Warum Leerkabine von BoXmanufaktur
Warum lasst ihr eure Leerkabine von BoXmanufaktur bauen? Eine Frage, die wir in den letzten Wochen immer wieder per Mail gestellt bekommen.
Die Antwort könnte ich kurz machen: Wegen der Perfektion im Detail.
Ich verstehe von GFK, Klebeverbindungen, Isolierschäumen, Aluminium und dem Zusammenwirken der verschiedenen Materialen wenig und bin auf die Expertise von Fachleuten und Freunden angewiesen. Soviel vorweg.
Aber mal der Reihe nach.
Warum kein Aluminium?
Ich bin von Aluminium überzeugt. Unsere inzwischen 24 Jahre alte Aluminium-Kabine hat gute Dienste geleistet, bahnte sich ihren Weg durch den Dschungel in Kongo, wurde in der Sahara mehrfach gebraten und hielt Stürmen am Nordmeer stand.
Aber sie hat einige Schäden, die in den letzten Jahren immer gravierender wurden. Dies liegt nicht am Werkstoff an sich, sondern an Konstruktionsfehlern. Der damalige Konstrukteur und Firmeninhaber von Alu-Star, Thomas Kreutziger, war Elektriker und Sachverstand bezüglich Aufbaulagerung, Klebetechnik, Berechnung vom Kraftfluß in Bauteilen, war nicht vorhanden. Mein Fehler war damals, dass ich mich von gutem Design und Optik habe täuschen lassen.
Als Alexander Feldweg, der heutige Inhaber von Alu-Star, die Firma vor 22 Jahren übernommen hat, wurde die Firma Toni Maurer beauftragt, sich die kritischen Punkte anzusehen und neu zu konstruieren. Anders hätte Alu-Star heute nicht den Ruf und das Standing, dass sie in der Szene haben. Das nur mal so am Rande.
Als ich vor einigen Monaten mit Alexander das Projekt Pistenkuh 3.0 besprochen habe, war klar, wenn es wirklich darum geht, das letzte Kilo raus zu pressen und Gewicht die oberste Priorität ist, werden wir um eine Box aus GFK nicht drum herum kommen. Im Lastenheft der Pistenkuh 3.0 steht Gewicht ganz oben. Es geht bei Pistenkuh um das letzte Kilo und damit war klar, es wird (leider) kein Aluminium-Aufbau von Alu-Star werden.
„Kannst du mir jemanden empfehlen?“, fragte ich Alexander zum Schluss. „Ich bin nicht der GFK-Experte, aber ich würde eine Kabine von Hajo Willenbrock (Boxmanufaktur) bauen lassen.“
Messe in Bad Kissingen 2023
Auf der Abenteuer-Allrad-Messe in Bad Kissingen 2023 ist unser Messestand im selben Zelt wie die Firma Burow, die große Alkovenkabinen auf Pickups aufbaut, bekannt als „Burow-Oman“.
Nach Messeschluss sitzen wir bis spät in die Nacht auf ihrem Messestand und trinken Likör aus Toiletten-Modellen von ToMTuR, aber das ist eine neue Geschichte.
Peter, der Chef des Ganzen, zeigt uns das Interieur des Oman-Messefahrzeugs. Mir fallen die innovativen Lösungen auf, wie z.B. das Schiebe-Waschbecken im Bad, sowie die bis ins Detail handwerklich saubere Verarbeitung. „Und die Roh-Kabinen baut ihr bei euch im Werk?“ „Nein, Kabinenbau ist nicht so trivial wie es scheint, das ist ein eigenes Handwerk, bei dem man dem Produkt die Erfahrung ansieht.“
Lieferanten sind in der Branche oft ein Geheimnis, also trinken wir erst mal noch ein Likör aus dem Klo, bis Peter mir verrät: „Wir kaufen die Leerkabine, mit ein paar technischen Anpassungen speziell für uns, bei Boxmanufaktur.“ „Kannst du mir Boxmanufaktur empfehlen?“ „Ja, wenn Hajo nicht perfekte Arbeit liefern würde, wäre er nicht auf unserer Lieferantenliste.“
Es wird konkret
Als es 2024 mit unserer Pistenkuh 3.0 konkret wurde, besprach ich das Projekt mit Michael von Atlas4x4. Michael ist spezialisiert auf Unimog-Expeditionsmobile und wir sind so eng befreundet, dass wir auch unschöne Wahrheiten offen aussprechen können. Atlas4x4 kauft seine Leerkabinen (ebenso mit ein paar Atlas4x4 speziellen, technischen Feinheiten) bei BoXmanufaktur.
Michael kennt meine Sparsamkeit und legt den Finger in die Wunde: „Wenn du eine billige Box willst, bist du bei Boxmanufaktur falsch.“ Wir gehen in die Nachbarhalle und Michael zeigt mir eine Box eines anderen Lieferanten. „Hier, die Box war billig. Die habe ich mal gekauft, um preissensiblen Kunden eine Alternative bieten zu können.
Die Box ist schwerer und guck dir mal hier die Klebenaht an, die ist sichtbar ungleichmäßig. Die Box ist auch nicht winklig, in der Diagonale gemessen sind 2,5 cm Unterschied. Das was der Kaufpreis günstiger ist, brauchen wir an Mehraufwand bei der Inneneinrichtung. An der Box zu sparen, macht weder für uns, noch für unsere Kunden Sinn.“ „Was ist denn teuer?“, frage ich mal vorsichtig. „Die Box von Boxmanufaktur kostet etwa das Doppelte als die windschiefe, schlecht verarbeitete, schwere Box des Mitbewerbers.“ „Hausnummer?“ „Rechne mal damit, dass eine 3 vorne steht, wenn Hajo dir das Angebot schickt.“ Schreck. „Vielleicht auch eine 2, kommt ja auch auf die Zahl der Klappen, Anschrägungen, Fenster, Dachluken, Lackierung, verwendetes GFK, etc. drauf an.“
Ich erinnere mich an einen Satz, den mir mal der Chef von Unikat sagte: „Die Bitternis schlechter Qualität schmeckt man länger als die Süße des kleinen Preises.“
Am Abend steht für Sabine und mich fest: Es wird eine Leerkabine von BoXmanufaktur.
Also rufe ich Hajo an und vereinbare einen Besuchstermin.
(Falls Hajo hier mitliest: Wenn du das nächste mal Michael von Atlas4x4 siehst, gib ihm ein Bier aus, er hat eigentlich das Verkaufsgespräch geführt. Als wir in Sottrum auf den Hof fuhren, stand schon fest, dass wir eine Leerkabine von BoXmanufaktur kaufen.)
Das ideale Weihnachtsgeschenk für Overlander. Der Unimog-Expeditionsfahrzeug-Kalender von Pistenkuh. Alle Bilder und Infos findest du hier: UNIMOG-Kalender