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Hier beginn das militärische Sperrgebiet
Marokko

Genehmigung für militärische Sperrgebiete in Marokko

Die marokkanische Regierung hat die militärischen Sperrgebiete insbesondere entlang der algerischen Grenze deutlich ausgeweitet. Ein neu geschobener Erdwall über hunderte von Kilometer grenzt die Zonen ab. Für Touristen ist die Zufahrt in der Regel untersagt.
Es gibt das Gerücht, dass es Genehmigungen für das Befahren der Pisten innerhalb des Sperrgebietes gäbe. Dazu ein kleines Erlebnis im Januar 2018:

Bedingt durch die Erweiterung der Militärzonen änderte sich der Pistenverlauf einiger Routen in unserem GPS-OFFROAD-Reiseführer. Folglich nutzten wir die Gelegenheit auf der Rückfahrt aus Mauretanien, um einige der Strecken abzufahren und zu aktualisieren.
Von Tata aus starteten wir in Richtung Foum Zguid über die alte Rallye-Piste der Paris-Dakar. Am Grenzposten zum Sperrgebiet wurden wir von den freundlichen Soldaten zurück geschickt. Wir suchten eine Alternative, fanden auch eine Piste in östliche Richtung, die gut zu befahren war.

Grenzanlage in Marokko entlang der algerischen Grenze

Grenzanlage in Marokko entlang der algerischen Grenze

Nach etwa 40 Kilometer war die Weiterfahrt durch den oben erwähnten Erdwall versperrt. Wir folgten dem Wall und standen nach ein paar weiteren Kilometern an einem Wachposten, der die Durchfahrt verweigerte und nach einem Permit bzw. Autorisation fragte.
Natürlich hatten wir keine Autorisierung, woher auch?
Der Soldat telefoniert, gibt mir irgendwann das Handy, ich stelle mich kurz vor und der „Captain“ wechselt von Französisch zu Englisch, um mir die Konversation zu erleichtern.
„Wo wollt ihr hin?“ „Nach Foum Zguid“. „Habt Ihr ein Permit?“ „Nein.“ „Dann müsst ihr zurück.“ Ich übernehme die Gesprächsführung und frage: „Mit Permit könnte ich weiter fahren?“ „Ja.“ „Wo bekomme ich ein Permit?“ „Ganz einfach und schnell in Tata beim Militär.“ „Okay, danke für die Info, ich fahre jetzt zurück nach Tata.“

Verbotsschild an der militärischen Sperrzone im Grenzgebiet Algerien / Marokko

Verbotsschild an der militärischen Sperrzone im Grenzgebiet Algerien / Marokko

Unsere Erwartungen sind gering, aber probieren wollen wir es dennoch.

Die Wache am Eingang zur Kaserne am Ortsrand von Tata lässt uns wie erwartet nicht auf das Gelände. Jedoch wird ein „ranghoher“ Soldat geholt, der gut Englisch spricht. (Wobei ich mich mit Rangabzeichen nicht auskenne und nur nach Anzahl der Ansteckbuttons werte.)
Schnell ist geklärt, dass es hier für Touristen keine Genehmigung gibt. Wenn überhaupt dann nur in Rabat. Dazu muss aber eine Reiseagentur beauftragt werden, einzelnen Privatpersonen wird keine Genehmigung erteilt. Wenn überhaupt, dann nur den Organisatoren von z.B. Rallye-Veranstaltungen.

Damit ist das Thema Permit schnell erledigt.

Um für unsere Neuauflage des Offroad Reiseführers besser neue Strecken erkunden zu können, bitte ich den Soldaten, einen Blick auf meine Landkarte zu werfen. Meine Absicht ist es, dass er mir die Sperrzonen zeigt, damit ich um diese einen weiten Bogen fahren kann. So könnten Reisende die Landschaft genießen und das Militär ungestört für Sicherheit sorgen.

„Ich darf und werde dazu nichts sagen.“ Und das war dann auch seine einzige Aussage zu dem Thema „Militärzonen.“

Auf der anderen Seite bedeutet das aber auch, da die Gebiete nicht öffentlich bekannt sind, gibt es keine Probleme, wenn man als Tourist bei einem Militärposten auftaucht. Die Soldaten werden auch in Zukunft den Reisenden freundlich gegenüber treten.


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Burkhard Koch reiste im Alter von 15 Jahren mit dem Fahrrad und Schlafsack frei durch Deutschland. Die Reiseleidenschaft wurde perfektioniert. Heute reist er ständig mit seiner Frau Sabine und einem Allrad-Lkw. Burkhard Koch schreibt für verschiedene Zeitschriften und Magazine.

This article has 6 comments

  1. Guido

    Hallo Burkard,
    wieder eine schöne kleine Story … die lese ich immer wieder gerne.
    Wann ist es soweit mit der Neuauflage des Marokkoreiseführers?

    Allzeit gute Reise
    Guido

  2. Michael

    Das betrifft dann wohl die STA Route?
    Sind Euch noch andere Routen aus Euerem Buch bekannt, die z.Zt. nicht befahrbar sind?
    Ich fahre im März mit dem Motorrad 🙂

    Schöne Grüsse und lasst Euch nicht einschneien 😉

    Michael

  3. Wildwux

    Das Sperrgebiet ist nicht klar festgelegt. Es folgt halt den Wall, der unterdessen bei Figuig angelangt ist. Im Oktober 2017 haben wir auf der Strecke von Foum Zguid nach Tata, die Checkpoints umfahren (kennen uns in der Gegend aus) um die Piste nach Tata trotzdem fahren zu können. Aber auf der Höhe von Tissint wurden wir von einer Armeepatrouille abgefangen, die uns auf die Piste Richtung Tissint „begleitete“. Bei der anschliessenden freundlichen Untehaltung wurde uns mittgeteilt, das die Fortsetzung der Piste (richtung Tata) für Touristen nicht mehr gestattet sei, da dort „gebaut werde“ (???)

    Ein paar Pisten sind vom Wall bzw. dem Sperrgebiet betroffen, aber es spielt keine grosse Rolle (z.B. die Piste von Boudenib hinter den Erg Chebbi) Es wurden entweder neue angelegt, oder auf andere umgeleitet.

    Beste Grüsse

    Wildwux

  4. Christoph

    Hallo Burkhard,

    ich bin Ende März/Anfang April in Marokko. Hast Du von einem Drohnenverbot dort gehört (https://my-road.de/drohnen-gesetze-in-marokko).
    Ihr filmt ja dort auch viel und oft!?

    Gruß,
    Christoph

  5. Martin

    Hallo Burkhard,
    wir wollten heute den Merzouga Rundkurs (SMR) fahren. Am Militärposten (SMRM18) war Schluss – Militärisches Sperrgebiet. Wir wurden freundlich gebeten umzudrehen.
    Welche Strecken sind noch betroffen?

    Viele Grüße,
    Martin

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