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VW-Käfer verrostet und vergessen im Wald
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Lost Places: Autowracks im Wald (Schweden)

Heute morgen war ich bei Autowracks im Wald spazieren, bei gutem Licht, so hatte ich es mir gewünscht. 
Die Speicherkarte ist voll, ich denke, es sind 250 gute Bilder der rostenden Fahrzeuge der 50iger und 60iger Jahre geworden.

So kam es zu den Autowracks im Wald:

Vielleicht sind wir zu lange unterwegs, vielleicht haben wir zu viele schöne Erfahrungen abseits des Touristenstroms gemacht, jedenfalls interessieren uns die in Reiseführern beschriebenen Highlights nicht mehr so sehr wie Jahrzehnte zuvor. Die abgelegenen, ungewöhnlichen Orte reizen inzwischen mehr. Dazu bedarf es oft ausgiebige Recherche im Internet und so bin ich bei der Vorbereitung unserer Abenteuerreise in den Hohen Norden über ein Bild eines VW-Käfers im Wald gestolpert.
Das Bild faszinierte mich und ein paar Minuten später war auch der Ort im Wald an der schwedisch-norwegischen Grenze gefunden.
Verrückt, um die 1.000 Autowracks sollen hier vor sich hin rosten und größtenteils schon von der Natur zurückerobert sein. Schnell finden sich im Internet mehr Bilder von Autowracks im Wald und ebenso schnell steht fest: „Da fahren wir vorbei.“

Autowracks im Wald

Autowracks im Wald

Die Geschichte zu den Autowracks im Wald erzähle ich mal kurz:

Um 1955 reglementierte Norwegen den Import von Neuwagen durch hohe Steuern. Von diesem hohen Steuersatz waren jedoch Ersatzteile nicht betroffen und so kamen einige „Händler“ auf eine geniale Idee: Man zerlegte einen Neuwagen, transportierte die Einzelteile, die jetzt „Ersatzteile“ waren, nach Norwegen und baute dort aus den Einzelteilen wieder einen vollständigen Wagen zusammen. An einigen Orten im Grenzgebiet von Schweden und Norwegen entstanden kleine Zerlegebetriebe und auf der anderen Seite Montagebetriebe.
Die schwedischen Brüder Ivansson mischten in diesem Geschäft mit und siedelten sich in dem kleinen Ort Bastnäs an. Ein Ort, den man heute und wohl auch damals kaum auf der Landkarte fand.
Das Geschäft lief gut, besser als wenn man eine Goldader im Wald gefunden hätte.
Es wurden aber nicht nur Neuwagen zerlegt, der größte Teil waren wohl gebrauchte, defekte Fahrzeuge, die man ausschlachtete und Motor, Getriebe etc. nach Norwegen transportierte. Die Karosseriereste wurden einfach im Wald und auf einer Wiese, nach heutigen Maßstäben nicht ganz fachgerecht, entsorgt.
Dort liegen und stehen sie jetzt seit über 30 Jahren.

Opel Kadett A

Opel Kadett A

Wie im Märchenwald

Wenn man durch den Wald geht, fühlt man sich an seine Kindheit erinnert, ein Gefühl wie früher im Märchenpark stellt sich ein. Dort ein vermooster Ford Taunus, gleich dahinter ein Mercedes mit Heckflosse und beim Umdrehen erblickt man eine Reihe von fünf VW Käfer Karosserien.
1.000 Autos mit markanten Formen, stimmungsvoll im schwedischen Wald bedeuten auch 1.000 Fotos die jeder Fotograf mit nach Hause nimmt. Zeit sollte man auf jeden Fall genügend mitbringen.

Den Ort findest du hier: Zur Karte

Und hier das Fotoalbum zu den Autowracks im Wald:

Burkhard Koch reiste im Alter von 15 Jahren mit dem Fahrrad und Schlafsack frei durch Deutschland. Die Reiseleidenschaft wurde perfektioniert. Heute reist er ständig mit seiner Frau Sabine und einem Allrad-Lkw. Burkhard Koch schreibt für verschiedene Zeitschriften und Magazine.

This article has 1 comment

  1. Jörg

    Was für ein Ort, und was für geile Bilder! Tolle Idee.

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