Road Train – Die Zugmaschinen
An die Zugmaschinen (Trucks) von Roadtrains werden besondere Anforderungen gestellt. Die Zugmaschine muss in der Lage sein, den beladenen Zug auch auf einer Steigung anfahren und beschleunigen zu können. Vorgeschrieben sind daher mindestens 500 PS. 700 PS sind inzwischen fast die Regel.
In den USA war es seit Beginn des Straßengütertransports so, dass im grenzüberschreitenden Verkehr der Truck alle Vorschriften des jeweils zu durchfahrenden Landes entsprechen musste. Die Bestimmungen sind derart vielfältig, dass die Fahrzeughersteller dazu übergingen, Fahrzeuge nach Kundenwunsch zu bauen. Daher kann man in den USA wählen, von welchem Motorenhersteller der Motor sein soll, welches Getriebe und welche Achsen verbaut werden. Diese Praxis gibt es auch in Australien.
So kann man z.B. bei einer Volvo-Sattelzugmaschine wählen, ob der Motor von Volvo, Caterpillar oder Detroit Diesel sein soll. Eine für Europa unübliche Praxis.
Die Schlafkabinen
Die extremen Entfernungen verlangen viel von Fahrern und Maschinen auf den Highways, deshalb sind die Schlafkabinen der amerikanischen Trucks deutlich größer und luxeriöser als die engen europäischen Fahrerhäuser. Es sind fast schon kleine Wohnmobile, die jeden erdenklichen Kompfort bieten.
Die Fahrer haben in Australien ähnlich wie in den USA eine eigene Kultur gebildet, bezeichnen sich selbst als Stahl-Cowboys, legen Wert auf herausgeputzte Trucks und Country-Songs.
Um die Kraft auf den Fahrweg zu bringen werden oft Zugmaschinen mit der Radformel 8×6 eingesetzt. Das Bremsen ist vergleichsweise unkritisch, da alle Achsen gebremst werden und lediglich die Leistung des Kompressors „mitwachsen“ muss.
Fast alle Zugmaschinenhersteller der Welt sind in Australien vertreten. Richtig gut im Geschäft sind die amerikanischen Hersteller. Die Firma Kenworth unterhält ein eigenes Montagewerk in Australien.
Verbrauch
Der Verbrauch ist natürlich stark vom Gesamtzugewicht und der befahrenen Strecke abhängig. Grob rechnen die Fahrer mit maximal einem Liter pro Tonne auf 100 km.
Also ein BAB-Quad-Train mit 135 Tonnen Zuggewicht wird zwischen 100 und 130 Liter auf 100 Kilometer verbrennen.
Die Tankanlagen an den Trucks sind entsprechend groß. Vier Tanks sind die Regel, man sieht aber auch Fahrzeuge mit sechs Tanks. Die Kapazitäten liegen zwischen 800 und 2.400 Liter