Helipott im Expeditionsmobil
In unserem Expeditionsmobil werden wir eine Trocken-Trenn-Toilette von Peter Philip mit dem Produktnamen „Helipott“ einsetzen.
Trockentrenntoiletten für den mobilen Einsatz in Fahrzeugen oder Schiffen gibt es inzwischen in zahlreichen Ausführungen unterschiedlicher Hersteller.
Die Meinung unterschiedlicher Nutzer zu den Modellen findest du hier: TTT-im Exmo
Warum Helipott?
In der engeren Wahl waren die TTT von Nature’sHead, Air Head und OGO. Unsere Toilette wird in der Nasszelle stehen und die Nasszelle wird gleichzeitig den Eingangsbereich bilden und so als Dreckschleuse dienen. Diese Anordnung hat uns in den letzten 22 Jahren, in denen wir im Fahrzeug permanent leben, überzeugt.
Allerdings ist die Toilette in diesem Fall nicht immer zu 100% verdeckt, wenn die Außentür geöffnet ist. Daher sollte die Toilette nicht sofort als solche erkannt werden. Die Form der Helipott, die auch als Sitzkiste interpretiert werden kann, war zunächst eines der Hauptargumente.
Was stört(e) mich am Helipott?
Auf der Webseite des Produzenten gab es nur eine Modellvariante. Diese nutzt zum regelmäßigen Unterheben und Mischen des Substrats ein Elektrorührwerk. Optimale Ergebnisse erzielt man bei Komposttoiletten, indem man regelmäßig z.B. alle drei Stunden, einen kurzen Rührvorgang durchführt. Diesen macht der Helipott automatisch.
Die Toilette muss unterwegs funktionieren. „Keep it simple“ ist meine Devise auf Expeditionen. Das heißt für mich, dass ich am liebsten einen Pott hätte mit Handkurbel, ohne Steuerung, ohne Display, ohne Elektrik. IBM Immer Besser Manuell
Keep it simple ist auch die Devise des Herstellers. Ihm geht es um einen optimalen Kompostiervorgang, um den man sich nicht kümmern muss. Deckel der Toilette schließen und vergessen. Der Pott führt alle erforderlichen Schritte automatisch aus. Das dies ohne Probleme über Jahrzehnte funktioniert, ist eine Frage der verwendeten Komponenten. Da der Helipott eine Entwicklung eines Maschinenbaubetriebs ist, sind alle verwendeten Lager, Motoren, Platinen etc. eigentlich für industrielle Daueranwendungen konzipiert. Im Helipott sind sie unterfordert.
Folgende Email von Thomas einem Pistenkuh-Leser räumte dann meine Bedenken gegenüber dem Hightech-Pott aus:
Nachdem ich von dieser Toilette im Explorer gelesen habe, hat diese mein Interesse geweckt und ich habe sie direkt bei Fa. Philipp vor Ort unter die Lupe genommen.
Peter Philipp hat jahrelange Erfahrung im Bereich Sondermaschinenbau und das merkt man.
Ein perfektes Engineering, pfiffige Lösungen und handwerklich sehr professionelle und hochwertige Umsetzung.
Der Pott hält mindestens ein Autoleben lang oder länger. Es sind quasi ausschließlich langlebige Werkstoffe verarbeitet, nachhaltiger geht es nicht.
Wenn man sich z.B. das Rührwerk betrachtet:
Zunächst die konzeptionelle Anordnung = Liegende Welle mit Haken. Somit kann Substrat nicht absacken und das Rührwerk wird nicht blockiert.
Die aus Segmenten bestehende Welle mit den integrierten Rührhaken. Die ganze Konstruktion ist sauber verschweißt und die Welle ist optimal gelagert; sagenhaft.
Dann die selbst entwickelten Scharniere, die mittels Tellerfedern einstellbar sind; man merkt den lösungsorientierten Maschinenbauer in so vielen Details.
Dazu der starke Motor, der Behälter in Aluminium, sauber gefalzt und vernietet, schwäbische Wertarbeit.
Die Lösung mit dem Schnürzelchen am Urinbehälter, um Überschwappen im Offroadbetrieb zu verhindern, genial einfach oder einfach genial.
Das Ganze gibt es auch noch in unterschiedlichen Größen, damit auch Transporter oder Geländewagen damit ausgerüstet werden können.
Es fehlt noch zu erwähnen: „Der Service“, immer bemüht, den Kunden zufrieden zu stellen, gibt es immer Auskunft zum Produkt und es gibt alle Teile als Ersatzteil, falls doch mal etwas benötigt wird (so habe ich ihn erlebt). Ich selber komme aus dem Bereich QS-Maschinenbau und gebe vor diesem Background meine Einschätzung ab.
Die elektronischen Komponenten kann ich nicht bewerten, machen aber eben so einen hochwertigen und pfiffigen Eindruck.
Diese werden vermutlich der Elektrik und Mechanik in nichts nachstehen.
Mein Fazit
Sollte meine OGO irgendwann nicht mehr so richtig mitspielen, so kommt für mich nur die Helipott in Frage und nichts Anderes.
Schöne Grüße Thomas
Helipott im Expeditionsmobil – Pistenkuh-Edition
In einem längeren Telefongespräch mit Peter Philip, dem Maschinenbauer und „Erfinder“ des Helipott sprach ich meine Bedenken gegenüber der Technik an. Was ist bei Stromausfall im Expeditionsmobil? Ist das wirklich rüttelfest über zigtausende von Stunden und Kilometer? Was ist wenn…?
Am Ende die gute Nachricht: Helipott wird ab Frühsommer 2025 in einer weiteren Version angeboten. Mit Handkurbel, keine Sensoren, keine Elektronik. Oder als Halbautomat: Elektrisch, aber mit Taster statt automatischer Steuerung.
Ohne Furz und ohne Feuerstein, das wird die Pistenkuh-Edition.
(Um mich nicht mit fremden Federn zu schmücken, die stromlose Variante war schon vor meinem Anruf geplant.)
Und ganz zum Schluss: Den Helipott gibt es gegen einen kleinen Aufpreis im gewünschten RAL-Ton, passend zur Inneneinrichtung oder wie in unserem Fall, passend zum Markenbranding der Pistenkuh in violett.
Es ist das erste Mal, dass ich mich auf die Lieferung einer Toilette freue.
Mehr Infos zum Helipott