Interview mit Helfern der Bergwacht Islands
Für unseren Islandfilm wollten wir ein Interview mit einem Helferteam der Bergwacht Islands führen. Auf der F26, der Sprengisandur trafen wir zufällig einen Ranger und fragten, wie wir das am besten anstellen. Der sofort an die Funke und ein Team ausfindig gemacht, das ein Interview geben würde. Ein Telefonat mit der Zentrale in Reykjavik brachte sofort die Interviewerlaubnis.
Keine zehn Minuten später waren wir unterwegs auf dem Weg zum Bergungsteam, das gerade einen Land Cruiser aus dem Schlamm befreite. Etwa eine Stunde Fahrtzeit in Richtung Norden. Der Land Cruiser Fahrer war abseits der Piste unterwegs und wollte natürlich nicht mit aufs Bild, denn neben den Bergekosten hat er eine Anzeige wegen illegalem Offroad Fahren am Hals.
Interview mit der Bergwacht Island
„Ihr arbeitet für die Bergrettung?“
„Nein, wir sind Freiwillige, wir spenden jedes Jahr eine Woche unseres Urlaubes und sind dann hier im Hochland.“
„Was ist das Hauptproblem? Wer braucht mehr Hilfe, die Autofahrer oder die Wanderer?“
„Wir haben viele Probleme mit Autos, Leute fahren Offroad und bleiben dann im Schlamm stecken, zudem viele Reifenpannen, oft fehlt den Reisenden das passende Werkzeug oder sie haben noch nie ein Rad gewechselt. Die Probleme mit Wanderern und Radfahrern sind gering, die Meisten haben vorher viel trainiert und verfügen über sehr gute Kondition. Sie sind auch alle gut vorbereitet und ausgerüstet.“
„Macht es bei den Autofahrern einen Unterschied, ob sie nach Island geflogen kommen und einen Jeep mieten oder ihr eigenes Auto mitbringen, das sie sehr gut kennen?“
„Es macht keinen Unterschied, die Verleiher in Island geben jedem eine gute Einweisung und die Touristen mit Leihwagen fahren vorsichtiger. Diejenigen, die ihr eigenes Auto mitbringen, überschätzen manchmal ihre Fähigkeiten. Gestern hatten wir einen Fall, ein Fahrer fuhr neben der Piste und blieb stecken. Wir haben das der Polizei gemeldet. Das wird dann richtig teuer. Unser Einsatz um das Fahrzeug zu bergen und die Strafe der Polizei.“
„Was kostet es, wenn ihr helfen müsst?“
„Wir wissen es nicht, das hängt von vielen Faktoren ab. Das macht die Zentrale, wir sind ehrenamtliche Helfer, wir nehmen und verlangen kein Geld. Wir machen ein Foto von der Situation und dem Kennzeichen, die Abrechnung macht die Zentrale.“
Menschen haben Vorrang
„Unsere Hauptaufgabe ist auch nicht Pannenhilfe, sondern die Rettung der Menschen. Die Menschen kommen an erster Stelle. Wenn wir die Möglichkeiten haben, bergen und reparieren wir auch das Auto, aber in erster Linie helfen wir den Menschen.“
„Wenn ihr den Reisenden einen Tipp geben könnt, worauf sollten sie achten?“
„Island hat viel Wasser, aber hier im Hochland ist alles poröses Vulkangestein und Wasser versickert schnell. Wanderer und Radfahrer sollten genug Wasser dabei haben oder genau wissen, wo sie Wasser bekommen können. Autofahrer wissen oft nicht, wo sie sind und können keine genaue Ortsangabe machen, wir verlieren dann viel Zeit mit der Suche. Uns würde es helfen, wenn sie sich den Tachostand und den Ort aufschreiben, wo sie die Teerstraße verlassen haben. Und ganz wichtig, immer beim Fahrzeug bleiben.“
Ihr Auto ist gut ausgerüstet. Seilwinde, Suchscheinwerfer, im Heck sind Schaufeln, Bergegurte, Hi-Jack, medizinisches Notfall-Kit, Wasser, Müsliriegel und Traubenzucker, eine Trage, Seile, warme Decken. Wir wollen die Jungs nicht länger aufhalten.
„Tschüss, und hoffentlich eine ruhige Woche im Hochland.“
Offroad Strecken in Island
Zu den legal befahrbaren Offroad-Strecken und sogenannten „nummernlosen Jeeptracks“ in Island haben wir einen GPS-Offroad-Reiseführer Islandzusammengestellt. Er enthält eine genaue Beschreibung, zudem alle Waypoints, Tracks und Routen als GPX-Format fürs NAVI zudem eine Karte von Reise-Knowhow und einiges mehr.
Zum Einstimmen auf die faszinierende grün schwarze Insel gibt es einen Reisefilm Offroad Impressionen Island von uns.