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Trinkwasser im Expeditionsmobil
Die Pistenkuh

Trinkwasser im Expeditionsmobil – Wie behandelt ihr euer Trinkwasser?

Eine weitere Leserfrage:

Hallo zusammen,
darf ich fragen, wie ihr das Trinkwasser behandelt? Stehe beim Ausbau unseres 917 nämlich vor der Planung der Wasser-Versorgung.
Welche Maßnahme / Filter beim Einfüllen in den Tank und welche Maßnahmen / Filter  bei Entnahme aus dem Tank, also vor den Verbrauch, könnt ihr empfehlen?
Dank im Voraus für eine kurze Rückmeldung.

Wir behandeln unser Trinkwasser erst bei der Entnahme.
In der Praxis zeigt sich, dass der Leitungsdruck in Entwicklungsländern oft so niedrig ist, dass ein zusätzlicher Filter die Füllzeit nochmals deutlich verlängern würde.
Beim Reisen mit dem Lkw und den relativ großen Wasserkapazitäten ist man in der Lage, dort aufzufüllen, wo man an klares Wasser kommt. (Saubere Tiefbrunnen, Stadtwasser bei Wasserwerken oder öffentlichen Zapfstellen, Tankstellen etc.) Anders als z.B. Radfahrer die mehrmals täglich Wasser füllen müssen, haben wir ein Zeitfenster von mehreren Tagen. 
Wir füllen nur Wasser in den Tank, mit dem wir uns auch waschen würden. Heißt, Wasser, das übel riecht (schwefelig) oder optisch trüb ist, füllen wir nicht ein. 

Unser Trinkwasser filtern wir unmittelbar vor dem Verbrauch. Dazu pressen wir das Wasser durch einen Keramikfilter (Katadyn No.4) und einen Aktivkohlefilter. Damit sind alle Krankheitserreger und Chemikalien herausgefiltert. In den 20 Jahren, die wir bisher im Fahrzeug leben und reisen, hatten wir keine Gesundheitsprobleme, deren Ursache im Trinkwasser begründet lag. Flaschenwasser haben wir noch nie gekauft.

Trinkwasser im Expeditionsfahrzeug

Trinkwasser filtern in den „2. Tank“

Der Nachteil unserer Filteranlage ist der geringe Durchfluss. Das Duschwasser vorher zu filtern, funktioniert damit nicht. Daher achten wir beim Füllen darauf, dass das Wasser die Qualität hat, dass wir uns damit waschen würden, wie schon erwähnt.
Damit schnell Trinkwasser zur Hand ist, filtern wir uns Wasser in eine 1 Liter Trinkflasche und haben die z.B. während der Fahrt im Fahrerhaus. Das Wasser nehmen wir dann auch zum Zähneputzen und Kochen. Bezeichnete man unsere 1 Liter Flasche als Tank, wäre es eine Zweitanklösung, wobei ich den 2. Tank immer unter Kontrolle habe und notfalls einfach durch eine neue Flasche ersetzen kann.

Unsere Filteranlage filtert keine Mineralien und Salze aus dem Wasser. Daher mache ich vor dem Einfüllen eine Geschmacksprobe. In Wüstengebieten haben Brunnen (sofern es keine Tiefbrunnen sind) oft ein höheren Salzgehalt im Wasser. Ich nehme an solchen Brunnen eine Tasse Wasser und koche davon einen Tee oder Kaffee. Am Teegeschmack erkennt man die Wasserqualität ziemlich gut.

Schmeckt der Tee und ist das Wasser so klar, dass ich mir damit die Füße waschen würde, kommt es in den Tank.

Warum haben wir uns für dieses System entschieden?

Ich wollte ein robustes System, dass ich verstehe und das mit minimalster Technik auskommt. (Vom Prinzip benötigt es nur eine Druckwasserpumpe). Die Kosten (Anschaffung und Betrieb, wobei ich die Betriebskosten höher gewichte als die Anschaffungskosten) sollten relativ günstig sein.

Gute Beratung findest du bei Famous-water.com
Guck mal hier, sehr informativ: https://famous-water.com/konzept1/

Würden wir uns bei einem Neubau wieder für dieses System entscheiden? 
Ja. (ohne wenn und aber).

Nachtrag:
Unser Wassertank fasst etwa 300 Liter (2 x 150 Ltr.) Im normalen Alltag füllen wir etwa alle 12-15 Tage auf. In abgelegenen Wüstengebieten verzichten wir auf das Duschen bzw. duschen nur dann, wenn zu 100% klar ist, dass wir an einem Brunnen oder Zapfstelle, klares Wasser auffüllen können. In Solchen Fällen reicht der Wasservorrat für etwa 30 Tage.
Wir behandeln das Wasser nicht mit Silberionen oder Chlor, wobei man immer wieder mal gechlortes Stadtwasser auffüllt (In Entwicklungsländern wird das Wasser stärker gechlort als bei uns) . Das Chlor filtert der Aktivkohlefilter raus. Wir nutzen also NUR den Filter.
Zu Beginn der Reise habe ich die Tanks jedes Jahr gereinigt, war aber kein Schmutz oder Schmier im Tank. Dann habe ich den Intervall auf 3 Jahre gesetzt und jetzt bin ich bei 5 Jahre. Es bildet sich bei uns kein Schmier oder Schmutz. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass unser Mobil immer im Einsatz ist. Also das Wasser alle 3-4 Tage beim Fahren durchgeschüttelt wird und alle 14 Tage ersetzt wird.

This article has 1 comment

  1. Annett und Christophe Lutz

    Hallo ihr von Pistenkuh,
    ihr seid sehr hilfreich für uns, wir haben uns gerade auf Eurer Seite einen Rat wegen Trinkwasser, Filter u.s.w. geholt, Dankeschön.
    Wir bauen gerade unser Womo aus auf einen Unimog 435 , 1300L BJ 1979, den haben wir günstig erworben was unser Geldbeutel hergibt. Er ist hat nicht die schnelle Übersetzung, wir wollen ja auch Reisen und nicht rasen 😄. Wir werden Eure Reiseberichte lesen, gerne möchten wir auch nach Russland ????
    Liebe Grüße und allzeit gute Fahrt Annett und Christophe

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