein Platz. https://thesleepingcamel.com/

Reiseinfo Mali – Sicherheit

„Ihr wollt nach Mali reisen – ihr seid wohl lebensmüde, viel zu gefährlich…“
So kam es uns oft entgegen, als wir im Vorfeld von unserer Winterreise nach Mali und Guinea erzählten.

Für einige Gebiete in Mali gibt es eine Teilreisewarnung des Auswärtigen Amtes. https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/mali-node/malisicherheit/208258

Auszug:

„- in die Regionen Timbuktu, Kidal, Gao, Taoudenni, Ménaka und Mopti und
– in Teile der Regionen Kayes, Koulikoro und Segou – nordöstlich der Linie mauretanische Grenze-Yelimané-Diéma-Nossombougou-Koulikoro, entlang des Nigerflusses bis Ségou-Bla-Koutiala-Grenze Burkina Faso bei Faramana, einschließlich der N3 (Diema-Kolokani) – wird gewarnt.“

Auf unserer Reiseroute haben wir uns südwestlich der o.g. Linie befunden. Wir haben keine gefährliche Situation erlebt. Die Leute waren freundlich und entspannt, im Buschcamp haben wir uns immer sicher gefühlt. Auf der Strecke gab es insgesamt nur wenige Kontrollposten, Militär haben wir nur einmal in Bamako gesehen.

Hauptsache unterwegs! Mit dem ersten Sonnenlicht aufwachen, nicht wissen, wem wir heute begegnen und wo wir abends ankommen.

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