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Air Jack
Allrad-Technik und Tipps

X-Jack von Bushranger

Die Firma Bushranger ist in Australien seit Langem bekannt für qualitativ gutes Material, zweckmäßig, funktional und praxisgerecht. Preislich sind die Produkte im oberen Bereich anzusiedeln, also nicht ganz billig. Bei Übernahme unseres Toyotas war der Bushranger Air X-Jack vorhanden. Der X-Jack war unbenutzt und original verpackt. Der Preis liegt hier in Australien bei ungefähr 300 AUD (ca. 250 €).
Die mitgelieferte Transporttasche ist aus einem hochwertigen, sehr robusten Gewebematerial, die Nähte sehr gut verarbeitet und die Reißverschlüsse funktionieren auch im Staub und Dreck. Das Taschenmaß ist perfekt, der Bushranger Air X-Jack passt mit all seinem Zubehör problemlos in die Tasche, auch wenn er nach Gebrauch nicht exakt zusammengefaltet, sondern nur grob auf Taschenmaß gedrückt wird.

Der Airjack soll für Fahrzeuge bis zu einem Gewicht von vier Tonnen geeignet sein. Unser Land Cruiser HZJ 78 erreicht dieses Gewicht trotz umfangreicher Bergeausrüstung, Wasser-, Lebensmittel- und Dieselvorrat nicht.

Die Situation:

Der Land Cruiser steckt in einem Schlammloch fest. Eine typische Bergesituation auf Expeditionen in den Tropen, in Sumpflandschaften oder auf aufgeweichten Erdstraßen. Mit dem Bushranger X-Jack soll das Fahrzeug soweit angehoben werden, dass sich unsere Maxtrax Boards unter das Hinterrad schieben lassen. Also Airjack aus der Folie ausgepackt und den Abgasschlauch mit dem Auspuff verbunden. Die Verbindungsstücke zwischen Airjack und Abgasschlauch sind leicht zu bedienen und absolut dicht. Jedoch ist der Abgasschlauch trotz der mitgelieferten Verlängerung nicht lang genug, um z.B. den X-Jack vorne unter das Auto zu legen und die Vorderachse anzuheben, wenn man z.B. mit dem Bauch auf Felsen aufliegt.

X-Jack im Einsatz

Die Gummimanschette, mit der der Abgasschlauch auf das Auspuffendrohr geschoben wird, dichtet nicht ab. Vielleicht liegt es daran, dass das Endrohr nicht metallisch blank ist sondern Rostpartikel, Schlamm- und Dreckverkrustungen aufweißt. Die Reinigung mit einem Lappen reicht jedenfalls nicht aus, den Bushranger X-Jack dicht mit dem Auspuff zu verbinden. Man muss die Gummimanschette per Hand auf das Endrohr pressen.
Die Vorarbeiten zur Bergung, wie Graben anlegen, um Wasser aus dem Schlammloch zu leiten, Achsen freischaufeln, etc. haben mehrere Stunden gedauert. Der Motor und natürlich erst recht der Auspuff sind völlig abgekühlt. Eigentlich eine untypische Bergebedingung.
Sabine startet den kalten Motor und ich presse den Schlauch auf das Auspuffendrohr. Der Motor läuft im Standgas. Langsam füllt sich der Airjack, presst sich jedoch im weichen Schlamm unter dem Auto heraus, ohne es anzuheben. Motor aus. Gas ablassen, Airjack neu positionieren, neu aufblasen. Der Airjack füllt sich. Mit steigendem Druck im Sack wird es schwieriger, den Schlauch dicht aufs Endrohr zu pressen. Sabine erhöht die Drehzahl auf 1000 Umdrehungen. Der Jack hebt sich weiter an. Plötzlich ist ein Zischen zu hören. Die Schweißnaht vom Einlassstutzen ist gerissen. Der Druck sinkt ab. Der Bushranger Airjack ist noch keine drei Minuten im Einsatz und schon kaputt. Mit ihm konnte die Bergung nicht durchgeführt werden. Totalausfall des Produkts.

X-Jack

1. Benutzung: X-Jack mit ausgerissenem Ventil.

Wir haben eine Einsatzbeschreibung und Bilder zum Hersteller geschickt und bekamen folgende Antwort:

Hi Burkhard

Thank you for your enquiry.
It possible the Exhaust jack has been exposed to extreme heat and humidity thus causing the plastic welds to loosen.
It is possible the repair the Exhaust jack by contacting a pvc welder or plastic welder.

Kind Regards

Dazu unser Kommentar:
high lift

Das Auspuffendrohr hatte ich die ganze Zeit über in der Hand, weil die Manschette nicht abdichtete. Es war nach drei Minuten so warm, dass man es soeben noch ohne Handschuhe anfassen konnte.
Oder funktioniert der X-Jack nur an einem kühlen, dunklen, trockenen Ort?

Fazit:
Nie wieder Bushranger Air X-jack, wir bleiben auf jeden Fall bei dem jahrelang bewährten High Lift.

Burkhard Koch reiste im Alter von 15 Jahren mit dem Fahrrad und Schlafsack frei durch Deutschland. Die Reiseleidenschaft wurde perfektioniert. Heute reist er ständig mit seiner Frau Sabine und einem Allrad-Lkw. Burkhard Koch schreibt für verschiedene Zeitschriften und Magazine.

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