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Expeditionsmobile über 7,5 Tonnen

8×8 Reisemobile

Eine kleine Frage und Bitte an die Fahrer schwerer 8×8 Reisemobile.
Ich habe eine E-Mail eines Pistenkuh-Lesers bekommen, der sich mit dem Kauf eines Weltreisemobils beschäftigt. Letztendlich kann ich die Frage nicht abschließend beantworten, vielleicht kann jemand von euch seine Erfahrung und Meinung hier in den Kommentar schreiben.

Hier mal den bisherigen E-Mail-Verkehr zwischen unserem Leser und mir.

Wir sind seit heuer dabei uns ein Weltreise-Fahrzeug auszusuchen und ich habe mich jetzt damit beschäftigt, was man wo fahren könnte. Bis jetzt wollten wir einen 3- oder 4-Achser kaufen, jetzt habe ich gesehen, dass in eurem Marokkoführer einige Strecken nur mit Fahrzeugen gehen, die nicht größer sind wie eure Pistenkuh.
Wir wollen auf jeden Fall offroad fahren und sind abenteuerlustig.
Denkst du ein wirklich geländegängiger 4-Achser hat sehr viele Nachteile aufgrund seiner Länge gegenüber eurem Steyr oder einem Unimog?

Im Gebirge wird es mit 8×8 Reisemobile aufgrund des Wendekreises in den Serpentinen kaum klappen. In Wüstengebieten, sofern man die Gebirge meidet, sollte es auch mit einem 4-Achser Spaß machen. Aber eigentlich müsste man mal jemanden fragen, der selbst einen 8×8 fährt, ich favorisiere vielleicht zu sehr die leichten Baureihen.

Bei Unikat waren wir und haben uns Unimogs angesehen, die bauen gute Sachen aber ich will nicht kaufen und dann auf erst auf Testfahrt merken, dass die Entscheidung falsch war.

Warum schwankst du zwischen solchen Extremen? Zwischen Unimog und 4-Achser gibt es ja noch ein paar Baureihen dazwischen.

Weil 6×6 die gleichen Nachteile haben wie die 8×8 Reisemobile und die 4×4 zu hohe Achslasten haben.
Der Unimog hat weniger als 10t, das passt. Mit dem richtigen Aufbau ist dann auch der Platz annehmbar. Die Portalachsen sind ein großer Pluspunkt. Oder was wäre deiner Meinung optimal?
Ich hab gestern Abend wieder Reiseberichte und strecken in Afrika studiert. So viele kleine Brücken auf Wegen zu schönen Orten wo ein schwerer Lkw nicht drüber kann.. . ich glaube ein Unimog ist für uns das sinnvollste.

Ich würde auch einen Unimog einem 8×8 Reisemobil vorziehen, aber Fahrzeugwahl ist halt individuell. Was für den einen passt, passt für den anderen noch lange nicht

Ja viel Platz ist schon schön aber was nutzt es, wenn man nicht dahin kommt wo man hin will?

Es ist schwierig alles abzuschätzen wenn man noch nie dort war wo man hin will

Kurze Frage, welchen Wendekreis hat dein Fahrzeug und wieviel Bodenfreiheit und Wattiefe? Wenn ich mich daran orientiere weiß ich, dass ich deine Touren auch fahren kann bzw. das Fahrzeug es könnte.

Der Wendekreis beträgt 13,2 Meter, ähnlich dem eines Mercedes G.
Unser Reisegewicht liegt bei 8,8 Tonnen.
Die Wattiefe liegt bei 1,20 Meter.
Die Bodenfreiheit habe ich nicht gemessen, sollte mit 14.00 Bereifung bei 40-45 cm liegen.
Für die Geländetauglichkeit sind aber weniger die technischen Daten ausschlaggebend, sondern z.B. Hecküberhang, Gewichtsverteilung zwischen VA und HA, Bereifung etc.

Mann ist das alles kompliziert , wenn man anfängt zu überlegen was am besten passt, das findet kein Ende
Wie ist es denn mit Brücken und dem maximalem Gewicht was befahrbar ist? Sollte ich mir da auch Gedanken machen?

Na klar, wobei in vielen Entwicklungsländer die Flüsse einfach gefurtet werden. Das Gewicht ist ein wichtiger Faktor der Geländegängigkeit, nicht wegen der Brücken, sondern wegen dem Einsinken im Sand oder Schlamm beim Furten.

Je leichter desto besser.

Dann wären wir wieder beim 4-achser, der hat weniger Achslast als der Unimog.

Jedes Fahrzeug hat vor und Nachteile. Du musst da für dich das Beste finden

Das stimmt. War gestern bei Actionmobil nen 2 und nen 3 achser ansehen,  die sie zum Verkauf da stehen haben. Der Unimog ist wieder raus weil ich mich da drin nicht wohl fühle vom Platz her.

Jetzt wäre es wirklich interessant Erlebnisse von Fahrern von großen Fahrzeugen in Afrika oder Amerika zu hören. Das wäre dann ausschlaggebend für meine Entscheidung und bestimmt auch interessant für andere. In Foren findet man nämlich außer das übliche technische hin und her keine wirklichen Erfahrungsberichte. Könntest du mal so ne Umfrage starten? Wäre dir zu Dank verpflichtet.

Burkhard Koch reiste im Alter von 15 Jahren mit dem Fahrrad und Schlafsack frei durch Deutschland. Die Reiseleidenschaft wurde perfektioniert. Heute reist er ständig mit seiner Frau Sabine und einem Allrad-Lkw. Burkhard Koch schreibt für verschiedene Zeitschriften und Magazine.

This article has 6 comments

  1. Robert Weh

    Hallo.

    War vor einigen Jahren mit dem Rucksack & Zelt Richtung Mongolei unterwegs und konnte per Anhalter in einem KAT 8×8 durch Russland mitfahren. Habe mich auf der Tour lange über das Für und Wider eines so großen Fahrzeuges mit dem Besitzer unterhalten. Er war der Meinung, das er unbedingt so ein großes Fahrzeug bräuchte und mit dem 8×8 eh überall durch käme – und wenn nicht, versucht er es halt an einer anderen Stelle oder fährt halt einen „kleinen Umweg“. 4 Tage durfte ich mitfahren und am Fluss Katun vor Inja, in der Republik Altai, war dann Schluss. Die schon völlig marode Brücke durfte nur noch bis maximal 12t befahren werden, worüber auch ein Posten streng gewacht hat. Ich habe mich dann bei meinem Fahrer und seiner Frau recht herzlich für die Mitnahme bedankt und stieg an dieser Stelle aus. Der „kleine Umweg“ hätte nämlich in diesem Fall gut 6 bis 7 Tage gedauert und weder wollte ich so viel Zeit für die doch sehr bequeme Art zu reisen aufbringen, noch die Gastfreundlichkeit der beiden so lange strapazieren.
    Mein Fazit schon damals: 8×8 ist super toll! Aber nicht sehr zweckmäßig.

    Seit einiger Zeit plane ich mir ebenfalls ein Expeditionsmobil zuzulegen und bin bei meinen ganzen Überlegungen auch mal kurz bei den „Größeren“ gelandet, bis mir wieder klar wurde, wozu ich so ein Fahrzeug überhaupt haben will: Um so gut wie überall hinzukommen und um mir alles ansehen zu können.
    Deshalb ist bei mir bei max 8t Reisegewicht und 8m Länge definitiv Schluss. Denn was nützt mir der beste Offroader und die Luxuriöseste* Kabine, wenn ich nicht dahin komme, wo ich hin will?
    Denke man kann sein Geld besser anlegen…

    LG Robert

    (* Luxus im Sinne von 15m² und mehr)

  2. Klaus

    Das Bedürfnis für Platz und Ausstattung ist individuell, allein die Frage nach 8×8 suggeriert Interesse an einem gewissen Lebensstandard. Geht mir genauso!

    Meine erste Lösung war ein 4×4-KAT mit edel ausgebautem Bundeswehrshelter. Nach 5 Monaten auf Achse war mir der Shelter zu eng, vor allem weil ich den Rat ignoriert hatte, sowohl ein Bett als auch eine Sitzecke einzubauen. Mein zur Sitzecke konvertierbares Bett blieb am Ende immer Bett, weil das Umrödeln einfach zu nervig war. Die mitgeführte Enduro war gut für sidetrips, aber auch da war das Abladen zu mühsam um es oft zu machen.

    Lösung: ein Militär-2-Achs-Anhänger mit einem weiteren Bundeswehrshelter. Das ergibt die Sitzecke, ausreichend luxuriös mit Sofa und Kaminofen, und Platz für einen auf offroad umgebauten Smart samt Mopped, bequem nach hinten rausfahrbar.

    Das ist natürlich ein Mords-Gespann und weder Wendekreis noch Gesamtgewicht sind was für enge Serpentinen noch schwache Brücken. Aber durch die Teilbarkeit hat 4 Optionen:
    – 4×4 mit Anhänger und alles dabei,
    – nur mit dem 4×4,
    – mit dem Smart ,
    – mit der Enduro

    Das sollte eigentlich fast alles abdecken, ach ja das Kanu mit Aussenborder für water-based Adventures ist die 5. Option.

    Und natürlich sollte man Zeit haben, das macht dann auch 8-tägige Umwege vom Problem zum Bonus-Programm.

    Ansonsten gilt: das nächste Wohnmobil ist das vorläufig beste. Die Erfahrungen verändern auch die Ansprüche.

    Also viel Spaß beim Knobeln! Und bei den Reisezielen empfehle ich Zentralasien – in Kasachstan oder in der Mongolei haste auch mit 2 km Wendekreis keine Pribkeme.

    Good luck!

  3. Knut Kahrau

    Servus.

    Die eierlegende WollMilchSau gibt es nicht. Wer viel Krempel mitschleppen will braucht viel Platz und viel Kraftstoff. Ich kenne einen Fall da ist der Wagen sogar für Afrika zu lang-zu groß, also meine ich mit viel Platz auch Stell-Fahr-Wende- usw. Platz.

    Bei uns wird nach jeder Reise unsere benötigte Ausrüstung weniger.

    Zum Anfang ein günstiges Fahrgestell -sei es nun eines mit zwei oder vier Achsen – suchen – einen Wohnwagen darauf stellen und eine gute Weile reisen. Nachher verscheppern und es wird doch das nächste nicht das letzte Mobil sein 😉

    Grüssle
    sehr bald wieder von unterwegs…..

    KK

  4. Rob Roy

    Burkhard, du weißt ja, das ich nur „Kleinwagenfahrer“ bin, möchte aber trotzdem mal meinen Senf dazugeben.
    Ich vermisse in den Mails jedweden Hinweis auf das was vorher GEfahren und BEfahren wurde!!!!
    Meines Erachtens ist es egal in welcher Gruppe eine Anschaffung geplant wird…die Fehler sind stets die gleichen…da kaufen sich Rentner das 8,5m lange Womo, Familien mit 3 Kindern wollen im VW California 4 Wochen nach Island und „Weltreisende“ wollen den Zuhausekomfort mit auf Tour nehmen!
    Ohne vorherige ErFAHRung und BeWOHNung in den verschiedenen Klassen kann es leicht eine Fehlinvestitionen werden!
    Als Instruktor lernte ich mal einen 6×6-MAN Fahrer kennen, Topauto, von renommierter Firma aufgebaut und der Gute reiste mit seiner Frau einmal im Jahr in die Toskana auf den Campingplatz…und ärgerte sich dort über sein zu kleines „Bad“ und dass er wegen der Höhe nicht unter Bäumen stehen konnte!
    Sollte keine eigene Reise/Offroad Erfahrung vorliegen, dann erstmal testen… wie groß der persönliche NUTZRAUM sein muss (das lässt sich mit Weißware vom Vermieter machen)… Dann Fahrgelände besuchen..was kann und will ich fahren …dann ist das Risiko einer Fehlinvestitionen minimiert.

    • Elki

      Hallo Rob Roy
      Gratuliere zu deinem klaren und wohlausgewogenen Kommentar!
      Als bei mir vor etwa 5 Jahren der Entscheid anstand, hatte ich monatelang schlaflose Nächte … u.a. weil ich ein ordentliches Greenhorn und für mich alles grösser als ein LandCruiser terra incognita war.
      Ich bin damals auf die Pistenkuh gestossen und für mich waren Burkhard’s Abwägungen der Vor- und Nachteile von grösseren i.V. zu kleineren Fz, welche er in seinem damaligen Australien-Bericht so einleuchtend einfach dargelegt hat, Gold wert! Ich erinnere mich heute noch sehr gut daran, jener Bericht half mir sehr, einen ‚guten‘ Entscheid zu fällen.
      Wir (2 Erw.) haben uns dann für einen MAN 18.340 mit 4.5M Radstand und L-Fahrerehaus entschieden. Das ergab eine Länge von 8.4M. Wir sind mehr als zufrieden damit. In der Zwischenzeit haben wir noch einen Motrd-Träger drangemacht … wir sind immer noch glücklich, aber mit nun fast 10M sind wir schon mehr als einmal nicht nur im übertragenen Sinn an Grenzen ‚gestossen‘.
      In der Zwischenzeit haben wir das eine und andere ER- und BEfahren und ich betrachte mich deshalb nun als erfahrenes Greenhorn. Anfang Jahr waren wir in Marokko. Auf der Fahrt an den Plage Blanche sind wir einem 6x6Kat und einem 8x8Kat begegnet … ENORM eindrückliche Fz … aber ich kann mir nicht vorstellen, wie die bei Aoreora ins Oued herunterkommen wollten … das nur als ein Beispiel. Auch die wunderbare Querung des Jebel Saghro bliebe mit einem solchen Fz wohl ein Traum … oder würde zum albtaumigen Gewürge!
      Rückblickend betrachte ich es immer noch so, dass ich mit unserem Entscheid für einen LKW (wohlverstanden: 4×4, nicht 8×8) ein ziemliches Risiko eingegangen bin … aber es passt, wir sind glücklich und fühlen uns wohl damit. Auf keinen Fall, bzw. nie und nimmer würde ich etwas grösseres nehmen, tendenziell eher etwas kompakter… den die Welt wird nicht grösser, eher das Gegenteil! Das hat mir übrigens in meiner Entscheidungsphase ein sehr erfahrener Reisender gesagt, der damals einen 6×6 hatte …
      Viel Glück bei der Entscheidungsfindung … und denk daran: nicht die Grösse alleine macht es aus …

  5. Alex Küpper

    Hallo zusammen…..
    Ich denke unter den Reisemonstern fahren wir einen der Zwerge. Wir fahren einen Volvo c304 der als Sanitätsfahrzeug das licht der Welt Erblickt hat.
    Für uns ist es wichtig das wir ultra flexibel an jede Reise herrangehen können , wir in kürzester Zeit unser Fahrzeug auf die Neuen gegebenheiten einstellen.
    Ob es Kalt mit Schnee in Norwegen , Strandurlaub auf Römö oder große Wattiefe in Island ist, der Volvo ist dabei.
    Und mit 5,5 m (mit Motorrad 6,5 m) und einem Gesamtgewicht von 3,5-4,5 Tonnen haben wir alles was unser Herz begehrt. Dank 6×6 , Portalachsen und dieverser Übersetzungsverhältnisse macht es alles mit und ist dank der größeren Räder auch auf Dauer kein Hinderniss auf Autobahnen.

    grüße Küppi

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